Auch wenn es durch die Western den Anschein hat - nur eines von 14 Duellen endete tödlich und auch nur jedes sechste Duell führte zu ernsthaften Verletzungen. Nicht nur die Revolverhelden lieferten sich Duelle. Eines der berühmtesten Duelle in den USA des 19. Jahrhunderts fand zwischen zwei Politikern statt. Die Duellanten waren Alexander Hamilton, der zu den Gründervätern der USA zählte, und Aaron Burr, der Vizepräsident von Thomas Jefferson. Hier ein Bild dieses Duells:

In Europa - von dort kamen ja die meisten Einwanderer - waren Duelle schon seit dem 15. Jahrhundert bekannt und seit dem 17. Jahrhundert auch verbreitet. Die ursprüngliche gerichtlich-religiöse (Gottesurteil) Bedeutung ging verloren. Es ging in erster Linie um die Ehre. Deshalb ging dem Duell gewöhnlich eine Beleidigung voraus. Entweder wurde die Familie oder Frau (Geliebte, Ehefrau, Verlobte) beleidigt oder es ging um die eigene Ehre. Bei einfachen Beleidigungen reichte gewöhnlich eine Entschuldigung aus, schwere Beleidigungen (wie z. B. ein Schlag ins Gesicht) konnten nur durch ein Duell aus der Welt geschaffen werden. Der Beleidigte hatte dann das Recht darauf den anderen zum Duell zu fordern um Satisfaktion (Genugtuung) zu erhalten. Die Duellanten waren Adlige, Studenten oder Angehörige des Militärs, da sie berechtigt waren Waffen zu tragen. Bei den Revolverduellen im Wilden Westen gab es natürlich so eine Regel nicht, da das Tragen von Waffen hier jedem erlaubt war weil sie lebensnotwendig waren.

Die Duelle fanden wie gesagt in den oberen sozialen Schichten mit höherer Bildung und meist auch viel Geld und Macht statt. Diese behielten sich vor ihre Angelegenheiten selbst zu regeln. Die Ehre war dabei auch eine Standesehre, die es zu verteidigen galt. Es war nicht entscheidend wer das Duell gewann, sondern nur dass beide bereit waren für die Verteidigung oder Wiederherstellung ihrer Ehre Verletzungen oder gar den Tod auf sich zu nehmen. Damit bewiesen sie, dass sie beide Ehrenmänner waren und nach dem Duell war die Tat gesühnt. Ging der Herausgeforderte allerdings nicht auf das Duell ein oder drückte sich davor wurde er verachtet und als unehrenhaft betrachtet. Wer sich vorher schon ehrlos verhalten hatte verwirkte allerdings auch sein Recht auf Satisfaktion.

Die Duellanten trugen lediglich den Kampf selbst aus. Die Forderung zum Duell wurde von Sekundanten überbracht und diese bereiteten die Duelle auch vor und wachten auch über die den korrekten Ablauf. Waren beide bereit sich zu duellieren wurde dem Herausforderer die Wahl der Waffen überlassen. Üblich waren dabei Säbel und Feuerwaffen - letztere meist in Form von Duellpistolen. Zitat aus Wikipedia: "Als Pistolen benutzte man ausschließlich einschüssige Vorderladerwaffen, die mit Schwarzpulver und bleiernen Rundkugeln im Kaliber 12 bis 17 mm geladen wurden. Die Treffergenauigkeit dieser Waffen, die oft noch glatte, nicht gezogene Läufe hatten, war auf größere Entfernung nur gering; andererseits waren Verletzungen durch die großkalibrigen Geschosse schwer und führten oft noch Tage nach dem eigentlichen Duell zum Tode." Neben den Duellanten und ihren Sekundanten war normalerweise auch ein Arzt bei dem Duell dabei.