Die Motivation der Pioniere war unterschiedlich. Meist war es das liebe Geld, denn im Osten waren die Preise für Ländereien sehr hoch, während sie im Westen regelrecht billig waren, da es sich ja um unerschlossenes Gebiet handelte. Andere suchten den Reichtum durch Abbau von Edelmetallen, insbesondere Gold und Silber. Das galt natürlich besonders für die Zeit des Goldrausches. Viele waren auch einfach Abenteurer. Die meisten der Pioniere waren Farmer. Noch in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts verdienten damit zwei Drittel der Bevölkerung ihr Geld. Zwischen 1830 und 1860 nahm die Fläche des Ackerlandes um das Doppelte zu. Sie kamen entweder aus den unmittelbar im Osten angrenzenden Staaten oder aus Staaten mit weniger fruchtbaren Gegenden. Das sie direkt aus Europa oder Asien kamen war eigentlich seltener, denn sie hielten sich meist erst einmal in den Städten des Ostens auf um Geld und Ausrüstung zusammenzubekommen für die Reise. Viele waren auch Mormonen, die aus Nauvoo, Illinois geflohen waren, weil sie dort verfolgt wurden. Die Zahl der Pioniere stieg sprunghaft an. Zwischen 1843 und 1890 kamen 54.000 Pioniere auf der Überlandroute nach Oregon. 200.000 zogen nach Kalifornien. So durchquerten vor dem Bürgerkrieg mehr als 250.000 Menschen das Land.

Die meisten kamen zu Fuß mit Handkarren, mit Pferd und Planwagen, bzw. mit Ochsenkarren. Die Karren enthielten ihren gesamten Besitz, wenn sie Vieh hatten trieben sie es vor sich her. In den kleinen Planwagen transportierten neben den Menschen die nicht laufen konnten oder wollten den Proviant und die Kleidung der Familie, Gerätschaften für den Ackerbau, Waffen, Kinderspielzeug, Bücher, Haushaltsutensilien und liebgewonnene Stücke wie Leinen, Porzellan oder Silberwaren. Bis Ohio konnten sie dafür den geschotterten National Highway benutzen. Tausende andere benutzten auch das Dampfschiff. Diese fuhren auf dem Ohio, dem Mississippi und den großen Seen und künstlich angelegten Kanälen. Als der Westen durch die Eisenbahn erschlossen wurde, also nach 1850, kamen auch viele mit der Eisenbahn. Auch nach ihrer Ankunft lebten sie erstmal sehr primitiv, was schon beim Wohnen anfing. Sie hausten in Zelten und Erdhöhlen, wer bessergestellt war in Schuppen und Blockhütten. Größere Gerätschaften hatten sie zurückgelassen und arbeiteten mit einfachsten Utensilien und Werkzeugen. Das galt sowohl für den Haushalt als auch für die Farmarbeit. Hier fanden allerdings die neuen im Osten entwickelten Ackergeräte guten Absatz. Die von Pferden gezogenen Erntemaschinen und der Pflug eigneten sich besser für den schweren Boden im Westen. 1880 wurden allein in einer Fabrik 10.000 Stahlpflüge jährlich hergestellt.

Die Blockhütten waren auch innen sehr primitiv. Sie hatten nur nackten Boden, die einzigen Einrichtungsgegenstände waren meist ein Tisch mit einigen Stühlen, ein paar Vorratskisten und Pritschen zum Schlafen. Einige Töpfe, Kessel, Eimer, Schüsseln und Besteck bildeten den Hausrat. Kerzen oder Lampen gab es für gewöhnlich nicht. Man nutzte das Tageslicht um zu arbeiten - d. h. man stand mit Sonnenaufgang auf und ging bei Sonnenuntergang schlafen. Gekocht wurde direkt auf der Glut oder auf Feuerstellen. Hier wusch man sich auch, aber normalerweise benetzte man nur Hände und Gesicht mit Wasser. Seife war zu kostbar. Gebadet wurde nur alle paar Wochen. Einmal in der Woche, meistens Montag, wurde die Wäsche von Hand gewaschen. Außerdem wurde Wolle gesponnen, gewebt und genäht, bzw. die Kleidung ausgebessert. Die Kost war eintönig und bestand meist aus Mais und Schweinefleisch, ab Mitte des 19. Jahrhunderts dann auch Obst und Gemüse.

Die Garderobe der typischen Pioniersfamilie beschränkte sich auf das Nötigste. Männer nahmen drei oder vier Hemden aus Baumwolle, Leinen oder Wolle mit, außerdem Baumwollsocken, mehrere Hosen und einen Mantel aus grober, dicker Baumwolle. Eine Frau brauchte zwei oder drei Kleider aus Baumwolle oder Wolle, zwei oder drei Unterröcke aus Leinen, mehrere Schürzen, ein Halstuch und einen warmen Schal. Zum Schutz gegen die Sonne trugen die Pioniere Palmbasthüte und Sonnenbrillen mit grünen Gläsern. Die Frauen trugen meist Schuten.

Während der Fahrt mussten viele Ruhepausen eingelegt werden, denn die holprigen Wege machten die Reise besonders für Frauen und Kinder zur Qual. Diese dauerte drei bis fünf Monate. Deshalb musste man zeitig im Frühjahr aufbrechen um nicht in den Bergen vom Winter überrascht zu werden. Die Trecks waren gut organisiert, es gab Regeln und einen Trailführer. Die größte Gefahr waren aber nicht die Prärieindianer, denen sie unterwegs häufiger begegneten, sondern die Krankheiten durch mangelnde Hygiene und Entkräftung. An Krankheiten wie Cholera und Zeckenfieber starben 30x so viele Menschen wie durch die Indianer.