Die Geschichte ist geprägt von Gewalt, weil in den USA viele unterschiedliche Rassen und ethnische Unterschiede aufeinanderprallen. Die Weißen versuchten die Indianer auszurotten und diese wehrten sich. Die Siedler kämpften gegen die Mexikaner, die Südstaatler hielten Sklaven, es gab Bürgerkrieg, usw.
Aber die Schießereien und Schlägerein, wie wir sie aus den meisten Western kennen waren auf wenige Orte und soziale Gruppen beschränkt. Diese fanden vorwiegend in den Bergbaustädten und den cattle towns statt. Hier lagen die Ursachen der Aggressivität auf der Hand. Wenn die Cowboys ihr Geld bekamen weil der Trail beendet war und die Viehhändler gute Geschäfte gemacht hatten trugen sie ihr Geld zu den Huren, in die Spielhallen und Saloons. Da betranken sie sich und verloren ihr Geld. So waren Auseinandersetzungen vorprogrammiert. Aber auch hier bestand die Arbeit des Sheriffs hauptsächlich darin die Trunkenbolde über Nacht einzusperren. Ging doch mal eine Schießerei tödlich aus, so kam es fast nie zu Todesurteilen, beispielsweise gab es in der gesamten Geschichte der cattle towns von Kansas nur drei Hinrichtungen wegen Mord und Totschlag. Die Ursache für den Ruf des Westens war die gleich wie im 21. Jahrhundert - die Presse. Jede Geschichte wurde aufgegriffen und aufgebauscht. Die Zeitungen kamen selten raus und wurden dann auch gerne in den Osten zu Freunden und Verwandten geschickt. In den Rinderstädten bekam man mit Gesetzen und Sheriffs auch bald alles in den Griff. Brutaler ging es da schon in den Bergbaustädten Kaliforniens zu. Hier waren vor allem Bodie und Aurora berühmt und berüchtigt. Hier liegt die Ursache natürlich im Goldrausch. Allein in Bodie gab es während des Booms 29 Schießereien mit tödlichem Ausgang. Pro 100.000 Einwohnern gab es nach heutigen Statistiken 116 Morde. Frauen, die nicht gerade Prostituierte waren konnten sich sogar in Bodie und Aurora sicher auf den Straßen und Plätzen bewegen. Die meisten Todesopfer gab es durch die Selbstjustiz der Banden, Krankheiten und Unfälle, nicht zu vergessen das brutale Abschlachten der Indianer durch die Weißen. Viele wurden auch gehenkt weil sie eine "falsche" Weltanschauung hatten. Im allgemeinen ging es eher friedlich zu. Man bebaute das Land, züchtete und versorgte das Vieh, trank gelegentlich einen Kaffee, ein Bier oder einen Whisky im Saloon, vergnügte sich manchmal bei Tanz oder Wettbewerben, ging sonntags zur Kirche, half sich gegenseitig und die meisten hatten genug damit zu tun über die Runden zu kommen. Das Leben war entbehrungsreich, aber man konnte es zu etwas bringen wenn man fleißig war. Was aber die Auseinandersetzungen betraf war es nicht anders als in Europa.