Wir wohnen bei unserem Rollenspiel in der Prärie und sollten deshalb auch einige Fakten kennen. Prärie ist der Begriff für Steppengebiete, die von Gräsern und Wildblumen dominiert werden. Sträucher und Bäume gibt es kaum. In Nordamerika machen sie übrigens heute nur noch 15 % der Vegetationsform aus, während sie früher ein Drittel der Fläche bedeckten. Sie sind zu trocken für Baumbestand, aber zu feucht um zur Wüste zu werden. Hierbei unterscheidet man wiederum in Feuchtsteppe, die im Osten der USA vorkommt und Trockensteppe wie sie hier bei uns im Westen vorherrscht. Die Niederschlagsmengen nehmen von Osten nach Westen stetig ab. Im Osten sind es noch Langgräser, in den mittleren Plains ist eine Mischzone und bei uns gibt es nur die Kurzgrassteppe. Hier liegt die Ursache für die Trockenheit in unserer Lage zu den Rocky Mountains, da wir in deren Regenschatten liegen. Pflanzen und Tiere sind optimal an die besonderen klimatischen Bedingungen der Steppe angepasst. Die Pflanzen trotzen nicht nur Wind und Dürre, sondern sogar Feuer das durch Blitzschlag oder menschliche Einwirkung häufig entsteht. Mehrjährige Gräser haben beispielsweise ein weit verzweigtes Wurzelsystem um auch in Dürrezeiten noch an Grundwasser zu kommen. Dabei befinden sich 3/4 der Pflanze unter der Erdoberfläche. Nach Steppenbränden können sie sich so auch schnell regenerieren, da ja nur der oberirdische Anteil der Pflanze verbrennt. Diese Feuer kommen sehr häufig in der Prärie vor und verbreiten sich mit rasender Geschwindigkeit, da die Gräser ihm nicht viel entgegenzusetzen haben. Entsprechend oberflächlich sind sie aber auch nur. Gäbe es diese Feuer nicht, so würden mit der Zeit auch Bäume kommen. Ein Teil der Wurzelmasse stirbt regelmässig ab und wird schnell zu Humus, so dass die Böden trotz der klimatischen Bedingungen fruchtbar sind. Typische Präriegräser sind: Western wheatgrass, Big bluestem, Buffalograss, Blue grama oder Needleandthread. Von den über 100 Tierarten der Prärie haben insbesondere die Bisons und die Präriehunde eine Bedeutung. Während die Bisons den Boden feststampfen lockern die Präriehunde ihn auf. Beides ist entscheidend für die Fruchtbarkeit des Bodens. Es kann nicht genau geklärt werden ob die Prärien schon immer in dieser Form bestanden oder ob die Besiedelung durch die Ureinwohner eine Veränderung mit sich brachte. Auf jeden Fall ist das Ökosystem der Prärien in Nordamerika noch ziemlich "jung", es entstand erst vor 10 - 12000 Jahren. Zunächst bedeckten Tundren die Fläche, dann kamen Fichten und schließlich Mischwald. So merkwürdig es sich anhört, aber die Bäume mussten anderen Pflanzen weichen, die besser an die klimatischen Verhältnisse angepasst waren als es wärmer und trockener wurde. Als es wieder feuchter und kühler wurde hätten sich Bäume ansiedeln können, aber wie gesagt verhindern die regelmäßigen Präriefeuer ihre Vermehrung. Zusätzlich zu den natürlichen Feuern kamen z. B. die Feuer welche die Indianer legten um Bisons einzukesseln. Später begann man vor allem in den zentralen Plains damit den Boden zu bebauen bzw. als Weideland zu nutzen und veränderte damit die Bodenbeschaffenheit.

Die Great Plains reichen vom Mississippi bis zu den Rocky Mountains und erstrecken sich damit quer durch das zentrale Nordamerika. Die meisten der Prärieindianer waren von prähistorischer Zeit bis 1500 n. Chr. Bauern und lebten in Dörfern im östlichen Teil entlang des Mississippi und seiner Nebenflüsse, so wie in den östlichen Prärien. Hier siedelten sie sich gegen 250 vor Chr. an. Um 900 n. Chr. gab es Bauerndörfer. Sie wurden auf Terrassen oder Klippen entlang der Flußufer gegründet. Im Überschwemmungsgebiet unterhalb des Dorfes bestellten sie ihre Felder. Die wichtigsten Erzeugnisse waren dabei Mais, Bohnen und Kürbisse. Dabei beackerten sie den Boden mit einer Hacke, die aus dem Schulterknochen eines Büffels bestand, der an einem Holzgriff festgezurrt war. Durch das gemäßigte Klima im Osten und die Nähe der Flüsse war das Land locker und somit leicht zu beackern. Der fruchtbare schwere Boden der Prärien wurde erst beackert nachdem die Europäer Pflüge und Zugtiere eingeführt hatten. Ein bis zwei Mal im Jahr verließen die Männer die Dörfer zu ausgedehnten Jagdausflügen. Hier wurden natürlich die in den Prärien weit verbreiteten Büffel gejagt, dies beweisen Unmengen von Büffelknochen die in der Nähe dieser Dörfer gefunden.

Nomadisch lebten nur die Jäger, die Hunde für den Transport ihrer Tipis, Vorräte usw. benutzten, bzw. ihre wenigen Habseligkeiten selbst auf dem Rücken trugen. Die Hunde zogen schlittenartige Karren, die sogenannten Travois. Die Urpferde waren 8000 v. Chr. ausgestorben. Erst durch die ersten Europäer kam das Pferd wieder ins Land. Sie weigerten sich anfangs den Indianern Pferde zu verkaufen, die Indianer raubten sie jedoch oder fingen verlorene Tiere ein. So besaß gegen Ende des 18. Jahrhunderts jeder Stamm Pferde. Dies erleichterte die Büffeljagd und auch den Transport der Tipis etc. - weswegen immer mehr Stämme nomadisch wurden. Sie zogen jetzt weit in die Prärien hinaus. Im Herbst suchten sie Winterquartiere auf und zogen erst im Frühling weiter. Im Sommer versammelten sich die Stämme um Sitzungen abzuhalten und Zeremonien wie z. B. den Sonnentanz durchzuführen.