Da sie im Wilden Westen als Arbeitstiere sehr verbreitet waren nehme ich sie hier mal mit auf. Bei Maultieren handelt es sich um Kreuzungen aus Pferdestute und Eselshengst und bei Mauleseln um Kreuzungen aus Eselsstute und Pferdehengst. Man bezeichnet beide Kreuzungen auch als Muli. Sie sind sehr robust und anspruchslos und spielten deshalb eine wesentliche Rolle bei der Erschließung des Wilden Westens z. B. durch Trapper, als Arbeitstiere in der Landwirtschaft und Reittiere für die Cowboys und Siedler, aber auch bei den Soldaten.

Während der Indianerkriege wurden nur Mulis verwendet. Auch die Forschungs- und Vermessungsexpeditionen verwendeten Mulis. Der bekanntesteste Maultierliebhaber unter ihnen war General George Crook, dem es sehr wichtig war, dass seine Mulis gut behandelt wurden. Der General versorgte sein Tier stets selbst. Er kontrollierte auch unangekündigt persönlich den Satteldruck und war sehr streng mit seinen Untergebenen wenn er mitbekam, dass sie die Mulis nicht optimal versorgten. General Crook ist durch seine Indianerfeldzüge vor allem gegen Geronimo bekannt geworden. Dabei ritt er stets aus gutem Grund ein Maultier mit individuell angepasstem Packsattel. So waren sie in der Lage auch auf unwegsamem Gelände den Indianern lange zu folgen, denn die Mulis konnten große Lasten über lange Strecken problemlos tragen.

Dieser Vorteile wegen wurden die Mulis gezielt schon auf Anweisung von George Washington gezüchtet, obwohl sie als Schläger, Beißer, hinterlistig und heimtückisch galten und die Erziehung und Arbeit mit ihnen deshalb schwieriger war als mit Pferden. Da sie Kreuzungen (und damit steril) sind war auch die Zucht komplizierter. Die Stuten waren gefügiger und deshalb beliebter als Hengste. Um 1850 gab es ca. 500.000 Maultiere in den Staaten. Bis 1920 stieg ihre Zahl auf 5,5 Millionen. Oft wurden auch wilde Mulis gezähmt indem man sie für 24 Stunden eng an einen Wagen band. Sie konnten sich nicht bewegen und bekamen kein Wasser und keine Nahrung. Danach schirrte man sie zu zweit vor einen schweren Wagen, den sie ziehen mussten. Bockten sie wurden sie geschlagen und gingen sie durch wurden sie noch mehr geschlagen. Meistens dauerte diese Zähmung eine Stunde, dann galt das Muli als "broken" - also gebrochen.