Die Pinkerton-Agentur wurde 1850 von dem US-amerikanischen Detektiv Allan Pinkerton als Pinkerton's National Detective Agency in Chicago gegründet. Oben ist das Firmenlogo zu sehen, das wachsame, offene Auge. Nach diesem werden heute in den USA Privatdetektive umgangssprachlich als "Private Eye" bezeichnet. "We never sleep" war ihr Firmenmotto. Dies war die erste Einrichtung dieser Art in den USA.

Sie hatten vielfältige Aufgaben, die von Werkschutz, über die Wiederbeschaffung von Geldern und Aufgaben, die denen heutiger Versicherungsagenten entsprechen, die Arbeit für die Eisenbahn, die Verfolgung der James-Younger-Bande bis hin zu Tätigkeiten für den Geheimdienst. Letztere führten dazu, dass es ihnen gelang ein geplantes Attentat auf Abraham Lincoln zu verhindern, indem sie die Pläne für das Attentat vorzeitig aufdeckten. Während seiner gesamten Amtszeit übernahmen sie den Personenschutz für ihn.

Den ersten durchschlagenden Erfolg hatten sie mit der Wiederbeschaffung geraubten Geldes für die Adams Express Company. Dies war ein Bereich in welchem sie überhaupt sehr erfolgreich waren. Schon bald darauf begannen sie für den Geheimdienst der US-Regierung zu arbeiten. Während des Sezessionskrieges bauten sie den Geheimdienst maßgeblich mit auf, damit die Regierung mit Informationen über den Feind versorgt wurde. Damit trugen sie zum Sieg der Union über die Südstaaten bei. Die Spaltung der Nation wurde dadurch abgewendet. Hauptsächlich wurden sie in den Städten aktiv. Ab 1874 arbeiteten sie dann intensiv mit der Eisenbahn zusammen. Diese waren für den Schutz der Reisenden und der Fracht bereit hohe Summen zu zahlen, da die Postkutschenüberfälle mit der Ausbreitung der Eisenbahn von Zugüberfällen abgelöst wurden. In ihrem Auftrag und im Auftrag der Regierung (sie waren die inoffizielle Bundespolizei) verfolgten sie auch die James-Younger-Bande. Nachdem bei dieser Mission einige Detektive getötet worden waren nahm sich der Gründer Allan Pinterton selbst der Sache an. Damit sie die entsprechende Autorität hatten erhielten sie von der Regierung eine Plakette, die ihnen den Status eines Bundessheriffs verlieh. Die Pinkerton Agentur war auch das Vorbild für das FBI.

Nach dem Tod des Gründers wurde die Detektei von seinen Söhnen übernommen. Sie bestand unter ihrem ursprünglichen Namen noch bis 1999 und wurde dann von einer schwedischen Sicherheitsfirma übernommen. Bei ihrer Tätigkeit als Werkschutz hatten sie einen schlechten Stand bei der Bevölkerung. Man beschultigte sie Terroristen und Vigelanten zu sein. Dabei gingen sie nämlich sehr rabiat vor, wenn sie von den Fabrikbesitzern oder der Eisenbahn als Streikbrecher angeheuert wurden. Die Stärke ihrer Einsatztruppen glich schon der einer Armee. 1892 kam es beispielsweise beim Homestead-Streik zu einer Schießerei zwischen den Streikenden und ca. 300 Pinkterton-Detektiven, bei denen es auf beiden Seiten Tote gab. Neun Arbeiter und sieben Pinkertondetektive starben dabei.

Nicht nur in Western, sondern auch in Kriminalromanen kommt die Pinkerton Agentur vor, unter anderem gibt es einen Roman von Arthur Conan Doyle - das Tal der Angst - in welchem Sherlock Holmes auf sie trifft. Auch Dashiell Hammond, selbst Pinkerton Detective, schreibt in seinen Romanen über seine Arbeit dort. Auch die zu Zeiten der DDR bekannte Kinderbuchfigur Detektiv Pinky von Gerd Prokop bezieht sich auf Pinkerton. Es gab auch Romanserien, die sich auf die Pinktertons bezogen.