Ein paar Fakten zum Thema

Anfang Mai 1848 hatte Sam Brannan verkündet: "Gold! Gold! Die Mormonen haben im American River Gold gefunden!"
Damit löste er die größte Völkerwanderung seit den Kreuzzügen aus.
Am 31.05.1848 läuft der Schoner "Louisa" aus San Francisco aus um die Nachricht nach Honolulu zu bringen. Die kanadischen Trapper der Hudson Bay Company verbreiten die Nachricht von dem Goldrausch über die ganze Nordwestküste bis nach Vancouver.
Durch die Fregatte "Rhone"erfährt man in Manila und auf den Philipinen davon.
Im pazifischen Raum verbreitet sich die Nachricht bis nach China und Australien. Dort wirbt man sogar mit Plakaten für die Goldgräber.
Am 12. September verlässt die Fregatte "Virginia" Valparaiso mit den ersten chilenischen Goldgräbern.
Mehr als 3000 Männer aus Oregon machen sich Ende 1848 auf den Weg. Ebenso viele kommen aus Mexiko.
Ihnen folgen bald Argentinier, Australier, Bolivianer, Kanaken und Chinesen.
Der Gouverneur der Marcesasinseln bleibt als alleiniger Vertreter des französischen Staates zurück, da die komplette Garnison ihn im Stich gelassen hat.
145 Matrosen des Kriegsschiffes "Ohio" verließen an einem einzigen Tag heimlich das Schiff.
Die gesamte Garnison der Stadt Sonora, 40 Mann, verließ Anfang Juni auf einen Schlag die Stadt.
In San José nimmt der allein zurückgebliebene Sheriff zehn der Gefangenen mit und zieht ebenfalls los um diese für sich auf den Goldfeldern für sich arbeiten zu lassen.
Im Juli macht sich Gouverneur Mason mit einer Truppe von 145 Mann auf um in San José die Ordnung wieder herzustellen. Aber schon am ersten Tag fehlt ihm die Hälfte der Männer. Bei einem Monatssold von 6 Dollar sind sie alle dem Goldrausch erlegen.
Am Ende des Sommers sind fast alle Männer der Westküste zu den Goldfeldern gezogen.
Aus dem Sand der Flüsse wird täglich Gold im Wert von 40.000 Dollar gewaschen.
Das Fieber breitet sich auch in Europa aus. Hier fällt es auf einen fruchtbaren Boden, denn in allen Ländern, mit Ausnahme von England das den Goldrausch für Investitionen nützt, herrschen politische Unruhen, Rebellionen, Kriege und Wirtschaftskrise. Alle, die diesen Verhältnissen entfliehen wollen und vom Neubeginn in der Neuen Welt träumen, machen sich auf gen Kalifornien.
Es erscheinen die phantastischten Berichte und Auswanderungsgesellschaften schießen wie Pilze aus dem Boden.
Die Regierungen nutzten den Goldrausch auf ihre Weise. Die französische organisierte beispielsweise eine Lotterie um die Soldaten loszuwerden, die sie für die Niederschlagung des Juniaufstandes angeworben hatten. Von den 5000 ausgelosten Gewinnen entfallen 4000 auf diese Soldaten. Ein Drittel der Einwanderer sind Desperados und Huren, die übrigen zwei Drittel die Aufständischen.
Im Winter 1848/49 erscheinen Hunderte von Broschüren und ca. 30 mehr oder weniger phantastische "Führer für Goldgräber".
Erst im Dezember 1848 dringt die Nachricht auch an die Ostküste vor. Dann ist man allerdings auch dort nicht mehr zu halten. Denn die Nachricht wird zusammen mit einer Teebüchse überbracht in der sich 300 Unzen Goldnuggets befinden.
Im Januar 1849 ist bereits ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung von Boston auf dem Weg.
121 der 275 Schiffe die 1949 San Francisco anlaufen kommen aus Neuengland.
Von Europa brauchte man für die Route ums Kap Hoorn 6 Monate. Allein 1849 reisten 16.000 Menschen auf diesem Weg.
6500 dagegen nahmen die weitaus gefährlichere Route über Panama.
Die meisten jedoch, über 50.000 Menschen ziehen im Frühling durch dir Prärie.
1949 sind es 40.000 Goldsucher, 1950 sind es 60.000 und 1952 sogar 100.000, davon 10.000 Chinesen.
In einem Jahr werden mehr als 70 Tonnen Gold gefördert.
Von den 26.500 Menschen die nach Kalifornien strömen sind allein 4000 Seeleute. Diese lassen ihre Schiffe mangels Hafen einfach im Schlamm stecken und staken mit ihrem ganzen Gepäck zu Fuß an Land.
Durch die katastrophalen hygienischen Verhältnisse gibt es neben Ungeziefer auch unzählige Ratten. Ein Friseur macht ein Vermögen damit, dass er Katzen importiert und für 100 Dollar pro Tier verkauft.
1853 gibt es in San Francisco viele Tageszeitungen in verschiedenen Sprachen, eine Reihe von Theatern, unzählige Spielhöllen und - in einer reinen Männerstadt unentbehrlich - jede Menge Prostituierte.
In den reicheren Vierteln werden immer wieder Brände gelegt. Ein Brand in der Innenstadt am 04.05.1851 richtet einen Schaden von 300 Millionen Dollar an und verwüstet das ganze Geschäftszentrum.
Am 09.06.1851 bildet sich eine Vigilantentruppe um Sam Brannan, die zwei Wochen später bereits 600 Mitglieder zählt.
Ende 1851 besteht ein Drittel der Stadtbevölkerung San Franciscos aus Franzosen.
Am 13.04.1850 wird ein Gesetz beschlossen, dass Ausländer nur mit einer Lizenz (die 20 Dollar im Monat kostet) schürfen dürfen. Nachdem sich die Goldgräber erfolgreich dagegen zur Wehr setzten wird die Lizenzsteuer ausgesetzt und erst 1852, dann aber mit nur 3 Dollar, wieder eingeführt.