William Barret Travis (* 1. oder 9. August 1809 im Saluda County, South Carolina; als der älteste Sohn von Mark und Jemima Travis geboren. Familie Travis kann ihre Wurzeln auf das Gebiet von Jamestown, Virginia zurückverfolgen. Travis war ein Teilnehmer des Texanischen Unabhängigkeitskrieges von Mexiko und einer der texanischen Anführer bei der Schlacht von Alamo. † 6. März 1836 in Alamo, Texas).

William Travis war Freimaurer und Mitglied der texanischen "Holland Lodge No. 1".

William Barret Travis

Kindheit:

Als er neun Jahre alt war zog seine Familie auf eine Farm in der Nähe von Sparta, Alabama im Conecuh County. Hier besuchte er die Schule.

Abschluß:

WILLIAM B. TRAVIS machte seinen Abschluß an der Sparta Academy in Sparta, Alabama (er besuchte auch eine oder mehr andere Schulen des Gebietes) und studierte dann Jura während er in der Kanzlei eines der prominentesten Anwälte der Gegend, James Dellet, arbeitete.

Heirat:

Am 26.10.1828, im Alter von 19 Jahren, heiratete er Rosanna E. Cato, mit der er zwei Kinder (Charles Edward und Susan Isabella) hatte.

Frühe Soldatenzeit:

Travis war Mitglied des Militärs von Alabama und wurde im Januar 1830 zum Adjutanten ernannt.

In Texas:

William B. Travis verließ Alabama 1831 und ließ sich in Texas nieder. Am 21.05.1831 machte er seinen ersten Anspruch für Land geltend. Zu dieser Zeit war Texas Mexikanisches Terretorium, aber vielen Amerikanern war es als Teil erlaubt in diesem Gebiet Mexikos zu siedeln. Die Amerikaner mussten Mexiko gegenüber loyal sein und dem mexikanischen Gesetz gehorchen. Travis ließ sich in der Hafenstadt Anahuac (an der Galveston Bucht, entlang der Ostküste des heutigen Houston und an der Mündung des Trinity River gelegen) und begann ein Justizpraktikum bei Patrick C. Jack. Er wurde auch ein guter Freund von „Three-legged Willie“ Williamson, der eine Texas-Legende geworden war. Während dieser Zeit lernte er Spanisch und studierte das mexikanische Recht.

Der Anahuac Konflikt von 1831:

Zu dieser Zeit gab es einen Konflikt zwischen den amerikanischen Siedlern und der mexikanischen Regierung. Der Diktator Santa Anna hatte die Regierung übernommen und die mexikanische Verfassung von 1824 außer Kraft gesetzt. Diese Verfassung wurde von den amerikanischen Siedlern unterstützt und sie waren erzürnt weil ihre Selbstständigkeit und Freiheit nicht länger garantiert waren. Die Mexikaner hingegen waren fest entschlossen die weitere Ansiedlung von Amerikanern zu stoppen, weil sie schwer zu kontrollieren waren. Während seines Aufenthaltes hatte WILLIAM B. TRAVIS einen Streit mit John Davis Bradburn, dem örtlichen Führer des Militärs. Bradburn war ein Offizier in der Armee von Mexiko, wo er dafür zuständig war die neuen Bestimmungen der Zentralregierung durchzusetzen, was auch den Einwanderungsstop nach Texas für die Amerikaner beinhaltete. Bradburn handelte sehr streng und zog sich damit den Unmut der Amerikaner zu. Travis war einer von vielen, die gegen Bradburn’s Handlungen protestierten und er wurde zusammen mit P.C. Jack, seinem Partner in der Anwaltskanzlei, inhaftiert. Die Lage war sehr brisant bis Bradburn durch die Militärbehörden seiner Aufgaben enthoben wurde. Der Anahuac Zwischenfall verursachte eine politische Spaltung in Texas: einige Siedler zogen es vor friedlich mit der mexikanischen Regierung zusammen zu arbeiten, während andere meinten ein Kampf um die Unabhängigkeit von Mexiko
wäre nötig. Wie es seinem Charakter entsprach war Travis anfangs nur teilweise involviert, wurde aber bald zum Zentrum des Konfliktes, genau so wie es ein paar Jahre später war als er in Alamo das Kommando übernahm.

San Felipe, Texas 1832 – 1835:

William B. Travis zog 1832 im Anschluß an den Zwischenfall mit Bradburn nach San Felipe de Austin und praktizierte wieder als Rechtsanwalt. San Felipe war das Binnenland der Küste, westlich des heutigen Houston, und ein politisches Zentrum der Region. Die Stadt wurde durch Stephen F. Austin gegründet, der einer der ersten Führer der Besiedelung Texas durch Amerikaner. WILLIAM B. TRAVIS wurde rasch ein respektiertes Mitglied der Gemeinde und zog ins politische und soziale Zentrum von Texas.

Der Anahuac Aufruhr von 1835:

Im Sommer 1835 wurde Travis wieder in einen Disput verwickelt, in den der Hafen von Anahuac involviert war. Die Ausgangssituation war, dass die mexikanische Regierung versuchte Zollregelungen durchzusetzen, welche die Amerikaner ignoriert hatten. Travis und andere Freiwillige besetzten ein Schiff names „ The Ohio“ in den Küstengewässern und segelten am 27.06.1835 in den Hafen von Anahuac um die mexikanische Besatzung und ihre Hilfsgüter zu beschlagnahmen. Es kam zu einem dramatischen Gefecht zwischen Travis und dem mexikanischen Kommandeur Captain Antonio Tenorio, der sich mit seinen Truppen in einem Dickicht in Sicherheit gebracht hatte. Travis ging dreist hinaus ins offene Mondlicht um die Konfrontation mit den Mexikanern zu suchen und deren Kapitulation zu fordern. Die Mexikaner gaben auf und Travis wurde zum Helden und war erneut im Zentrum des Konfliktes.

Die Monate vor der Texas Revolution:

Während des Sommers und Herbstes von 1835 liefen die Ereignisse bei einem Teil der Texaner auf eine Rebellion hinaus und WILLIAM B. TRAVIS war wieder aktiv in die politischen und militärischen Bewegungen involviert. Der Krieg begann Ende 1835 in Bejar („Bay-er“ ausgesprochen und heute als San Antonio bekannt) mit einer Belagerung der Stadt durch verärgerte Texaner.

Die Schlacht von Bejar (San Antonio) im Herbst 1835:

Travis traf Stephen F. Austin bei der Belagerung von Bejar im Herbst 1835. Bejar wurde durch den mexikanischen General Cos, einem Schwager von Santa Anna, regiert. Während der Belagerung - Anfang November 1835 – leitete Travis ein Überfallkommando um den Mexikanern ihre Pferde zu stehlen. Er kam mit rund 300 Tieren zurück und wurde für dieses Kunststück sehr gelobt. Travis kehrte Anfang Dezember nach San Felipe zurück um Leute zu rekrutieren und aus anderen Gründen. Am 05.12. griffen die Texaner unter der Führung von Ben Milam Bejar an und nahmen die Stadt am 10.12. ein. Die mexikanischen Truppen wurden in den Süden geschickt, aber das Blatt sollte sich in einigen Monaten wenden als Santa Anna seine Armee versammelte und im Februar 1836 nach San Antonio zurückkehrte.

Die Texas Revolution:

Beginnend mit der Belagerung von Bejar und endend mit dem Gefecht von San Jacinto am 21.04.1836 kämpften die Siedler von Texas gegen die mexikanische Arme um ihre Unabhängigkeit von Mexiko zu erlangen. Am 03.03.1836 unterzeichneten sie in Washington-on-the-Brazos, einem Dorf am Brazos River (westlich vom heutigen Houston) eine Unabhängigkeitserklärung. Nachdem die Texaner im Dezember 1835 Bejar eingenommen hatten gründeten sie in der alten Mission eine Garnison, die Alamo genannt wurde. Zu den dortigen Soldaten gehörten solche großen amerikanischen Legenden wie Davy Crockett und Jim Bowie. Es wurde ein Außenposten um die Südflanke von Texas zu verteidigen. Als die mexikanischen Truppen unter Santa Anna nach Norden zogen war ihr erster großer Kontakt mit den Texanern bei Alamo. Die Mission wurde nahezu zwei Wochen lang von den Mexikanern belagert und dann griffen die Mexikaner am 06.03.1836 in Wellen immer und immer wieder an. Schließlich überwanden sie in Scharen die Festungsmauern und überwältigten die letzten überlebenden Texaner im Nahkampf. Die Bilanz der Schlacht waren 1600 tote und 500 verwundete mexikanische Soldaten. Die Texasgarnison war ausgelöscht. Eine der wenigen Überlebenden war eine Frau, Mrs. Susanna Dickinson, welche den Amerikanern in Texas die Nachricht überbrachte, dass Santa Anna käme. Santa Anna betrachtete dann die Texas Armee als vernichtet und teilte seine Soldaten in verschiedene Gruppen auf, die Texas auslöschen und alle Amerikaner aus dem Gebiet von Texas vertreiben sollten. Eine andere Texas Garnison bei dem Ort Goliad ergab sich den mexikanischen Einheiten und viele der Texaner wurden hingerichtet, obwohl sie ehrenvoll kapituliert hatten. Santa Anna marschierte in den Nordosten auf der Suche nach den übrigen texanischen Streitkräften unter General Sam Houston. Houston zog sich solange zurück bis er an der Mündung des San Jacinto River entlang der Galveston Bucht einen guten Platz für ein Gefecht fand. Während der Mittagsruhe auf offenem Feld kämpfte Houston mit mehr als 800 Soldaten und Kavallerie gegen die mexikanische Armee mit 1600 Mann. Die Mexikaner wurden überrascht und viele von ihnen verloren ihr Leben als die Texaner mit dem Ruf „Rembert he Alamo! Remember the Alamo!“ angriffen. Santa Anna wurde gefangen genommen und Houston zwang ihn einen Vertrag über die Unabhängigkeit von Texas zu unterzeichnen. Der Krieg war für Texas gewonnen.

Travis in Alamo:

03.02.1836:

Travis kam Anfang Februar nach Bejar zurück, wo er in Alamo auf die Texas Garnison traf, welche unter der gemeinsamen Führung von Jim Bowie und Colonel James C. Neill stand. Neill war für die reguläre Texas Armee verantwortlich, weshalb ihm Travis am 03.02. Bericht erstattete. Bowie kommandierte eine Freiwilligentruppe. Kurze Zeit später verließ Neill Bejar wegen einer Krankheit in seiner Familie und Travis wurde mit der Verantwortung für die regulären Truppen der Armee zurückgelassen. Anfangs teilten sich Bowie und er den Befehl über die Garnison, aber Bowie erkrankte und Travis wurde zum Oberbefehlshaber.

08.02.1836:

Davie Crockett erreichte mit 12 berittenen Freiwilligen Alamo.

24.02.1836:

Santa Anna erreichte Bejar mit dem ersten Teil seiner Armee und die Belagerung von Alamo begann.

24.02.1836:

Travis schrieb seinen berühmten Brief an „die Menschen von Texas und alle Amerikaner auf der Welt“, welcher die Bitte um Verstärkung enthielt. Dies war aber nur eine von Travis‘ vielen Bitten um Verstärkung.

05.03.1836:

Die Legende sagt, dass Travis eine Linie in den Sand malte und jedem Mann die Chance gab diese Linie zu überqueren und ihn in einen Kampf auf Leben und Tod zu unterstützen um Alamo zu verteidigen. Alle Männer bis auf einen überquerten sie.

06.03.1836:

Das Gefecht von Alamo. Travis starb zu Beginn der Schlacht an einer Kugel in den Kopf. Er wurde ungeachtet des Beschusses auf den Befestigungsmauern beobachtet. Innerhalb weniger Stunden wurden alle amerikanischen Verteidiger umgebracht und die Mexikaner erlangten den Sieg.

Marty Robbins - Ballad of the Alamo