Es gibt keine "indianische" Sprache, da es sehr viele Sprachfamilien gab. Bestimmte Begriffe waren ähnlich oder identisch, was wichtig war um z. B. Handel zu treiben oder wenn sich zu den großen Festen alle Stämme trafen. Viele Worte wurden auch europäischen Sprachen entlehnt und sie beherrschten auch meistens einen Grundwortschatz der verbreitetetesten Sprachen, also englisch, französisch und spanisch oder verstanden sie zumindest.

Untereinander hatten sie aber noch mehr Möglichkeiten der Verständigung. Natürlich verwendeten sie auch die Zeichensprache genauso wie wir es hier in Europa machen wenn wir jemandem etwas klar machen wollen der unsere Sprache nicht spricht. Sie deuteten also beispielsweise auf Körperteile und Objekte wenn sie handelten. Es gab rund 400 Gesten mit denen dreimal so viel ausgedrückt werden konnte. Neben dem Handel und den Treffen bei Zusammenkünften waren diese Gesten natürlich auch sehr wichtig und praktisch im Krieg und bei der Jagd, da man sich lautlos verständigen konnte. Einige Gesten, z. B. für Freund, lernten auch die Einwanderer um sich mit den Indianern verständigen zu können. Diese Zeichensprache entstand vermutlich in den Great Plains, denn die hier lebenden Stämme beherrschen am meisten Zeichen, mämlich über 3000.

Es wurden auch Signale, z. B. Rauchzeichen verwendet, die ja jeder Westernfan kennt. Rauchzeichen sind nur ein Signal mit dem die Indianer sich verständigen. Es gibt viele Möglichkeiten sich über große Entfernungen hinweg zu verständigen. Allen Signalen gemeinsam ist, dass sie vergleichbar sind mit dem Morsealphabet der Weißen. Es gibt kurze und lange Zeichen. Ein gutes Beispiel dafür sind die Spiegelsignale. Man lässt die Spiegel kürzer oder länger aufblitzen. Dies sind keine einzelnen Buchstaben, sondern es gibt jeweils eine bestimmte Bedeutung. Die euch am besten bekannten Signale sind die Rauchsignale. Den Rauch kann man dabei beeinflussen, indem man z. B. Gräser hineinwirft, was eine stärkere Rauchentwicklung zur Folge hat. Auch die Farbe des Rauches kann eine Bedeutung haben. Dies kennen wir in Europa z. B. von der Papstwahl. Steigt schwarzer Rauch auf war der letzte Wahlgang erfolglos. Bei weißem Rauch gibt es einen neuen Papst. Durch eine Decke kann man den Rauch kontrolliert zurückhalten oder ihn aufsteigen lassen. Ein hell loderndes Feuer kann auch zum "Morsen" dienen, indem man es zeitweise verdeckt. Dafür kann man auch aufwirbelnden Staub nutzen. Bei uns machen Bettler oder Diebe Zeichen an die Türen oder Wände. Etwas ähnliches machen die Rothäute an den Bäumen, um nachfolgenden Indianern Hinweise zu geben. Eine andere Möglichkeit nutzen auch wir beim Militär oder unter Verbrechern. Der Ruf eines Tieres, beispielsweise einer Eule, wird nachgeahmt. Das sind nur einige Beispiele. Es gibt für uns noch weitere Möglichkeiten Signale zu geben. Diese Signale werden jedenfalls von allen verstanden, da sie allgemeine Gültigkeit haben, so wie bei euch kurz - lang - kurz in allen Sprachen als Hilferuf verstanden wird.

Der Cherokee-Indianer Sequoya entwickelte 1824 die ersten indianischen Schriftzeichen. Als Grundlage dazu diente ihm das englische Alphabet. Er kämpfte 1812 unter General Jackson gegen die Briten. Wie viele seines Stammes, aber auch der weißen Soldaten konnte er nicht lesen und schreiben, folglich auch eine Post nach Hause schicken und wenn hätte es zuhause niemand lesen können. Als er aus dem Krieg zurückkehrte machte er sich daran selbst ein Alphabet zu entwickeln. Dieses enthielt 86 Buchstaben und er lehrte es zunächst seiner Tochter. Als sie sich dann damit verständigen konnten brachte er es den anderen Cherokee bei. Innerhalb von nur wenigen Monaten lernten sie Tausende. Sie übersetzten auch die Bibel und christliche Lieder und zeichneten die Geschichte und Kultur ihres Volkes auf. Ab 1828 wurden dann auch Zeitungen, Lehrmaterial und Gesetzestexte zweisprachig gedruckt.