Der Goldrausch begann 1848 in Kalifornien. Das ist richtig. Aber obwohl man den Goldrausch mit dem Namen John A. Sutter verbindet ist das nicht ganz korrekt. Es war einer seiner Arbeiter, der Zimmermann James W. Marshall, der das erste Gold entdeckte.
Also zur selben Zeit (Anfang 1848) als der erwähnte Arbeiter James W. Marshall Gold in der Nähe von Sacramento entdeckte (sein Boss Sutter, dessen Name mit dem Goldrausch verbunden ist, wurde übrigens von Goldsuchern überfallen und umgebracht) fand auch Sam Brennan, ebenfalls im American River, bei San Franzisco welches. Diese Goldfunde waren der Auslöser. Das Gold waren keine großen Nuggets, sondern eigentlich nur Partikel, sogenanntes Seifengold. Es kam aus der Sierra Nevada, wo das Gebirge aus Granitgestein besteht. In Granit gibt es viele Einschlüsse, unter anderem eben auch Spuren von Gold. Die einzelnen Minerale, aus denen das Granit gebildet wird kristallieren je nach Temperatur miteinander. Weil einige - wie Gold - nicht zum Kristallgitter des Granit passen werden sie in Erzgängen wieder abgelagert. Ein solcher Erzgang mit golddurchsetztem Quarz liegt in der Sierra Nevada. Durch Verwitterung des Gesteins wurden diese Goldpartikel freigesetzt und von den Flüssen Kaliforniens weggeschwemmt. Aber die Mengen waren zu gering um davon auch nur leben zu können. Einzelne Digger hatten garkeine Chance. So schlossen sie sich zusammen, teilweise entstanden auch Gesellschaften. Mit Hilfe von Schwimmbaggern und Pumpen bauten sie einiges ab. 1849 endete dann der Kalifornische Goldrausch. Der Erzgang, der den Ausschlag dazu gegeben hatte, die Mother Lode der Sierra Nevada, wurde aber erst 1950 bergmännisch abgebaut. Das große Geld und der große Erfolg wurde allerdings jemandem zuteil, der nur indirekt mit dem Goldrausch zu tun hatte. Die meisten Menschen auf der ganzen Welt tragen heute Jeans. Die Idee dazu hatte Levi Strauss, der die strapazierfähigen Hosen für die Goldgräber erfand.

Große Städte wurden zu Geisterstädten, weil die komplette Bevölkerung nach Kalifornien zog um dort nach Gold zu suchen. Die erste davon betroffene Stadt war San Francisco. Dafür stieg die Einwohnerzahl in Kalifornien geradezu dramatisch. Die Camps und Städte, die aus dem Boden gestampft wurden zogen Banditen an und es herrschten katastrophale hygienische Verhältnisse. Krankheiten griffen um sich und es gab Schlägereien und Schießereien und in den Saloons, Spielhallen und Bordellen gaben die Goldsucher all ihr mühsam erarbeitetes Geld wieder aus. Für die in den Goldgräberstädten ohnehin überteuerten Lebensmittel und Werkzeug blieb kein Geld übrig. Nur wenige fanden gelegentlich ein größeres Goldstück. Für die meisten war es eine schöne Seifenblase, die zerplatzte. Schon 1852 waren die meisten Goldfelder abgegrast und viele der Goldsucher hatten alles verloren. Die anderen zogen weiter nach Nevada, wo zu der Zeit Silberfunde gemeldet wurden. Auch wenn der Goldrausch rasch vorüberging, das Ansehen und politische Gewicht von Kalifornien war hoch, was einen ganz einfachen Grund hatte. Der Wert des dort abgebauten Goldes überstieg den Staatshaushalt der USA. Verheerend war der Goldrausch auch für die Urbevölkerung. Über 120.000 Indianer starben an Krankheiten, Hunger und Infolge von Überfällen durch die Goldgräber.