Goldrausch hängt wie alles in der Geschäftswelt von Angebot und Nachfrage ab. Der steigende Goldpreis hat einen neuen Goldrausch ausgelöst. Dieser Bericht stand am 07.04.2009 in der Welt, da er sich auch auf den Kalifornischen Goldrausch bezieht möchte ich ihn euch nicht vorenthalten:

Im Rausch des Goldes

1000 Dollar für eine Feinunze: Der steigende Preis des Edelmetalls lockt Abenteurer mit Pfannen, Spaten und Maultieren nach Kalifornien
von Uwe Schmitt

Coloma - An jedem 24. Januar begeht der Marshall Gold Rush State Historical Park im kalifornischen Coloma die Geburtsminute des großen Goldrauschs von 1848. Die Touristen werden der Geschichte nie müde. Wie James Marshall an jenem Morgen seine Mühle am American River überprüfte und etwas im Wasser glitzern sah. Das Nugget war nur halb so groß wie eine Erbse, aber Marshall sammelte in kurzer Zeit eine dreiviertel Unze, 15 Tageslöhne wert. Das Gerücht von unvorstellbarem Reichtum in Kaliforniens sandigen Flussbetten raste um die Welt. Es kamen die Beladenen, die harten Burschen, Abenteurer. Um ihr Glück zu finden oder ihr Verderben.

Der Rausch der sogenannten Neunundvierziger ließ San Francisco vom 500-Seelen-Dorf zu einer 160 000-Einwohner-Metropole anschwellen und veränderte den Staat für immer. "Es ist eine Gemeinschaft verantwortungsloser Fremder", notierte der Harvard-Philosoph Josiah Royce 1886 in seinem Buch "Kalifornien: Eine Studie des amerikanischen Charakters". Die Krise, Gier, Unausgeglichenheit sei Kaliforniens Normalität. Hundert Millionen Dollar in Gold schürften sie aus dem Boden, ohne einen Cent Steuern zu zahlen. Doch der Goldrausch gab den meisten Glückssuchern nichts als Leid. Der Welt gab er Charlie Chaplins Film und die Geschichten Jack Londons, der 1896 im Klondike-River-Rausch statt Gold großartigen Erzählstoff fand.

Bis vor zwei Jahren war James Marshalls seliges Gedenken rückwärtsgewandt, Orte wie Coloma und Jamestown Folklore mit Souvenirläden. Der emporschnellende Goldpreis veränderte alles. Man spricht vom "Goldrausch 2.0". Im Jahr 2000 stand der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold bei 280 Dollar. Im März durchbrach Gold unter dem Triumphgeheul der Märkte die 1000-Dollar-Grenze. In Kalifornien werden nach Auskunft des Geologischen Dienstes noch 80 Prozent der Goldvorkommen in den Reservoiren vermutet. Explorationsfirmen rüsten sich für tiefe Bohrungen, unter Glückssuchern gehen die alten Geschichten um. Von Nuggets, die Pfunde wiegen.

Hat nicht die Jamestown-Mine 1993 einen 27-Kilo-Klumpen Gold zutage gefördert? Damals war er 3,5 Millionen Dollar wert. 2007 wurden in Kalifornien 3520 Goldabbaugebiete (Claims) genehmigt, die doppelte Zahl des Vorjahres. Es sei wie damals, schwärmen die, die am neuen Rausch verdienen, nur netter. Viel weniger Schusswechsel.

Also fluten ganze Familien die Gold Prospecting Adventures (GPA) in Jamestown, leihen Pfannen, Spaten, Maultiere. Im schlimmsten Fall bekommen sie herrliche Fernsicht, klares Wasser und harte Arbeit. Seit dem Frühjahr 2008 bietet GPA Hubschraubertrips an. Gruppen von vier oder fünf Männern werden auf einem Berg abgesetzt. Da können sie aneinander verrückt werden, Humphrey Bogart, Tim Holt und Walter Huston in "Schatz der Sierra Madre" nachspielen. Oder, die einsame heroische Variante, James Stewart als Rancher und Cowboy in "Über den Todespass" ("Far Country"), der mit seinem Viehtrieb in den Klondike-Rausch gerät. Die Hubschrauber-Goldgräber haben Geld genug, um leer auszugehen.
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Goldsucher spinnen ihr Garn wie Seefahrer. Man möge ihnen höchstens die Hälfte glauben. Wahr ist, dass der letzte Goldrausch der Gegend 1984 in der Main Street von Jamestown begann. Kanalisationsarbeiter hatten Berge von Erde ausgehoben. Zwei Amateure begannen auf der Straße zu sieben und wurden fündig. Nach drei Tagen war der Rausch vorbei, der Aushub verschwand auf bewachtes Gelände.

Ergiebiger ist heute die Goldsuche älterer Damen in ihren Schmuckschatullen. Überall in Kalifornien gibt es "Gold Partys" wie einst Tupperware-Partys. Die Damen bringen ungeliebte Geschenke, ausgediente Eheringe, alles, was golden glänzt, und gehen, von einem Scheck berauscht, nach Hause.

Ich habe auch noch einen Link zur Epoch Times Online für euch, in dem näher darauf eingegangen wird.

Schürfrecht für 170 Dollar