Thema von Schorsch im Forum Waffen des Wilden Westens
Das Unternehmen Winchester Repeating Arms Company entwickelt und baut seit 1860 in den Vereinigten Staaten Gewehre. Seit 1866 werden diese unter der bekannten Marke Winchester vertrieben. Umgangssprachlich steht eine Winchester für Unterhebelrepetierer, jedoch entwickelte Winchester Repeating Arms auch andere Gewehrtypen.
Winchester Model 1866 Karabiner
Kennzeichnend für die vielen Modelle, die Winchester seit den 1860er Jahren auf den Markt brachte, ist die Benennung nach dem Jahr der Einführung (Winchester 66, Winchester 73, Winchester 76 Winchester 86, Winchester 92, Winchester 94, Winchester 95 usw.) später wurde allerdings von diesem Prinzip abgegangen. Regelmäßig brachte Winchester hochwertig ausgestattete „Commemorative“-Modelle für Sammler heraus, die zumeist historischen Persönlichkeiten oder Ereignissen gewidmet waren: z. B. die Winchester 94 Bicentennial 1976 zum 200. Jahrestag der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.
Zahlreiche andere Unternehmen kopieren heute klassische Winchester-Modelle (einschließlich der Henry und der berühmten Winchester 73) für Liebhaber und zum sportlichen Schießen.
Vorläufer:
Erste Merkmale der späteren Winchester finden sich in Experimentalmodellen des Herstellers Hunt & Jennings in Vermont und in der von Smith & Wesson entwickelten und am 14. Februar 1854 patentierten Magazinpistole, welche hülsenlose Munition verschoss. Das unten offene Röhrenmagazin war unter dem Lauf angebracht. Nachgeladen wurde mit dem Abzugbügel, der den Verschluss über ein Kniegelenk betätigte und verriegelte. Das System bewährte sich nicht, da die in der hohlen Kugel liegende Pulverladung zu schwach war und der Gasaustritt wegen fehlender Liderung die Anfangsgeschwindigkeit noch mehr verminderte.
Die Pistole und ein Gewehr nach dem gleichen Prinzip verkauften sich schlecht. 1855, nachdem sich Horace Smith und Daniel Wesson entschieden hatten, in die Revolverproduktion einzusteigen, überliessen sie die Produktion der neu gegründeten VOLCANIC REPEATING ARMS COMPANY. Schon am Anfang daran beteiligt und ab 1856 Präsident und wichtigster Geldgeber war Oliver Winchester, der das Unternehmen bereits im Frühjahr 1857 umorganisierte und neu unter NEW HAVEN ARMS Co. registrieren ließ. Gesamthaft wurden etwas über 3000 Volcanicpistolen und etwa 1000 Volcanicgewehre unter der Ägide von Oliver Winchester hergestellt.
Volcanic-Pistole Kal .41
Unterhebelrepetierer:
Henry-Rifle 1860:
Ein ehemaliger Mitarbeiter von Hunt & Jennings, Benjamin Tyler Henry, entwickelte während seiner Tätigkeit als Betriebsleiter (engl: Superintendent) bei der NEW HAVEN ARMS Co. von Oliver Winchester auf der Basis der Volcanic ein Repetiergewehr, das er am 16. Oktober 1860 patentieren ließ.
Die charakteristischen Merkmale des Henry-Gewehrs waren: Die Verwendung einer von ihm entwickelten Randfeuerpatrone im Kaliber .44 mit Hülse, welche die Liderung garantiert; ein Verschlussgehäuse aus Bronze; ein Verschluss, der horizontal durch einen „Unterhebel“, d. h. den verlängerten und zum Handschutz umgeformten Abzugsbügel, vor- und zurückbewegt wird; ein Kniegelenk, das die Bewegung des Unterhebels auf den Verschluss überträgt und diesen in vorderster Stellung blockiert; ein außenliegender Hahn, der durch die Verschlussbewegung niedergedrückt und gespannt wird; ein langes, als integrierter Teil des Laufes angeordnetes Magazin in Form eines unten offenen Rohres, in dem 15 Patronen hintereinander liegen; ein Hebel, der (mit dem Unterhebel gekoppelt) den Patronenzuführer senkrecht nach oben hebt, der Patronenzuführer wirft gleichzeitig die abgeschossene Patronenhülse aus. Beim Schließen des Verschlusses wird die zugeführte Patrone vom Verschluss ins Patronenlager geschoben, und die Waffe ist schussbereit.
Während des amerikanischen Bürgerkriegs beschaffte die Armee der Nordstaaten einige Henry-Gewehre. Mit den Lieferungen nach Friedensschluss erhielt die Armee total 1731 Henrys. Eine große Zahl der Waffen wurde direkt von Einheitskommandanten der Nordstaaten für ihre Truppen erworben und viele wurden auch direkt von Kriegsteilnehmern gekauft. Die Gesamtproduktion betrug Ende 1866 über 12.800 Waffen.
Mehrere Repetiersysteme erreichten zu dieser Zeit Marktreife, darunter – neben der Henry – der bekannte Spencer-Karabiner und ab 1855 auch das Colt Roots-Revolvergewehr. Die Kriegsteilnehmer, vor allem Truppen der Nordstaaten setzten diese während des Krieges nebeneinander ein, wobei sich Henry und Spencer am besten bewährten.
Das Unternehmen wurde im Mai 1866 in „Winchester Repeating Arms Company“ umbenannt; dadurch trat der Name Henry-Rifle in den Hintergrund.
Henry Rifle
Henry Rifle, Verschlusskasten
Modell 1866:
Die vom Nachfolger von B. Tyler Henry, Nelson King, aus dem Henrygewehr entwickelte Winchester Modell 1866 im Henrykaliber hatte ein geschlossenes Röhrenmagazin, das von hinten durch eine seitlich angebrachte Ladeklappe geladen wurde (King’s improvement, Patent vom 22. May 1866). Damit war der Hauptnachteil der Henry, verschmutzte Patronen, behoben. Der älteste bekannte Winchester 66 Karabiner trägt die Nummer 12.476, während Henrys bis in den Bereich von 14.000 hergestellt wurden. In dieser Übergangszeit entspricht das Verschlussgehäuse des Modells 66 noch in Details dem des Vorgängers.
Das Modell 66 wurde bald zum Verkaufsschlager und trat seinen Siegeszug als Karabiner und Jagdgewehr in der nach dem Bürgerkrieg stürmisch einsetzenden Besiedlung des Westens an. Vom Modell 66 wurden gesamthaft etwa 170.000 Stück hergestellt, 3/4 davon waren Karabiner mit 20 Zoll-Läufen, der Rest Jagdgewehre, zum Teil mit Achtkantläufen und Infanteriegewehre mit Bajonetthalter. Wichtigster Abnehmer der Militärwaffen war die Türkei mit 46.000 Infanteriegewehren (Im Vertragstext zwischen Winchester und der Türkei „Muskets“ genannt), und 5.000 Karabinern. Auch Frankreich erwarb 3.000 Infanteriegewehre und 3.000 Karabiner Modell 66. Die „Muskets“ waren für Tüllenbajonette, später wahlweise für Säbelbajonette eingerichtet. Das Modell 66 war als Militärwaffe allerdings weniger geeignet, da es keine starken Gewehrpatronen verschoss.
Modell 1873:
1873 brachte Winchester eine verstärkte Version des Modell 66 heraus. Die neue Waffe verschoss neu entwickelte Zentralfeuerpatronen, zuerst im Kaliber .44-40 WCF, später auch .38-40 WCF und die .32-20 WCF (Winchester Center Fire). Außerdem wurden sie in den Randfeuerkalibern .22 kurz / .22 Short und .22 lang / .22 long gebaut. Der Verschlusskasten war nicht mehr aus Bronze, sondern aus Eisen, der Kniegelenkverschluss wurde jedoch beibehalten. Auch von dieser Waffe wurden Karabiner, Jagdgewehre und Musketen hergestellt. Sie war das erste Erfolgsmodell des Unternehmens. Zwischen 1873 und 1923 wurden über 720.000 Winchester Modell 73 hergestellt, davon 36 % Karabiner und 58 % Jagdgewehre, der Rest waren „Musketen“.
Die Schwäche der Waffe war zugleich ihre Stärke, denn üblicherweise verschoss sie Patronen, die auch in den gebräuchlichsten Revolvermodellen des Wilden Westens Verwendung fanden (dem Colt Single Action Army, dem Remington Single Action Mod. 1875 und Mod. 1890 und dem Smith & Wesson No 3). Der Besitzer war so in der Lage, die gleiche Patronensorte sowohl im Gewehr als auch in seiner Faustfeuerwaffe zu verwenden. Reine Revolverpatronen wie die .45 Colt und andere Kaliber waren für Gewehre nicht geeignet, da der Hülsenrand zu schmal war um das sichere Ausziehen der Hülse zu gewährleisten.
Kniegelenk-Verschluss bei Volcanic- Waffen, dem Henry und der Winchester Mod 66, 73 und 76
Modell 1876:
Das Modell 1876 war eine schwerere Ausführung des Modell 73 mit einem längeren Verschlussgehäuse und einen redimensionierten Kniegelenkverschluss. Es verschoss wesentlich stärkere Schwarzpulverpatronen, die auch für die Großwildjagd geeignet waren. Zwischen 1876 und 1898 wurden 63.871 Exemplare dieser Waffe hergestellt. Entwickelt als Jagdgewehr, wurde sie jedoch als Karabiner im Kaliber .45-75 bis 1905 von der Kanadischen Berittenen Polizei geführt. Mittlerweile ist die 76er auch als Replik auf dem Markt. Von Westernschützen wurde vermehrt die Herstellung auch in den traditionellen „alten“ Kalibern gefordert. Eine deutsche Firma bringt inzwischen die Waffe unter dem Label „Chapparal-Arms“ im Kaliber .40-60/.45-60/.45-75 sowie in dem seltenen Kaliber .50-95 Winchester Express auf den Markt. Das Gewehr hat ein hohes Eigengewicht (ca. 4,5 kg). Fabrikmunition ist bisher nicht erhältlich. Für Wiederlader unter den Schützen werden jedoch entsprechende Komponenten wie Hülsen und Geschosse auf dem Markt angeboten.
Verschlussgehäuse der Winchester Modell 86 Deluxe
Modell 1892:
1892 folgte die kleine Schwester des Modell 86, die Winchester Modell 1892. Sie war der Nachfolger des Modell 73, allerdings verschoss sie, im Gegensatz zum Modell 73, rauchlose Patronen im Kaliber .44-40 WCF, .38-40 WCF und .32-20 WCF, später kam noch die .25-20 und die .218 Bee Kleinwildpatrone dazu. Von der Winchester 92 und ihren späteren Varianten Mod 53 und Mod 65 wurden 1.001.324 Stück hergestellt, die letzte 1932.
Modell 1894:
Das Modell 1894 hatte das gleiche Verschlussprinzip mit einem hinten liegenden Verriegelungsblock und war erkennbar am unten offenen Verschlussgehäuse und dem bei der Ladebewegung herausklappenden Führungshebel. Es verschoss zuerst Schwarzpulverpatronen .32-40 und .38-55, welche später auch rauchlos geladen wurden. Später kamen moderne .32 Winchester Spezial, die klassische .30-30 WCF und für Kleinwild die .25-35, und die .219 Zipper Patrone dazu, alles rauchlose Mittelpatronen. Bis 1932 waren rund 1 Million Waffen hergestellt, 1964 war die Waffennummer 2 600 000 erreicht und Kopien aus Italien und Japan werden heute noch angeboten. Bekannt wurde die Waffe in der Jahrhundertwende durch ihre Verwendung im Klondike-Goldrausch in Alaska, wo sie auch bei klirrender Kälte immer funktionierte. Als einzige, klassische Winchester wurde die Winchester 94 nahezu unverändert – vor allem im jagdtauglichen Kaliber .30-30 – bis 2006 gebaut.
Modell 1895:
In den bisherigen Winchester-Repetierern mit Röhrenmagazin konnten keine Spitzpatronen verschossen werden, die Gefahr von Magazinzündern war zu groß. 1895 legte die Winchester Repeating Arms Company schließlich ein Modell vor, auch eine Browning-Entwicklung, das ein Kastenmagazin hatte und somit auch moderne Spitzpatronen verschießen konnte. Die Winchester 1895 wurde als Jagdwaffe, Infanteriegewehr und Militärkarabiner hergestellt.
Der berühmteste Besitzer einer Winchester Mod 95 war der Großwildjäger und spätere amerikanische Präsident Theodore Roosevelt. Der Karabiner mit 22-Zoll-Lauf in den amerikanischen Armeekalibern wurde von den Texas Rangers (Polizei), die ihre Waffen selber stellten, und anderen Polizeieinheiten eingesetzt. Die Russische Armee kaufte 1915–16 über 290.000 dieser Waffen im Militärkaliber 7.62 Russian, die auch das Mosin-Nagant Gewehr verschoss.
Winchester Karabiner von Links zwei 2 Mod 73, Mod 94, 2 Mod 92
Winchester Selbstladegewehre:
Modell 1903:
1903 brachte Winchester das erste Selbstladegewehr, das Modell 03 im Kaliber „.22 Winchester Automatic Rimfire“ auf den Markt. Es handelte sich dabei um ein Gewehr mit einem unverriegelten Masseverschluss mit der Vorholfeder im Vorderschaft, die Ladebewegung erfolgte über einen vorne aus dem Vorderschaft herausragenden Ladestift. Das Röhrenmagazin im Kolben wurde durch eine seitlich angebrachte Öffnung gefüllt. Eine von hinten in den Kolben eingeführte Röhre mit einer Feder für den Patronennachschub verschloss zugleich die Ladeöffnung. Die Munition zu diesem Gewehr war eine speziell hergestellte .22er Randfeuer-Patrone, die aufgrund ihrer Dimension nicht in anderen .22-Waffen verwendet werden konnte.
Da der Verkauf der Winchester 03 schlecht lief, führte 1933 Winchester eine gleich konstruierte Waffe, das Modell 63 für die weitverbreitete und stärkere Patrone 22 Long Rifle ein. Von 1903 bis 1936 wurden 122 000 der Winchester 03 hergestellt und das Modell 63 brachte es von 1933 bis 1943 auf 51.000 Exemplare.
Modell 1905:
Aus patentrechtlichen Gründen war es Winchester nicht möglich, rasch eine Selbstladebüchse mit einem verriegelten Verschluss für stärkere Munition auf den Markt zu bringen. Das System mit Masseverschluss wurde deshalb weiterverfolgt, allerdings musste die Verschlussmasse wesentlich vergrößert werden, um ein einwandfreies Funktionieren der Waffe zu gewährleisten. Thomas C. Johnson, der schon das Modell 03 entwickelt hatte, brachte deshalb im hohlen Vorderschaft eine zusätzliche Verschlussmasse an. Das Kastenmagazin vor dem Abzugbügel fasste 5 Patronen im Kaliber .32 SL (Self Loading) oder .35 SL. Vom Modell 05 wurden bis 1923 etwas über 31.000 Stück hergestellt.
Beide Patronen waren zur Jagd zu schwach. Bereits nach 2 Jahren kam deshalb das Modell 1907 auf den Markt, welches eine wesentlich stärkere Munition im Kaliber .351 SL verschoss; 1910 folgte noch das Modell 1910 im Kaliber .401 SL. Die Patronen all dieser Selbstladegewehre hatten zylindrische, dickwandige Hülsen um beim Rücklauf des Verschlusses Gasaustritte zu verhindern. Die Modelle 07 und 10 wurden auch bei Polizeieinheiten und in Gefängnissen eingesetzt und hatten dort 10-Schuss Magazine. Bis 1943 wurden vom Modell 07 49.000 Stück hergestellt, das Modell 10 brachte es bis 1936 auf etwa 20.000 Waffen.
Winchester 05 Self Loading
Flinten:
Auch die Konstruktion der Vorderschaftrepetierflinte geht auf die Zusammenarbeit mit Browning zurück. Die Winchester Model 1893 im Kaliber 12 hatte einen außenliegenden Hahn wie die ersten von Winchester hergestellten Kleinkaliber-Vorderschaftsrepetierer Model 1890. Mit dem Aufkommen des rauchlosen Pulvers wurde ihre Fertigung eingestellt. Das verbesserte Nachfolgemodell, die Winchester Model 1897, wurde hingegen ein beachtlicher kommerzieller Erfolg und kam bei der U.S. Army noch in den Weltkriegen in den Schützengräben als sogenannte Trench-Gun beim Nahkampf zum Einsatz.
1912 brachte Winchester eine von Thomas C. Johnson entwickelte moderne Vorderschaftrepetierflinte auf den Markt, das Model 1912 Hammerless (mit innenliegenden Hahn). Von dieser Waffe wurden bis 1943 über 97.000 Stück in den Kalibern 20, 16 und 12 hergestellt.
Weitgehend unbekannt ist das Winchester Modell 1887, ein fünfschüssiger Unterhebelrepetierer, der ebenfalls Schrotpatronen im Kaliber 12/70 verschießt. Die von John Moses Browning konstruierte Waffe war unhandlich und verkaufte sich schlecht. Später folgte noch ein Modell 1901 im Kaliber 10.
Auf Betreiben von Händlern und Jägern begann Winchester mit der Entwicklung einer hochwertigen Doppelflinte, die 1931 als Model 21 auf den Markt kam. Sie hatte ein in der Basküle liegendes, genial einfach aufgebautes Schloss und wurde in allen gängigen Kalibern und Lauflängen hergestellt. Mit einem Preis von $ 60 war sie doppelt so teuer wie das Model 12 Hammerless. Bis 1943 beliefen sich die Verkäufe auf 12.900 Stück.
Winchester Modell 1873 Kaliber .22
Kleinkaliberwaffen in den Kalibern .22
Bereits 1884 brachte Winchester eine Kleinkaliberversion des Model 1873 auf den Markt. Von dieser Waffe im Kaliber .22 short und long wurden bis 1904 über 19.000 Exemplare produziert. Erkennbar ist sie an der fehlenden Ladeöffnung rechts am Verschlusskasten.
Auch das von Browning entwickelte einschüssige Model 1885 mit Fallblockverschluss wurde in diversen Varianten, vom kleinen Boys Gun (Knabengewehr) bis zum Matchgewehr, im Kaliber .22 angeboten.
Ab 1890 kam der Vorderschaftsrepetierer Model 1890 (verbessert 1906) auf den Markt, von dem bis 1932 849.000 Stück hergestellt worden sind. Er hatte einen Kippblockverschluss und ein unter dem Lauf liegendes Röhrenmagazin. Eine verbesserte Version mit einer vergrösserten Magazinkapazität kam 1932 unter der Modellbezeichnung 62 auf den Markt, bis 1943 waren 158.000 dieser Waffen verkauft.
Ab 1903 stellte die Firma Winchester ein halbautomatisches Gewehr her, es handelte es sich um eine Waffe mit Masseverschluss mit der Vorholfeder im Vorderschaft, die Ladebewegung erfolgte über einen vorne aus dem Vorderschaft herausragenden Ladestift. Das im Kolben liegende Röhrenmagazin fasste 10 Schuss. Da die im Markt angebotenen .22 Patronen diverse unterschiedliche Ladungen aufwiesen, bot Winchester eine speziell für diese Waffe entwickelte Patrone an, die .22 WIN AUTO RIMFIRE. Da das Model 1903 nur mit dieser Spezialpatrone funktionierte, liefen die Verkäufe schlecht. Bis 1936 waren nur etwas über 122.900 Waffen verkauft. Ab 1933 wurde auch eine verbesserte Variante, das Model 63 in den gängigen .22er Kalibern angeboten, deren Verkäufe beliefen sich bis 1943 auf 51.600 Stück.
Parallel zu diesen aufwendig zu produzierenden Waffen bot Winchester ab 1900 auch Billigstprodukte unter diversen Modellnummern an. Dabei handelte es sich durchwegs um einschüssige Gewehre mit Zylinderverschluss. Lauf und Verschlussgehäuse waren aus einem Stück gefertigt. Das Model 99 ist von besonderen Interesse, da sein Abzug als Thumb Trigger (Daumenabzug) ausgebildet war, er liegt direkt hinter dem Verschluss. In den Dreissigerjahren wurden auch aufwendigere Waffen, Repetierer, Matchgewehre und Trainingsgewehre für die Armee, mit Zylinderverschluss hergestellt, mit dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den 2ten Weltkrieg wurde die Produktion von zivilen Waffen jedoch praktisch eingestellt.
Seltenes Winchester Modell 1873 Kaliber .22
Repetierer mit Zylinderverschluss
Das erste Repetiergewehr von Winchester mit Zylinderverschluss war das Modell 1879 Hotchkiss. Das Röhrenmagazin befand sich im Kolben und fasste fünf Patronen, die bei offenem Verschluss von vorne eingeschoben wurden. Die Waffe wurde im amerikanischen Armee-Kaliber 45-70 sowie für andere großkalibrige Schwarzpulverpatronen der Epoche angeboten. Von 1879 bis 1899 wurden über 80.000 dieser Waffen hergestellt, ein Teil ging an die US-amerikanische Armee und Marine, andere wurden an die chinesische Armee verkauft; der Rest waren Jagd- und Schützenwaffen.
Um die Nachfrage nach Jagdwaffen hoher Schusskraft zu befriedigen, entwickelte Winchester nach dem Ersten Weltkrieg einen Repetierer mit Zylinderverschluss und Kastenmagazin, das Modell 54, das 1925 auf den Markt kam. Der Verschluss dieser Waffe entsprach weitgehend dem des bewährten Mauser-98-Gewehrs. Das Magazin fasste fünf Patronen und die Waffe war, neben dem häufigsten Kaliber .30-06, in den meisten anderen gängigen Jagdkalibern erhältlich. Die Verkäufe liefen nicht wie erwartet, bis 1941 konnten nur 50.000 Winchester 54 verkauft werden.
Bereits 1937 kam eine verbesserte Variante dieser Waffe auf den Markt, das Modell 70. Diverse Detailänderungen und die verbesserte Verarbeitung führten dazu, dass die Winchester 70 ein Bestseller wurde. Sie wurde in 20 verschiedenen Kalibern, von der .22 Hornet bis zur .458 Winchester Magnum angeboten. Berühmtester Benutzer der Winchester 70 im Nato-Kaliber .308 war die Royal Canadian Mounted Police. Erst 1964 bei Seriennummer 570.000 wurde die Konstruktion aus Preisgründen vereinfacht, vom Mauserschloss wurde abgegangen, der Name der Waffe jedoch gleich gelassen. Das Resultat ist, dass das pre 64 Winchester-Model 70 ein gesuchtes Jagdgewehr und Sammlerobjekt geworden ist.
Winchester Modell 70
Sonstiges:
In beiden Weltkriegen baute Winchester im Regierungsauftrag auch große Mengen von Fremdkonstruktionen für das Militär und etablierte darüber hinaus eine bedeutende Munitionsfertigung.
Das berühmteste Winchester-Modell der Geschichte war die Winchester 73. In dem gleichnamigen Western Winchester '73 mit dem Schauspieler James Stewart wird die Geschichte eines dieser Gewehre erzählt.
Thema von Schorsch im Forum Waffen des Wilden Westens
Der Tomahawk ist eine der Streitaxt ähnliche Waffe verschiedener indianischer Stämme, wurde aber von den Weißen fast ebenso regelmäßig als Werkzeug und Waffe mitgeführt wie von Indianern.
Ein Pfeifentomahwak aus dem frühen 19. Jahrhundert
Beschreibung:
Traditionell hat der Tomahawk einen kurzen (25 bis 50 cm langen), geraden, hölzernen (meist Hickory) Schaft, ähnlich einem Beil. Der Kopf bestand ursprünglich aus Stein oder vulkanischem Glas (Obsidian), später wurde er auch aus Eisen und gelegentlich Messing gefertigt, und zwar zunächst vor allem zu Handelszwecken von Engländern und Franzosen.
Namensherkunft und Entwicklungsgeschichte:
Der Name Tomahawk wurde im 17. Jahrhundert als Transliteration aus der indianischen Sprache der Algonkin-Völker ins Englische übernommen.
Ursprünglich war der Tomahawk eine Wurfkeule. Später entwickelte sich der Tomahawk zu einem Allzweck-Werkzeug. Trotzdem wird es oft noch irrtümlich als reine Handwaffe zum Werfen angesehen. Dabei war er neben dem Kleinholz machen auch sonst vielseitig verwendbar: Mit Pfeifenkopf zum Rauchen, mit Hammerrückseite als wichtiges Werkzeug, mit Dorn als beidseitig tödlich wirkende Waffe. Häufig diente er als Geschenk und auch seine symbolische Wirkung war von Bedeutung, je nachdem, ob man dem Gegenüber den (Friedens)pfeifenkopf oder die Axtklinge zeigte.
Auch heute wird der Tomahawk wieder geführt: Vor allem amerikanische Soldaten haben ihn im Vietnamkrieg verwendet; auch aktuell im Irakkrieg wird er von Soldaten der US-Armee als vielseitiges Werkzeug und effektive Nahkampfwaffe geschätzt.
Der Indianer Afraid of Hawk („Hat Angst vor Falken“) mit einem Tomahawk.
Kriegsbeil:
Zum einen wird mit dem Kriegsbeil die Streitaxt der Indianer bezeichnet, vermutlich der Tomahawk. Zum anderen ist das Kriegsbeil als Symbol des Krieges zu verstehen. In der Verwendung „das Kriegsbeil ausgraben“ meinte man den Krieg beginnen. „Das Kriegsbeil begraben“ bedeutete entsprechend den Krieg beenden.
Varianten und ähnliche indianische Waffen:
Unter indianischen Stämmen waren diverse Schlagwaffen wie der Tomahawk verbreitet. In Aussehen und Beschaffenheit wichen diese jedoch teilweise stark voneinander ab. Eine Variante des Tomahawks ist beispielsweise die Gewehrschaft-Keule Die Kugel-Keule ist zwar ebenfalls eine indianische Schlagwaffe, kann aufgrund des Fehlens eines Axtblattes jedoch nicht als Variante des Tomahawks bezeichnet werden.
Gewehrschaft-Keule, eine Form des Tomahawks, die im östlichen Waldland benutzt wurde. Karl May Museum in Radebeul
Thema von Schorsch im Forum Waffen des Wilden Westens
Das Sharps Gewehr ist ein einschüssiges Hinterlader-Gewehr mit einem Fallblock-Verschluss, der mit dem Abzugbügel betätigt wird. Es wurde ursprünglich von Christian Sharps entworfen und von der Sharps Rifle Manufacturing Company hergestellt. Das Gewehr wurde 1848 patentiert und die Produktion begann 1850. Christian Sharps verließ das Unternehmen bereits im Jahre 1853, blieb aber mit anderen Partnern im Waffengeschäft bis zu seinem Tod 1874.
Die Sharps Rifle Manufacturing Company wurde ein wichtiger Waffenlieferant der Unionstruppen im amerikanischen Sezessionskrieg und stellte später leistungsstarke Jagdgewehre her. Hugo Borchardt entwarf das letzte Gewehr, das von diesem Unternehmen hergestellt wurde, das Sharps-Borchardt Model 1878. Die Firma schloss ihre Tore endgültig im Jahre 1881.
Sharps Karabiner und Militärgewehre:
Sharps-Karabiner und Gewehre wurden ab 1851 von der U.S. Armee getestet und in einer beschränkten Anzahl erworben. Nach dem Ausbruch des Sezessionskrieges wurde die Waffe in großer Zahl eingesetzt, obschon die Hauptbewaffnung der Truppen noch Vorderlader waren. Das Sharps-Gewehr verschoss Papierpatronen, zur Zündung wurden jedoch nicht Perkussions-Zündhütchen verwendet, sondern Zündpillen, die beim Betätigen des Hahns automatisch zwischen Piston und Hahn gesetzt wurden. Dies erleichterte das Nachladen vor allem beim den Einsatz zu Pferde.
Sharps Militärkarabiner:
Der Karabiner war im amerikanischen Bürgerkrieg, bei den Kavallerieeinheiten sowohl der Unionstruppen als auch der Konföderierten Truppen sehr populär. Es wird geschätzt, dass bei den Unionstruppen gesamthaft über 80.000 Sharps-Karabiner im Einsatz waren, während die Kavallerie der Konföderierten über 5.000 in den Südstaaten hergestellte Richmond Sharps-Karabiner verfügte. Eine seltene Variante des Sharps-Karabiners war der Coffee-Mill Sharps mit einer im Kolben eingebauten Kaffeemühle.
Nach dem Sezessionskrieg wurde eine große Zahl der Karabiner für den Gebrauch von den in den späten 1860er Jahren aufkommenden Metallpatronen umgebaut. Diese Umbauten im Kaliber 50-70 (Randfeuer) und 50-70 (Zentralfeuer) wurden in den Indianerkriegen noch während Jahren eingesetzt.
Sharps Model 1852, ladebereit, für Papierpatronen, mit Maynard Zündpillen- Streifen
Sharps Model 1852 “Slanting Breech” (Schräger Verschluss)
Sharps Militärgewehr:
Die unter dem Namen Berdan Sharps Rifle Model 1859 bekannte Waffe wurde von den "Berdan’s Sharpshooters" (Scharfschützen} erfolgreich eingesetzt. Der Name geht auf ihren Anführer Hiram Berdan[3] zurück. Von diesem qualitativ hochwertigen Scharfschützengewehr mit Stecher-Abzug wurden 2000 Exemplare an die beiden Scharfschützenregimente abgegeben. Bis Ende des Krieges wurden Truppen der Infanterie und Marine mit insgesamt etwa 12.000 Model 1859 und 1863 Sharps-Infanteriegewehren ohne Stecherabzug ausgerüstet. Diverse Waffen blieben im Einsatz, bis sie von den Springfield Model 1873 Gewehren abgelöst wurden.
Sharps 1863 Carbine Kaliber .50-70 Originalmodell
Sharps Sportgewehr und Büffelgewehre:
Zwischen den späten 1840er Jahren und den 1880er Jahren wurden auch Sportversionen des Sharps Gewehres hergestellt. Auch die Gewehre, die nach dem Bürgerkrieg im Überfluss vorhanden waren, wurden zu Gewehren für den privaten Gebrauch umgebaut.
Für die kommerzielle Büffeljagd wurde das Modell 1869 und 1874 entwickelt und in großer Anzahl hergestellt.
Diese Waffen wurden für Schießen auf große Distanzen entwickelt und waren für die damals leistungsfähigste Schwarzpulver-Munition eingerichtet.
Das von Hugo Borchardt für Sharps entwickelte Modell 1878 hatte keinen aussenliegenden Hahn mehr, der Zündmechanismus lag im Fallblockverschluss und wurde beim Laden automatisch gespannt. Von dieser für ihre Zeit modernen Waffe wurden 384 als Karabiner und etwas über 6900 als Infanteriegewehre im Kaliber 45-70 hergestellt. Dazu kamen etwas weniger als 1500 Jagdgewehre in den Kalibern .45 und .40. 1881 wurde die Produktion eingestellt und Hugo Borchardt machte sich an die Entwicklung der Borchardt-Pistole Mod 1893, dem Vorläufer der Luger-Pistole.
Sharps Borchardt Hammerless Model 1878
Technik:
Das Sharpsgewehr hat einen Blockverschluss (Sharps Patent von 1848). In den späten 1850er Jahren brachte man einen vertikalen Blockverschluss an und verbesserte die Gasabdichtung. Der Blockverschluss gilt heute noch als sehr robust.
Durch die Abwärtsbewegung des verlängerten Abzugsbügel wird der Verschluss geöffnet (Durch die Aufwärtsbewegung wieder geschlossen). Durch das Öffnen des Verschlusses öffnet sich die Pulverkammer. In diese wird eine Papierpatrone eingelegt. Die Papierpatrone war wenige Millimeter länger als die Kammer gefertigt. Grund dafür war, dass beim Schließen der Kammer der Verschluss(auch Papierschneider genannt) den hinteren Teil der Papierpatrone abschneidet und somit das Schießpulver frei legt. Um einen gasdichten Abschluss zu erreichen, wurde im Patronenlager eine bewegliche Manschette (Gas-Abdichthülse) eingebaut, die sich beim Schuss nach hinten bewegt und sich auf dem Stoßboden des Verschlusses abstützt und so für einen relativ gasdichten Verschluss sorgt. Diese Manschette (Gas-Abdichthülse) beruht auf einem Patent von Hezekiah Conant aus dem Jahre 1856, die auf Grund von Funktionsstörungen bei der Weiterentwicklung der Sharps weggelassen worden ist. Sie wurde durch eine bewegliche Gasabdichtplatte am Stoßboden -die wesentlich unempfindlicher gegen Schwarzpulverablagerungen ist- ersetzt. In den heute gängigen Replikas wird oft beides, also Gasabdichtplatte zusammen mit dem Gascheck (Gasabdichthülse) verbaut. Der Verschlussblock hat in der Mitte einen Kegel mit einem kleinen Loch, durch das dann die Zündung erfolgt. Die Gasabdichtplatte hat auch weiter die Aufgabe, die Pulverkammer dicht zu halten.
Bei den späteren Sharps Modellen für Metallpatronen (z. B. .45-70, etc.) konnte auf die Gas-Abdichthülse verzichtet werden, weil hier die sich beim Schuss leicht ausdehnende Messing-Patronenhülse für eine Gasabdichtung sorgte. Wie oben beschrieben verfügten die ersten Konstruktionen (1851 / 1855) noch über die von Dr. Edward Maynard konstruierte automatische Zündeinrichtung, bei der beim Spannen des Hahnes ein Papierstreifen mit Zündpillen auf das Piston geschoben wurde. In den Jahren 1852/1853 sowie 1859 und später wurde der Sharps Pellet Primer eine automatische Bezünderungseinrichtung die mit einzelnen Zündpillen arbeitet, verwendet. Ab 1861 wurde wurden lose Zündhütchen zur Munition beigepackt.
Sharps Gewehr im Kaliber .50-90 aus dem Jahre 1874 mit zwei Metallpatronen; dieses Gewehr war das typische Büffelgewehr
Sharps Rifles werden bis heute von Schwarzpulverschützen im Schießsport und für die Jagd eingesetzt. Benutzt werden vor allem Repliken, aber auch Originale. Als Nachbauten werden etwa Sharps 1853 Rifle (geladen mit Papierpatronen), Sharps 1874 Rifle (mit Metallpatronen) oder das Sharps-Borchardt Model 1878 hergestellt.
In den 1970er-Jahren bot die Firma Colt (Hartford) eine auf 500 Exemplare begrenzte Serie von Sharps-Borchardt Jagdgewehren in den Kalibern 22-250 Remington, 243 Winchester, 35-06 Remington, 7 mm Remington Magnum, 30-06 Springfield und 375 Holland & Holland Magnum an. Die Waffen hatten weder ein Visier noch ein Korn; sie waren serienmäßig mit einem Zielfernrohr ausgerüstet.
* Norm Flayderman: Flaydermans Guide to Antique American Firearms. Krause Publications, Iola, WI 1971, ISBN 0-87349-313-3. * Marfe F. Delano, Barbara C. Mallen: Echeos of Glory, Arms and Equipment of the Union. Time Inc. Book Company, New York, NY 1991, ISBN 0-8094-8855-8. * Marfe F. Delano, Barbara C. Mallen: Echeos of Glory, Arms and Equipment of the Confederacy. Time Inc Book Company, New York, NY 1991, ISBN 0-8094-8851-5.
Thema von Schorsch im Forum Transportmittel und Tr...
Der Pony-Express war ein als Reiterstafette organisierter Postbeförderungsdienst in den Vereinigten Staaten. Er war für rund ein Jahr die schnellste Postverbindung in Nordamerika. Sie nahm nach der Initiative von William Hepburn Russell am 3. April 1860 den Betrieb auf. Ihr Verlauf wurde 1992 als Pony Express National Historic Trail ausgewiesen und in das National Trails System aufgenommen.
Pony-Express-Denkmal in St. Joseph, Missouri
Betrieb:
Die Route verlief von St. Joseph (Missouri) nach Sacramento über eine Distanz von 3.200 km. Ungefähr alle 15 bis 20 km stand eine Zwischenstation. Die Postboten waren zu Pferd unterwegs. Die Arbeit war nicht ungefährlich, so wurden vornehmlich junge, ungebundene Männer angestellt, die nicht älter als 18 Jahre und nicht schwerer als 60 kg waren. Sie waren oftmals Waisen. Sie durften keine Waffen tragen. Einer der bekanntesten war Buffalo Bill.
Der Pony-Express war wegen seines Stafettensystems sehr schnell. Jeder Kurier wurde nach maximal 300 km ausgewechselt. Er führte etwa 10 kg Eilpost mit sich, die er in lediglich zwei Minuten dem nächsten Reiter übergeben musste. Im Schnitt übernahm nach 80 km ein neuer Junge die Post. Für die gesamte Strecke benötigten sie etwa 75 Ponys und 40 Reiter. Nach zehn Tagen waren sie am Ziel.
Der Pony-Express umfasste 153 Zwischenstationen, 80 Kuriere, 500 Pferde sowie 200 Pferdepfleger.
Der größte Teil ihres Ritts ging durch feindliches Indianerterritorium. Immer wieder musste der Betrieb aufgrund von Angriffen feindlicher Indianer eingestellt werden. Außerdem stießen Pferde und Reiter schnell an ihre Leistungsgrenzen.
Am 22. Oktober 1861, also nach nur etwas mehr als einem Jahr, wurde ihr Dienst von der transkontinentalen Telegrafenleitung übernommen. Der Pony-Express war ein finanzielles Desaster, hatte jedoch bei der Bevölkerung großes Ansehen genossen.
Streckenführung:
Die sich über etwa 3.100 km erstreckende Route folgte dem Oregon Trail und dem California Trail bis Fort Bridger in Wyoming sowie weiter dem Mormon Trail bis Salt Lake City, Utah. Von hier folgte sie etwa der Central Nevada Route bis nach Carson City, Nevada, um von dort die Sierra Nevada nach Sacramento in Kalifornien zu überqueren. Rechnet man die Beförderung bis San Francisco ein, die zu Pferde oder per Schiff erfolgte, ergibt sich eine Gesamtlänge von etwa 3200 km.[1][2]
Die Route begann in St. Joseph (Missouri) und folgte der heutigen Route 36 (dem "Pony Express Highway") bis Marysville in Kansas, um von dort in nordwestlicher Richtung dem Little Blue River bis Fort Kearney in Nebraska zu folgen. Von hier folgte sie der Great Platte River Road durch Gothenburg (Nebraska), Courthouse Rock, Chimney Rock und Scotts Bluff bis sie in Julesburg Colorado erreichte, von wo sie weiter nach Fort Laramie in Wyoming verlief. Von hier folgte sie dem Sweetwater River entlang nach Independence Rock, Devil's Gate (Wyoming) und Split Rock bis nach Fort Caspar, über den South Pass nach Fort Bridger und weiter nach Salt Lake City. Von Salt Lake City folgte sie exakt der Central Nevada Route, wie sie 1859 von Captain James H. Simpson vom Corps of Topographical Engineers kartographiert wurde. Diese Strecke entspricht etwa dem heutigen US Highway 50 durch Nevada und Utah. Sie überquert das Große Becken, die Utah-Nevada-Wüste und die Sierra Nevada bei Lake Tahoe, bevor sie Sacramento erreicht. Von hier wurde die Post mit dem Dampfschiff über den Sacramento River nach San Francisco weitergeschickt. Falls gerade kein Dampfschiff zur Verfügung stand, brachten die Reiter die Post noch zu Pferde weiter nach Oakland, Kalifornien.
Pony Express Streckenkarte des National Park Service
Pony-Express-Route durch Utah
Rezeption:
Unter dem Titel The Young Riders entstand Anfang der 1990er Jahre eine Fernsehserie mit Stephen Baldwin, Josh Brolin Christopher Pettiet, Anthony Zerbe und anderen in den Hauptrollen. Die Serie befasste sich mit dem Alltag der Pony-Express-Reiter, thematisiert aber auch Sklaverei und Probleme der Kiowa.
Der Pony-Express ist auch Gegenstand eines Lucky Luke-Comics.
Literatur:
* Max Mittler: Eroberung eines Kontinents. Der grosse Aufbruch in den amerikanischen Westen. Zürich: Atlantis Verlag, 1968.
Weblinks:
Pony-Express – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Um die großen Entfernungen zwischen dem fernen Westen und dem Osten zu überbrücken, wurden Anfangs von den Mountain Men Pferde und von den Siedlern Planwagen benutzt. Später setzte man für Passagiere, die sich in den weiten Gebieten nicht auskannten, Postkutschen ein, die so genannten Stagecoaches. Die am häufigsten benutzte Kutsche war die Concord-Kutsche, die von vier Pferden gezogen wurde. Hierbei handelte es sich um ein Gefährt, mit dem eine staubige und unbequeme Reise garantiert war. Eine Fahrt dauerte häufig mehrere Wochen. Viele Passagiere wurden "seekrank", da die Federung der Kutsche ein ständiges Schaukeln verursachte. Einmal am Ziel angekommen, stiegen die Fahrgäste wie "gerädert" aus dem Fahrzeug. Eines der ersten Unternehmen, das die Stagecoaches einsetzte, war die Firma Wells, Fargo and Company. Im Jahre 1852 wurde sie in San Francisco von Henry Wells und William G. Fargo gegründet. Anfangs beförderte das Unternehmen mit dem Schiff Gold von der Pazifikküste. Mit den 1855 eingesetzten Stagecoaches und Posttransporten beherrschte Wells, Fargo and Company dann den gesamten Westen. Schließlich war sie die einzige Firma, die sich gegen die großen Konkurrenz durchsetzten konnte. Jeder Transport wurde von dem Unternehmen zu dieser Zeit bewältigt. Dennoch war der Osten mit dem Westen noch nicht verbunden. Erst als die Armee damit begann, Privatfirmen zu beauftragen, ihre Forts mit Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände zu versorgen, war der erste Schritt getan. Nachdem ein gewisser James Brown den ersten Vertrag von der Armee erhielt, schlossen sich William H. Russell, William B. Waddell und Alexander Majors zusammen, und gründeten ein Transportunternehmen, das bis zum Beginn des Bürgerkrieges die Frachttransporte übernahm.
Der erste, der Passagiere mit der Stagecoaches von Ost nach West beförderte, war John Butterfield. Er gründete 1858 den Butterfield Overland Mail Service. Die Linie erstreckte sich von Tipton in Missouri bis nach San Francisco. Am 17. September 1858 brach die erste Stagecoach in Tipton auf. Ihr Ziel, San Francisco, erreichte sie am 10. Oktober 1858. In rund 24 Tagen wurden 165 Haltestellen angefahren, wo Kutscher und Pferde ausgewechselt wurden.
Im Schnitt wurden am Tag ca. 190 Kilometer zurückgelegt. Die Gesamtstrecke betrug 4500 Kilometer. Ständig bestand die Gefahr, von Indianern und Banditen überfallen zu werden. Aus diesem Grund fuhr neben dem Kutscher auch oft ein bewaffneter Begleiter mit. Im Jahre 1861 wurde der Butterfield Overland Mail Service wegen der trans- kontinentalen Telegrafenlinie eingestellt. Aus diesem Grunde verkaufte John Butterfield die Linie an Wells, Fargo and Company.
Die Concord Postkutsche
Jetzt war dieses Unternehmen die einzige Verbindung über Land zwischen Ost und West. Als 1869 die transkontinentale Eisenbahn fertiggestellt war, konzentrierte sich die Firma auf eine Zusammenarbeit mit den Eisenbahngesellschaften. Viele Jahre später übernahm sie den Transport von Löhnen und Gehältern mit dem Panzerwagen. Die Firma genoss nun den Ruf, dass sicherste Transportunternehmen in Amerika zu sein. Das Unternehmen Wells, Fargo and Company gibt es heute noch.
Thema von Schorsch im Forum Transportmittel und Tr...
Wells Fargo von Tom Horn, einem Mitglied des alten Forums
Die Wurzeln der Firma reichen bis in das Jahr 1852 zurück. Damals gründeten William Fargo und Henry Wells im Westen der USA das gemeinsame Unternehmen Wells Fargo Company, um Transport- und (später) Finanzdienstleistungen anzubieten. Insbesondere die Postkutschen der Gesellschaft gehörten zum Straßenbild im sogenannten Wilden Westen. Firmengeschichte Wells Fargo
Um die großen Entfernungen zwischen dem fernen Westen und dem Osten zu überbrücken, wurden Anfangs von den Mountain Men Pferde und von den Siedlern Planwagen benutzt. Später setzte man für Passagiere, die sich in den weiten Gebieten nicht auskannten, Postkutschen ein, die so genannten Stagecoaches. Die am häufigsten benutzte Kutsche war die Concord-Kutsche, die von vier Pferden gezogen wurde. Hierbei handelte es sich um ein Gefährt, mit dem eine staubige und unbequeme Reise garantiert war. Eine Fahrt dauerte häufig mehrere Wochen. Viele Passagiere wurden "seekrank", da die Federung der Kutsche ein ständiges Schaukeln verursachte. Einmal am Ziel angekommen, stiegen die Fahrgäste wie "gerädert" aus dem Fahrzeug. Eines der ersten Unternehmen, das die Stagecoaches einsetzte, war die Firma Wells, Fargo and Company. Im Jahre 1852 wurde sie in San Francisco von Henry Wells und William G. Fargo gegründet. Anfangs beförderte das Unternehmen mit dem Schiff Gold von der Pazifikküste. Mit den 1855 eingesetzten Stagecoaches und Posttransporten beherrschte Wells, Fargo and Company dann den gesamten Westen. Schließlich war sie die einzige Firma, die sich gegen die großen Konkurrenz durchsetzten konnte. Jeder Transport wurde von dem Unternehmen zu dieser Zeit bewältigt. Dennoch war der Osten mit dem Westen noch nicht verbunden. Erst als die Armee damit begann, Privatfirmen zu beauftragen, ihre Forts mit Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände zu versorgen, war der erste Schritt getan. Nachdem ein gewisser James Brown den ersten Vertrag von der Armee erhielt, schlossen sich William H. Russell, William B. Waddell und Alexander Majors zusammen, und gründeten ein Transportunternehmen, das bis zum Beginn des Bürgerkrieges die Frachttransporte übernahm.
Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg im Jahre 1865 begann die wahrscheinlich beachtenswerteste Entwicklung, welche die amerikanische Geschichte prägte und zwar der in der Geschichte wohl einmalige Aufschwung der Viehwirtschaft (cattle trade). Jetzt begann die große Zeit der Cowboys, welche die riesigen Weidegründe des Westens von Amerika betraten.
Der Cowboy geht auf die kriegsgefangenen Indianer der Spanier zurück, welche diese ausbildeten, um das Vieh in den Missionen der Mönche zu hüten. Diese Indianer konnten tagelang auf ihren Pferden reiten und arbeiten, denn sie besaßen eine erstaunliche Ausdauer. Auch die Ausrüstung dieser ersten "Cowboys" wurde zuerst von den späteren Cowboys übernommen. Sei es das Tuch, welches der Indianer unter dem breitrandigen Hut, welcher ihn vor der sengenden Sonne und den gewaltigen Regengüssen schützte, um den Kopf gewickelt trug, die an den Seiten zugeknöpften knielangen Hosen oder die Stiefel aus Hirschleder. Große Rindlederstücke fielen vom Sattelknauf herab, welche die Beine der Indianer vor Dickicht und Dornen schützten und am Sattelknauf hing das aufgerollte Lasso, welches korrekt eigentlich Lariat heisst, griffbereit als Schlinge. Diese Indianer wurden Vaquero genannt und man traf sie besonders in Mexiko und Kalifornien an. Das Wort Vaquero kommt vom spanischen Wort für Kuh - Vaca.
Der Chisholm Trail war ein Herdenweg in den Vereinigten Staaten für den Viehtrieb aus dem Süden von Texas zum Verladebahnhof im 500 Meilen (800 km) nördlicher gelegenen [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Abilene_(Kansas)]Abilene[/url], Kansas.
Der [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Trail_(Weg)]Trail[/url] wurde hauptsächlich zwischen den Jahren 1867 und 1887 genutzt, um das Vieh zum Kopfbahnhof der Kansas Pacific Railway in Abilene zu bringen, von wo aus es nach Osten transportiert wurde. Der Chisholm Trail war die westliche Route der sogenannten Texas Road (auch East Shawnee Trail). Er wurde nach Jesse Chisholm benannt, der schon vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg entlang dieser Route eine Reihe von Trading Posts (Handels- und Poststationen) eingerichtet hatte, die die einzige Infrastruktur in den Steppen darstellten. Er selbst hat den Trail nie für eigene Viehtriebe genutzt.
Geschichte:
Wegen des Amerikanischen Bürgerkriegs konnten die Rinder des konföderierten Texas mehrere Jahre lang nicht an die bisherigen Abnehmer im unionistischen Norden geliefert werden, sodass die Herden wuchsen und die Preise verfielen. 1866 lag der Preis für ein Rind in Texas bei nur 4 US-Dollar, während er weiter im Norden und in den östlichen Staaten bei 40 $ lag.
1867 eröffnete Joseph G. McCoy Viehhöfe (engl.: Stockyard) in Abilene, Kansas. Er ermutigte texanische Viehzüchter, ihre Herden zu seinen Umschlagplätzen zu treiben, die dadurch schon im selben Jahr zu den größten Viehhöfen westlich von [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Kansas_City_(Kansas)]Kansas City[/url] wurden.
O. W. Wheeler und seine Partner nutzten den Chisholm Trail und führten 1867 eine Herde von 2400 Rindern nach Abilene. Dies waren die ersten von insgesamt 5.000.000 texanischen Rindern, die Kansas über den Chisholm Trail erreichten.
Von 1867 bis 1871 endete der Trail in Abilene. Später dienten [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Newton_(Kansas)]Newton[/url], [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Wichita_(Kansas)]Kansas[/url], und Wichita, Kansas, als Verladebahnhöfe. Von 1883 bis 1887 bildete [url=http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Cladwell_(Kansas)&action=edit&redlink=1]Cladwell[/url], Kansas, das Ende des Trails.
1885 begann die Bedeutung von Viehtrieben durch den Bau der Missouri-Kansas-Texas Railroad nachzulassen.
Filme:
* The Old Chisholm Trail (1942), von Elmer Clifton * [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Red_River_(1948)]Red River[/url] (1948), von Howard Hawks
Kategorien: Viehwirtschaft | Wilder Westen | [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Landwirtschaft_(Vereinigte_Staaten)]Landwirtschaft (Vereinigte Staaten)[/url]Geschichte des Trails von der „Kansas Heritage Group“ (engl.)
Die erste Siedlerroute über den Oregon Trail verlief über Die Rocky Mountains im Rahmen der Besiedelung des Westens der Vereinigten Staaten. Pioniere zogen in der Mitte des 16. Jahrhunderts aus den damals besiedelten Teilen im Osten und der Mitte der USA etwa 3.500 Km – das sind 2.200 Meilen – in Planwagen durch die Steppen, Wüsten und Berge, um neue Regionen im Pazifischen Nordwesten zu besiedeln. Große Teile der Route wurden auch für Trecks i andere Teile des Westens genutzt.
Zu Beginn des Jahrhunderts hatten die Briten, als Eigentümer des späteren Kanadas – Und die USA – vereinbart, die Gebiete westlich der Rocky Mountains gemeinsam zu besiedeln. Wenige Jahre nachdem die ersten amerikanischen Pioniere eingetroffen waren, beschlossen die beiden Staaten 1846 im „Oregon Kompromiss“, das Gebiet entlang des 49. Breitengrads zu teilen. Die Besiedelung der südlichen, amerikanischen Hälfte begann damit erst richtig und der „Oregon Trail“ wuchs an Bedeutung. Über seinen Hauptteil zogen auch die Goldsucher, als 1849 der kalifornische Goldrausch ausgebrochen war. Die Zeit der Trecks und des „Oregon Trails“ war schlagartig zu Ende, als 1869 die erste transkontinentale Eisenbahnverbindung vollendet wurde. Der Trail wurde 1978 in das „National Trails System“ aufgenommen.
Aufgrund der „Lewis & Clark Expedition“ von 1804/1806 gab es die ersten Karten von der Strecke. Die von der Expedition benutzte Route über den "Lolo Pass" in den "Rocky Mountains" war allerdings zu steil für die Siedler Mit Planwagen und Gepäck. 1810 organisierte die“ American Fur Company“ von "John Jacob Astor" eine Expedition, um eine Versorgungsroute für den Pelzhandelsstützpunkt „Fort Astoria“ an der Mündung des Columbia Rivers zu finden. Obwohl die Expedition und der Stützpunkt ein Fehlschlag war, fanden die 1811 zurückkehrenden Astorians eine weitaus bessere Route durch die Rocky Mountains: den „South Pass“. Ihre Entdeckung wurde jedoch im offiziellen Bericht nicht dargestellt, weil die American Fur Company nicht in den zentralen Rocky Mountains operierte und den Pass ihren Konkurrenten nicht bekannt geben wollte.
Die Expansion der Vereinigten Staaten war noch nicht soweit, so dass Siedler in den Westen zogen. Einige Expeditionsberichte, z.B. die von "Leutnant Zebulon Pike" (1806) und "Major Steven Long" (1819), sprachen von den „Great Plains“ als ungeeignet für eine Besiedlung und nannten die Gegend „die große amerikanische Wüste“. Die Beschreibungen berücksichtigten jedoch nicht, dass das Land bei einer Bewässerung äußerst fruchtbar war (die Great Plains sind heute die bedeutendsten Agrargegenden des Landes).
Im Februar 1824 zeigten Crow und Cheyenne Indianer den „South Pass“ einer Trapper-Gruppe des Pelzhandelsunternehmens „Ashley & Henry„(der späteren „Rocky Mountain Fur Company“) unter der Leitung von „Jebediah Smith“. Sie erkannten die Bedeutung sofort und der Pfad wurde künftig regelmäßig von Pelzjägern und Händlern, sowie ab Mitte der 1830er Jahre auch von Missionaren und Militäreinheiten benutzt. Ab da folgten auch kleine Siedlergruppen dem Pfad. Einige erreichten „Fort Vancouver“ in Washington. Am 16. Mai 1842 startete der erste organisierte Zug von Planwagen mit 100 Personen von „Elm Groove“ aus. Im folgenden Jahr kamen 800 Immigranten in das „Villamette Valley“ (Oregon). Viele Hunderttausende folgten, besonders während des Goldrausches in Kalifornien 1849. Der Weg wurde noch während des Amerikanischen Bürgerkrieges benutzt. Der Pfad verlor an Bedeutung, als 1869 die transkontinentale Eisenbahn eröffnet wurde. Ihre Route verlief weiter südlich.
Ausgangspunkt war zumeist „Independence" oder "Kansas City“ in "Missouri". Das Ende des "Oregon Trails" war typischerweise „Oregon City“. Viele Siedler siedelten auch unterwegs. Die Siedler des „Oregon Trails“ folgten Flüssen und Landmarken zur Orientierung. In Nebraska wurde dem „Platte River“ nach "Wyoming" gefolgt. In den „Great Plains“ kamen die ersten Erhebungen. Nach den „Rocky Mountains (South Pass)“ wurde vom „Snake River“ zum „Columbia River“ gefahren. Die Immigranten mussten sich dann entscheiden, ob sie auf dem „Columbia River“ nach „Fort Vancouver“ mit dem Floß fuhren oder eine sehr steile Strecke, die „Barlow Road“, zum „Villamette Valley“ fuhren. Die „Barlow-Straße“ begann bei „Tygh Valley“ in „Nord-Oregon“ und führte bis „Oregon City“. Die meisten Siedler fuhren weiter bis zum „Willamette Valley“. Die einzige Alternative war ein anstrengender und gefährlicher Weg über den „Columbia River“. Beide Wege führten jeweils zur Ortschaft „The Dalles“ als Zwischenstation. Die „Barlow Road“ wurde 1846 als Mautstraße eingerichtet. Die Maut betrug 5 Dollar für jede Person sowie 10 Cents für jedes Stück Vieh. Sie wurde nach „Samuel K. Barlow“ benannt, der die Straße 1845 fand. Die „Barlow Road“ wurde 1992 zum „Historic District“ erklärt. Seit 2005 ist er Teil des „Mt. Hood Scenic Byway“. Die heutigen Landstraßen verlaufen größtenteils auf oder neben dem Pfad, z.B. der „U.S. Highway 26“.
Mormon Trail oder auch Mormon Pioneer Trail ist die Bezeichnung für den Weg, den die Mormonenpioniere in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Amerika zurücklegten, um ein Land zu finden, in dem sie ihre Religion frei von Verfolgung ausüben konnten.
Im Osten der Vereinigten Staaten wurden sie seit ihrer Gründung durch Joseph Smith 1830 verfolgt, weshalb sie das Hauptquartier der Kirche zunächst nach Ohio, dann nach Missouri und wegen weiterer schwerer Verfolgung schließlich nach Nauvoo, Illinois, nahe der westlichen Grenze der damals besiedelten USA verlegten.
Aber auch dort fanden sie keine Ruhe, ihre Häuser wurden niedergebrannt, ihr Anführer Joseph Smith wurde verhaftet und schließlich erschossen, und sie beschlossen, die Vereinigten Staaten ganz zu verlassen. Im Februar 1846 brachen deshalb die ersten 600 "Heiligen" nach Westen auf.
Der Zug war äußerst beschwerlich, und es dauerte bis Juli des folgenden Jahres, als sie nach einer Wanderung von über 2000 Kilometern am Großen Salzsee im heutigen Staat Utah ankamen. Unterwegs starben Menschen und wurden Kinder geboren. Und ihr neuer Führer, Brigham Young, versprach ihnen ein Gelobtes Land.
In einem Tal am Ufer des Salzsees schließlich fanden sie das Ziel ihrer Wanderung. Sie waren auf mexikanischem Gebiet. Das Land war äußerst schwer zu bearbeiten, bei den ersten Versuchen zerbrach der Pflug. Man musste Bewässerungsgräben legen, bevor etwas angebaut werden konnte.
Das kleine Vorauskommando legte die Strecke fest und errichtete Zwischenlager inkl. Farmen zur Versorgung der nachfolgenden Reisenden. Hierzu gehörten u. a. Council Bluffs und Fort Bridger (welches zu diesem Zweck von dem Trapper Jim Bridger gekauft und später im Utah-Krieg von den Mormonen niedergebrannt wurde, um der US-Armee keinen Unterschlupf zu bieten). 148 Personen dieses Vorauskommandos erreichten dann am 24. Juli 1847 das Salzseetal und gründeten den Endpunkt des Mormon Trails, Salt Lake City. Zu ihnen gehörte u. a. auch Brigham Young, der spätere Gouverneur des Territoriums Deseret aus dem später der US-Bundesstaat Utah entstand.
Auf dem so vorab festgelegten und markierten Trail folgten in den kommenden 2 Jahren dann weitere ca. 10.000 Mormonen, die aus Nauvoo vertrieben worden waren, sowie über rund zwei Jahrzehnte bis zur Fertigstellung der transkontinentalen Eisenbahn mehrere 10.000 Bekehrte aus den Oststaaten und Europa. Meist reisten diese mit Planwagen bzw. liefen zu Fuß nebenher, einige Gruppen kamen jedoch auch mit Handkarren. Zwei dieser Handkarrenzüge endeten tragisch in einem sehr frühen Wintereinbruch, mehrere Menschen erfroren kurz vor der Ankunft in Utah.
Doch es dauerte nicht lange, bis die USA sie wieder einholten, denn das Gebiet, in dem sie siedelten, kam nach dem Krieg mit Mexiko 1848 an die Vereinigten Staaten.
Heute ist der Mormon Trail eine Touristenroute und Teil eines Systems historischer Straßen in den USA, dem National Trails System.
Verlauf des Mormon Trails
Mormonen-Trail-Monument, Bridgeport, Nebraska
Weblinks:
Mormon Trail – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Der Iditarod Trail, früher Seward-to-Nome Mail Trail genannt, ist ein historisches und aktuelles rund 1600 km langes Wegesystem in Alaska. Er ist heute bekannt durch das nach ihm benannte Iditarod-Hundeschlittenrennen. Es verlief ursprünglich vom Ende der Alaska Railroad etwa 80 km nördlich von Seward über den namensgebenden Ort Iditarod, der heute eine Geisterstadt ist, bis nach Nome.
Zur Erinnerung an die historische Rolle des Weges wurde 1978 eine insgesamt 3780 km lange Route unter dem Namen Iditarod National Historic Trail ausgewiesen. Sie ist als einziger Trail in Alaska Teil des National Historic Trails Systems.
* Hauptroute des Iditarod Trails * Verbindungswege und Nebenstrecken * Route des Serum Run to Nome
Geschichte:
Entstanden ist der Trail ab 1908[2] aus der Notwendigkeit, während der Zeit des Goldrauschs Post und Güter von der Südküste Alaskas am Golf von Alaska ins Innere der Region und weiter zum Hafen von Nome in den Nordwesten auf der Seward-Halbinsel am Norton Sound zu transportieren. Die Route wurde im Auftrag der Regierung angelegt und folgte über weite Strecken bereits existierenden Pfaden der Ureinwohner Alaskas. Im Interior wurden Pfade der Tanaina und der Ingalik und im Westen solche der Inupiaq und der Yupik verwendet.
Verlauf:
Der historische Trail begann etwa 80 km nördlich von Seward am Endpunkt einer ehemaligen Bahnlinie der Alaska Railroad, folgte kurz dem Turnagain Arm, überquerte den Crow Pass in den Chugach Mountains, verlief dann entlang des Tals des Eagle River und weiter nach Knik am Knik Arm des Cook Inlets. Dann folgte der Trail den Tälern der Flüsse Susitna und Yentna westwärts und überquerte die Alaskakette am Rainy Pass. Nach der Überquerung des Kuskokwim River verlief der Trail ab Ophir südwestwärts durch die Kuskokwim Mountains bis nach Iditarod, bog dann nach Norden ab bis Kaltag am Yukon, von wo aus er der 145 km langen Kaltag Portage durch die Nulato Hills nach Unalakleet an den Norton Sound folgte. Von hier aus verlief der Trail entlang der Küste der Seward-Halbinsel bis zur Front Street von Nome.
Die Route des heutigen Hundeschlittenrennens Iditarod folgt in großen Teilen dem historischen Verlauf. Das Mittelstück zwischen Ophir und Kaltag wird jedoch im jährlichen Wechsel auf einer nördlichen und einer südlichen Strecke um das Innoko National Wildlife Refuge herum befahren.
Die Hundeschlittenstaffel, die 1925 wegen einer Diphtherieepidemie in Nome Serum von Nenana nach Nome gebracht hatte, war ab Kaltag dem Iditarod Trail gefolgt.
Der Overmountain Victory National Historic Trail ist eine historische Route in den US-Bundesstaaten Virginia, Tennessee, North Carolina und South Carolina. Der Trail folgt der Route auf der 1780 im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg als Overmountain Men bezeichnete Pioniere, die im Westen der Appalachen, also jenseits der Berge, lebten, als patriotische Milizen auf das Schlachtfeld bei Kings Mountain im heutigen Kings Mountain National Military Park marschierten.
Die Route wurde 1980 in das National Trails System aufgenommen, in dem Wege von besonderer nationaler Bedeutung, Schönheit oder Geschichte durch den Bund ausgebaut, erhalten und geschützt werden. Das Wegenetz des Trails ist etwa 530 Kilometer lang, inklusive einer etwa über 110 Kilometer langen Nebenroute die Elkin kommend bei Morganton in die Hauptroute mündet. Es besteht aus zwei Typen: Einem Fernwanderweg, der noch im Aufbau begriffen ist, und einer Gedenkroute für motorisierte Fahrzeuge (Commemorative Motor Route) die überwiegend den Bundes- und Staatsstraßen folgt und auf einigen Streckenabschnitten der historischen Route der Overmountain Men folgt.
Nur etwas über 90 Kilometer Wanderwege sind bisher offiziell für die Nutzung durch die Öffentlichkeit ausgebaut, der weitere Ausbau wird vorangetrieben. Die vorhandenen Abschnitte sind durch Vereinbarungen mit den Landbesitzern zustande gekommen und haben oft auch mehrfache Bezeichnungen. Die offiziellen Strecken werden durch Schilder mit dem Logo des Trails, die Silhouette eines Overmountain Man auf einem braun-weißen Dreieck, oder einer weißen dreieckigen Flamme gekennzeichnet.
Der Overmountain Victory National Historic Trail ist durch gemeinsame Anstrengungen des National Park Service, des U.S. Forest Service, des U.S. Army Corps of Engineers, der Overmountain Victory Trail Association, lokalen Behörden, Anwohnern, den örtlichen Geschichtsvereinen und der Staaten Virginia, Tennessee, North Carolina und South Carolina entstanden.
Blick von Roan Mountain
Verlauf:
Der Trail folgt der historischen Route von Abingdon in Virginia durch den Watauga River bei Sycamore Shoals und das heutige Elisabethton in Tennessee, danach in der Nähe von Hampton und Roan Mountain zweimal über den Doe River kreuzten und nach dem steilen Anstieg über den Grat der Great Smoky Mountains in Tennessee und North Carolina zum Kings Mountain in South Carolina.
Historische Route
Geschichte:
In Erwartung des 200jährigen Jahrestages der Unabhängigkeitserklärung 1776 und dem 200jährigen Jahrestages der Schlacht von Kings Mountain haben sich viele Bürger der an der ursprünglichen Route anliegenden fünf Staaten sich an die Route erinnert und wanderten die Sektionen der Wanderwege und Highways in den Appalachen entlang zu dem Schlachtfeld bei Kings Mountain, die zu der historischen Strecke von 1780 gehören. Wanderer, militärgeschichtlich Interessierte und Pfadfinder folgten dieser berühmten Strecke vielfach und die Pfadfinder aus Elisabethton waren es auch, die 1975 als erste den gesamten Marsch der Overmountain Men von Elisabethton nach Kings Mountain wiederholten und dort von Vizepräsident Nelson Rockefeller mit einer Zeremonie auf dem Schlachtfeld, dem heutigen Kings Mountain National Military Park, nahe Blacksburg begrüßt wurden.
Viele dieser Wanderer und der Anwohner ersuchten später um die staatliche Anerkennung des Overmountain Marsches zum Schlachtfeld bei Kingsmountain, analog zu den patriotischen Minutemen in der Schlacht von Lexington und Concord während der amerikanischen Revolution. Die Unterstützer dieser Initiative arbeiteten mit den Repräsentanten anderer amerikanischer Wegstrecken zusammen um das heute als National Trails System bekannte Wegenetz zu schaffen und legten später dem Kongress der Vereinigten Staaten eine Petition zur Anerkennung des Trails vor. Der Overmountain Victory National Historic Trail wurde im September 1980 zum National Historic Trail erklärt und etwas später durch Präsident Jimmy Carter - in Anerkenntnis der historischen Bedeutung des Marsches der Grenzbewohner über die Appalachen um die Briten in der Schlacht von Kings Mountain - per Bundesgesetz zum Overmountain Victory National Historic Trail erklärt. Der erste historische Fernweg im Osten der Vereinigten Staaten wurde damit genau 200 Jahre nach dem Ereignis an das er erinnert eingerichtet.
Der Santa Fe Trail ist eine historische Handelsroute in den Vereinigten Staaten. Die je nach Variante zwischen etwas über 800 und knapp 900 Meilen (1.300–1.450 km) lange Route verband im 19. Jahrhundert die besiedelten Regionen am Missouri River durch Prärien und Wüsten mit den damals mexikanischen Gebieten im heutigen Südwesten der USA. Nach dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg 1846–1848 wurde New Mexico Teil der Vereinigten Staaten und die Richtung der Handelsströme veränderte sich. Mit der Ankunft der Eisenbahn in den 1870er Jahren verlor die Straße an Bedeutung. Erst in den 1930er Jahren wurden überregionale Highways entlang oder auf der historischen Route gebaut.
In den Vereinigten Staaten konnten viele Waren wesentlich günstiger oder in besserer Qualität hergestellt werden, als es in Mexiko möglich war. Importgüter aus Spanien konnten erst recht preislich nicht konkurrieren. Dabei standen Textilien an erster Stelle: feine Baumwollstoffe oder grober Kattun, Seidengewebe, Samt und Spitze waren begehrt. Werkzeuge erzielten gute Preise und auch Bücher und andere Papiererzeugnisse verkauften sich. Die mexikanischen Händler in Santa Fe und Taos bezahlten in Gold und Silber oder lieferten Pferde und Maultiere sowie in begrenztem Umfang Biber- und Otterfelle aus den Bergen des Südens.
Die größte Bedeutung hatte der Santa Fe Trail nicht kommerziell, der Umsatz überstieg nur in wenigen Jahren eine halbe Million Dollar, sondern in seiner kulturellen und politischen Funktion. Er war die erste und lange Zeit wichtigste Verbindung zwischen den alten spanischen Territorien mit den jungen britisch geprägten Vereinigten Staaten. Außerdem war der Handel mit New Mexico neben dem Pelzhandel die erste wirtschaftliche Nutzung des Westens und hatte so entscheidenden Einfluss auf die Geschichte des „Wilden Westens“.
Santa Fe National Historic Trail
Lage: Mexiko, Vereinigte Staaten Besonderheit: Historische Handelsroute des 19. Jahrhunderts in das damalige Mexiko Länge: 1.300–1.450 km Gründung: 8. Mai 1987
Verlauf:
Der Handel auf dem Santa Fe Trail fällt in die Zeit der Besiedlung des Amerikanischen Westens. Der Weg begann am Missouri River, auf dem die Waren per Schiff zu den westlichsten Orten der Vereinigten Staaten transportiert wurden. Mit der vorrückenden Besiedlung verschob sich der Beginn des Trails nach und nach flussaufwärts Richtung Westen zu neuen Ortschaften. Wurden die ersten beiden Handelszüge noch in Franklin, Missouri ausgerüstet, konnten sich spätere dem Verlauf des Missouri flussaufwärts folgend in Arrow Rock, dann Lexington, bei Fort Osage und schließlich in Independence sammeln. Je nach Betrachtungszeitraum gelten heute Franklin oder Independence als Beginn des Santa Fe Trails.
In Independence verließ die Route den Missouri River und es begann der wochenlange Zug durch die Steppen des späteren Kansas. Diese waren der Lebensraum der großen Bison-Herden und Jagdgebiet der Prärie-Indianer. Der Trail verlief nach Südwesten über den heutigen Ort Olathe nach Gardner. Hier zweigten ab den 1840er Jahren die bis dorthin mit dem Santa Fe Trail gemeinsam verlaufenden Siedler- und Handelswege über die Rocky Mountains ab. Der Oregon Trail, der Mormon Trail und der California Trail verliefen nach Nordwesten Richtung Platte River.
Richtung Santa Fe ging es direkt nach Westen. Palmyra im Gebiet des heutigen Baldwin City war ein bedeutender Rast- und Reparaturplatz, an dem sich 1856 eine Siedlung bildete. Council Grove und McPherson waren weitere typische Rastplätze entlang der Route, die schon um 1850 zu Siedlungen wurden. Beim heutigen Great Bend wurde der Arkansas River erreicht. Für die nächsten gut 150 km verlief die Route am Fluss aufwärts, vorbei am markanten Sandsteinfelsen Pawnee Rock und an Fort Larned (ab 1859) bis zu den verschiedenen Forts (ab 1847) beim späteren Dodge City. Dieser Abschnitt galt als einfach und die Wasserversorgung für Zugtiere und Menschen war problemlos. Später etablierte sich für die letzten 50 km dieser Passage eine Abkürzung, die eine große Flussschleife abschnitt und als dry route bekannt wurde.
Ab Dodge City gab es zwei Hauptzweige des Santa Fe Trails, die sich jeweils teilweise wieder aufspalteten. Die ursprüngliche, später als Cimarron Cutoff bezeichnete Route war kürzer, aber wesentlich beschwerlicher und noch lange wegen Indianerüberfällen gefährlicher. Sie verlief direkt nach Südwesten in die Cimarron-Wüste, berührte mehrmals den Cimarron River, der im Sommerhalbjahr oft ausgetrocknet war, bevor der Weg durch den Panhandle genannten westlichsten Teil des heutigen Oklahomas New Mexico erreichte. Einige Zweige berührten Colorado knapp, die südlichen kamen nie auf das Gebiet dieses heutigen Bundesstaates (und entsprechen etwa dem Verlauf des heutigen U.S. Highway 56). Die erst einige Jahre später erschlossene, längere aber sichere Mountain Route führte die Wagenzüge am Arkansas River entlang und in den späteren Bundesstaat Colorado. Bei Bent’s Old Fort zweigte die Route nach Südwesten vom Fluss ab und führte hinauf in die Berge über Trinidad und den anstrengenden Raton Pass nach New Mexico.
Bei Fort Union (ab 1851) in New Mexico stießen die beiden Zweige des Trails wieder aufeinander. Ab hier machte der Weg eine Schleife im Süden um die bis zu 3000 m hohen Berge der Sangre-de-Cristo-Kette herum nach Santa Fe.
Schematische Karte des Santa Fe Trails
Geschichte:
Santa Fe war die einzige Stadt in Nuevo Mexico, dem nördlichsten Teil des spanischen Vizekönigreiches Neuspanien. Die Stadt war um 1610 gegründet worden, als die Spanier noch hofften, ein rohstoffreiches und für die Landwirtschaft geeignetes Gebiet im Norden ihres Reiches erschließen zu können. Als sich diese Hoffnungen als Trugschluss herausstellten, behielten sie das Territorium, um ihre Ansprüche auf die Neue Welt gegen die Franzosen und Engländer zu verteidigen.
Santa Fe im Jahr 1846
Vorgeschichte:
Die Provinz Nuevo Mexico war abgelegen, im 17. Jahrhundert schickte der Vizekönig nur alle drei Jahre eine Karawane mit Versorgungsgütern auf die 2400 km lange Reise von Ciudad de México (Mexiko-Stadt) über den Camino Real, die königliche Straße nach Norden. Mitte des 18. Jahrhunderts etablierte sich Chihuahua als Handelszentrum nur 550 km südlich von Santa Fe, der Handel lebte langsam auf. Nach dem Franzosen- und Indianerkrieg, den Kämpfen auf dem nordamerikanischen Kontinent im Rahmen des Siebenjährigen Kriegs, trat Frankreich 1763 Louisiana an Spanien ab. Beziehungen von Sante Fe in das von Franzosen gegründete St. Louis kamen jedoch nie in Gang. Ab 1787 gab es vereinzelten Handel mit San Antonio im ebenfalls spanischen Texas, die Stadt Santa Fe blieb aber arm und abhängig von den südlichen Zentren. Um die Wende zum 19. Jahrhundert hatte die Stadt etwa 3000 Einwohner, überwiegend Pueblo-Indianer und Mestizen. Ihre außer am zentralen Marktplatz locker verstreuten Gebäude bestanden fast ausschließlich aus Adobe-Lehmziegeln, was Händler und Autor Josiah Gregg dazu verleitete, bei seinem ersten Blick ins Tal der Stadt zu vermuten, er schaue auf die Vororte und Ziegelbrennereien von Santa Fe. Ein Begleiter antwortete: „Es ist wahr, das sind aufgeschichtete Stapel ungebrannter Ziegel, dennoch sind es Häuser − das ist die Stadt Santa Fe.“
1800 zwang Napoléon Bonaparte im Dritten Vertrag von San Ildefonso Spanien, das ehemals französische Louisiana wieder an Frankreich zu übergeben, er verkaufte die Gebiete schon 1803 im Louisiana Purchase an die jungen Vereinigten Staaten von Amerika. Das von Spanien als Puffer zunächst gegen England und dann die USA gedachte Territorium geriet so in die Hände des Konkurrenten und Neuspanien verbot jeden Handel mit dem als gefährlich empfundenen Nachbarn im Nordosten, sodass es durch die lebensfeindlichen Steppen und Wüsten des Südwestens nur wenige Beziehungen gab. Inzwischen blühte die Stadt St. Louis durch den Pelzhandel auf und das Interesse richtete sich auch auf die neuspanischen Gebiete. Der amerikanische Entdecker und Offizier Zebulon Pike wurde 1807 von Spaniern am Rio Grande festgenommen und erst nach monatelanger Haft freigelassen, als er das neue amerikanische Territorium erkundete und dabei die spanische Grenze überschritten hatte. Andere waren weniger glücklich und wurden jahrelang festgehalten oder verschwanden für immer.
Unabhängigkeit Mexikos:
Mit der Unabhängigkeit Mexikos im Jahr 1821 endete die Sperrung der Grenze. Noch im selben Jahr führte William Becknell den ersten Handelszug im Wert von 700 Dollar vom Missouri River nach Santa Fe und etablierte die Cimarron Route des Santa Fe Trails. Er wurde freundlich empfangen und konnte seine Waren mit großem Profit verkaufen. Über seine Rückkehr wird berichtet:
Mein Vater sah sie abladen, als sie zurückkamen, und als sie Lederbeutel mit Silberdollars auf den Gehsteig warfen, riss einem der Männer die Schnürung, das Geld fiel heraus und klingende Münzen rollten in den Rinnstein.
1822 zogen schon vier Händler durch die Wüste, darunter wieder Becknell, der diesmal Güter im Wert von $3000 mitführte und laut zeitgenössischen Berichten einen Profit von 2000 % erlöste. Seine Waren bestanden überwiegend aus verschiedenen Textilien, Schnallen, Knöpfen, Nähnadeln und Nähgarn, Scheren, Rasiermessern, Töpfen und Pfannen, mehreren Kaffeemühlen, Messern, Schaufeln, Hacken, Äxten, Schreibpapier. Auch ein paar Fässchen Sherry und Claret soll er transportiert haben. Sogar seinen Planwagen, der ihn in Missouri $150 gekostet hatte, verkaufte er in Santa Fe für $750. Als zweiter Händler auf dem neuen Trail gilt Etienne Provost, ein franko-kanadischer Pelzjäger, der bei früheren Versuchen mehrmals von spanischen Grenzsoldaten festgenommen worden war.
Einige Händler stiegen bereits im zweiten Jahr in das Kommissionsgeschäft ein und verkauften Waren Dritter, oder sammelten bei interessierten Kapitaleignern Gelder, mit denen sie die Handelswaren einkauften. Nachdem sich die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten langsam von der Wirtschaftskrise von 1819 erholte, konnten sich die Händler großzügig mit Kapital versorgen, die Warenmengen und -werte stiegen rapide an. Dabei legten die Kapitalgeber in der Regel nur kleine Summen an. Der typische Einsatz lag zwischen 100 und 600 Dollar. Dafür war fast jeder auf dem Zug selbst am Handel beteiligt, Hilfskräfte gab es kaum.
1824 schlossen sich alle Händler aus Sicherheitsgründen zusammen und bildeten einen gemeinsamen Wagen- und Mulizug durch das Indianergebiet. Laut einer zeitgenössischen Quelle erreichte der Erlös des Jahres $180.000 bei einem Wareneinsatz im Wert von $35.000. In New Mexico trat in der Folge eine empfindliche Geldknappheit ein. Mexiko reagierte mit kontinuierlich steigenden Zöllen, um einen Teil der Gewinne im Land zu behalten und in die Staatskassen zu leiten.
Planwagenzug auf dem Santa Fe Trail
Der Trail:
Die Reise dauerte zwischen drei und vier Monaten pro Richtung und in dieser Zeit waren die Handelszüge in der menschenleeren Wildnis unterwegs. Die Gefahren reichten von Indianerüberfällen bis zu ausgetrockneten Quellen in der Wüste. Nur eine Fahrt pro Jahr war möglich. Sie konnte nicht beginnen, bevor in den Steppen das frische Gras spross, von dem sich die Zug- und Packtiere ernähren sollten, Die Saison endete mit der Gefahr von Blizzards bei einem frühen Wintereinbruch. Unterwegs verpflegten sich die Karawanen überwiegend durch die Jagd, die Bisons waren die Grundlage ihrer Ernährung.
1825 beschloss der US-Kongress, das Geschäft durch den Ausbau der Straßenverbindung zu fördern. Thomas Hart Benton, Senator aus Missouri, hatte sich in besonderem Maße für das Projekt eingesetzt. Für 10.000 Dollar wurde die Route bis 1827 als Highway ausgebaut, weitere 20.000 Dollar wurden bereitgestellt, um von den Indianervölkern das Recht auf freie Passage zu erwerben.
Zwischen 1825 und 1827 erkundete George C. Sibley die Route vom Missouri River zum Arkansas River, der Grenze zu Mexiko. Er errichtete Wegmarkierungen aus Erdhügeln und führte die Straße an Flüssen zu geeigneten Furten. Brücken wurden nicht für nötig erachtet, die Flüsse waren flach und breit, das Gelände eben und jährliche Hochwasser hätten große Investitionen für den Unterhalt erfordert. Soweit nötig wurden Ufer abgeschrägt.
Parallel zum Bau der Straße führte er Verhandlungen mit den Indianern. Am Ufer des Neosho Rivers, beim späteren nach der Versammlung benannten Ort Council Grove, Kansas, traf Commissioner Sibley im Sommer 1825 mit Vertretern der Osage zusammen und konnte das Recht zur freien Passage ihres Gebietes für Waren im Wert von $800 erwerben. Später schloss er in der Nähe von McPherson einen Vertrag desselben Inhaltes auch mit den Kansa. Von der Regierung Mexikos erhielt Sibley die Genehmigung, den Verlauf der Straße auf mexikanischem Boden zu erkunden, sie gestatteten ihm aber nicht, Markierungen anzulegen. Enttäuscht kehrte er im Sommer 1826 zurück und nutzte das Jahr 1827, um die Route zu optimieren.
Nachdem in Washington der Bericht und die offizielle Wegbeschreibung aus unbekannten Gründen nie veröffentlicht wurde, war der Straßenausbau ein Misserfolg. Die genaue Beschreibung war nicht bekannt, Markierungen verwitterten schnell und die Händler suchten sich je nach Wetter und Bodenbeschaffenheit eigene Routen. Anstelle einer Straße gab es ein breitgestreutes Bündel an möglichen Wegen.
[url=Zwischen 1825 und 1827 erkundete George C. Sibley die Route vom Missouri River zum Arkansas River, der Grenze zu Mexiko. Er errichtete Wegmarkierungen aus Erdhügeln und führte die Straße an Flüssen zu geeigneten Furten. Brücken wurden nicht für nötig erachtet, die Flüsse waren flach und breit, das Gelände eben und jährliche Hochwasser hätten große Investitionen für den Unterhalt erfordert. Soweit nötig wurden Ufer abgeschrägt.
Parallel zum Bau der Straße führte er Verhandlungen mit den Indianern. Am Ufer des Neosho Rivers, beim späteren nach der Versammlung benannten Ort Council Grove, Kansas, traf Commissioner Sibley im Sommer 1825 mit Vertretern der Osage zusammen und konnte das Recht zur freien Passage ihres Gebietes für Waren im Wert von $800 erwerben. Später schloss er in der Nähe von McPherson einen Vertrag desselben Inhaltes auch mit den Kansa. Von der Regierung Mexikos erhielt Sibley die Genehmigung, den Verlauf der Straße auf mexikanischem Boden zu erkunden, sie gestatteten ihm aber nicht, Markierungen anzulegen. Enttäuscht kehrte er im Sommer 1826 zurück und nutzte das Jahr 1827, um die Route zu optimieren.
Nachdem in Washington der Bericht und die offizielle Wegbeschreibung aus unbekannten Gründen nie veröffentlicht wurde, war der Straßenausbau ein Misserfolg. Die genaue Beschreibung war nicht bekannt, Markierungen verwitterten schnell und die Händler suchten sich je nach Wetter und Bodenbeschaffenheit eigene Routen. Anstelle einer Straße gab es ein breitgestreutes Bündel an möglichen Wegen.][img]http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Santaferuts.JPG&filetimestamp=20060726110048][/url] Ruts − Wagenspuren bei Fort Union, New Mexico
Konflikte:
Mit den jedes Jahr steigenden Werten der Wagenkarawanen stieg auch die Gefahr von Indianerüberfällen. Im Süden des späteren Kansas begann das Land der Komantschen und Pawnees. Diese und andere Völker nahmen zwar Zahlungen der Regierung, griffen aber trotzdem Wagenzüge an. 1828 gab es erstmals Tote, zwei Kundschafter einer mittelgroßen Händlergruppe, die mit einer Herde aus 1.200 Pferden und Mulis auf dem Weg nach Osten waren. Die Weißen griffen daraufhin die nächsten Indianer an, denen sie begegneten, und töteten fünf Pawnees. Deren Volk erklärte nunmehr allen Weißen den Krieg und griff an der großen Schleife des Arkansas den Zug an. Beim anschließenden Gefecht gab es wohl auf keiner Seite Tote, aber rund 700 der Tiere brachen in eine Stampede aus und konnten nur zum kleinsten Teil wiedergefunden werden.
Später im selben Jahr lockten Komantschen einen anderen Handelszug auf dem Rückweg in eine Falle. Mehrere Tage lang griffen sie Tag und Nacht an, verlangsamten den Zug bis zum Stillstand in einer Wagenburg. Die Händler schlichen sich in der Nacht von ihren Wagen, Mulis und ihrem Vermögen weg und schlugen sich zu Fuß mit immer noch zwischen sechs- und zehntausend Dollar in Silber, die sie an einem Zwischenstopp vergruben, über 800 km bis zur nächsten Siedlung in Missouri durch.
Milton Bryan, einer der Leiter des Zuges, schloss sich im folgenden Jahr mit den später berühmten Händlern Charles und William Bent zu einem Zug zusammen, neben einem zweiten Versuch im Handel wollte er das vergrabene Silber bergen. Ihre Karawane wurde erstmals durch US-Infanterie begleitet. Auf Drängen der Händler und der Politik aus den Grenzstaaten hatte Präsident Andrew Jackson angeordnet, dass vier Kompanien unter Major Bennett Riley in den Südwesten verlegt und sie den Frühjahrszug bis zur mexikanischen Grenze begleiten würden. Riley hatte schon 1823 beim ersten Indianer-Feldzug jenseits des Mississippi gegen die Arikaree teilgenommen und galt als erfahren. Der Zug erreichte die Grenze am Arkansas River ereignislos und Bryan konnte sein Silber wiederfinden. Die Armee baute an der Grenze ein Camp und wollte dort auf die Rückkehr der Händler warten.
Kurz hinter der Grenze wurde der Zug von Komantschen oder nach anderen Berichten Kiowa angegriffen, ihr Kundschafter starb „gespickt mit Pfeilen“. Als die Händler zu den Waffen griffen, flohen die Indianer. Durch Boten alarmiert überschritt Major Riley mit seinen Truppen die Grenze. Bryant berichtete: „Am nächsten Morgen waren die Hügel mit vollen zweitausend Indianern bedeckt, die wohl zusammengekommen waren, um uns auszulöschen. Als die Feiglinge [die Armee] sahen, verschwanden sie.“
Auf dem Rückweg konnten die Bents und Bryan eine Eskorte durch die mexikanische Armee und einige befreundete Indianer erreichen. Am Arkansas River trafen sich die beiden Armeen, die Kommandeure veranstalteten ein festliches Abendessen und ab hier übernahm wieder Major Riley die Sicherung.
Eine regelmäßige Begleitung aller Karawanen war nicht möglich, stattdessen baute die Armee einen Streifendienst in der Region auf. Trotz der Gefahren rentierte sich der Handel, Milton Bryan konnte sich nach den beiden Reisen zur Ruhe setzen.
1831 wurde Jedediah Smith, einer der berühmtesten Trapper, Pelzhändler und Mountain Men bei seinem ersten Handelszug auf dem Santa Fe Trail in der Cimarron-Wüste von Komantschen erschlagen. Gewalt wurde auch in der anderen Richtung ausgeübt, einige Händler zogen toten Indianern nicht nur die Haut ab, sondern ließen sie als Trophäen von den Wagen wehen.
Im März 1833 reagierte die Politik auf die Risiken für die lukrativen Beziehungen zum Nachbarn Mexiko. Noch im selben Monat autorisierte der Kongress die Aufstellung einer Kompanie berittener ranger oder dragoons (Dragoner) im Fort Leavenworth, Kansas zum Schutz des Handelsweges. 1834 zogen ein Teil der dragoons in das neue Fort Gibson, Oklahoma um.
Wagenburg im Gebiet der Komantschen
Ausbau der Beziehungen:
Für den Handel im Westen wurden in den 1830er Jahren Geschäfte mit den Indianervölkern zunehmend wichtiger. 1833 eröffneten drei erfahrene Santa-Fe-Händler, die Brüder Charles und William Bent mit ihrem Partner Ceran St. Vrain, die erste feste Handelsstation, Bent’s Old Fort, als Stützpunkt für den Handel mit den Cheyenne. Das Fort lag nahe den Rocky Mountains am Grenzfluss Arkansas River auf dem amerikanischen Nordufer.
William Bent war mit Owl Woman, der Tochter eines Cheyenne-Medizinmanns verheiratet und hatte hervorragende Beziehungen zu verschiedenen Angehörigen des Volkes. Die Bents kauften Pelze (zunächst Biber und Otter, später überwiegend Büffelhäute) für den Verkauf in St. Louis. Außerdem boten im Fort Handwerker, wie ein Schmied und ein Zimmermann, ihre Dienste den Handelskarawanen auf dem Santa Fe Trail an. Künftig nutzten viele die etwas längere, aber sicherere Mountain Route entlang dem Arkansas River bis Bent’s Fort, dort über den Fluss nach Mexiko und nach Süden über den Raton Pass. Für 13 Jahre war das Fort die einzige Siedlung von Weißen auf mehreren hundert Meilen des Trails. Für die Indianer der benachbarten Völker entwickelte es sich zum neutralen Ort für Powwows und andere Verhandlungen.
Mitte der 1830er Jahre wurde der Handel Routine, auch die Konflikte mit den Indianern wurden durch die ständige Präsenz der Armee weitgehend unterdrückt. Mexikanische Händler stiegen ins Geschäft ein und überließen die Profite nicht mehr ausschließlich den Amerikanern. Eine Revolte der indianischen und mexikanischen Bevölkerung von New Mexico gegen den von Mexiko-Stadt eingesetzten Gouverneur im Jahr 1838 und ihre blutige Niederschlagung behinderten den Handel nur wenig. Als der mexikanische Gouverneur Manuel Armijo 1839 eine pauschale Steuer von $500 pro Planwagen einführte, bauten die Händler Wagen von bisher ungekannter Größe:
Die Räder hatten einen Durchmesser von 2,10 m, der Wagenkasten war 15 m lang und die Ladewand erreichte Stehhöhe eines erwachsenen Mannes. Gezogen wurden sie von vier Ochsenpaaren an einer 15 m langen Deichsel. Unter einer doppelten Leinwandüberspannung als Schutz vor Sonne und Regen konnten drei Tonnen Fracht befördert werden.
Die Händler nannten die Wagen prairie schooner, nach dem Bootstyp Schoner. Auch andere Begriffe des Handels wurden der Seefahrt entlehnt. Die Prärie wurde zum gras sea (Grasmeer) und die neue Siedlung am Ufer des Missouri, aus der sich das heutige Kansas City entwickelte, wurde West Port (West Hafen) genannt. Im Laufe der Jahre konnten die Händler die Geschwindigkeit der Reise erhöhen und bewältigten in den 1840er Jahren die Strecke in nur noch zwei Monaten. Während der Saison 1843 zogen 250 Wagen durch die Steppen, die Karawanen erreichten eine Länge von bis zu einer Meile (1,6 km). Auf diesen größten Zug reagierte Gouverneur Armijo mit einer Sperre der Grenze. Der amerikanische Einfluss auf das Leben und die Wirtschaft des Landes wurde zu dominant. Das Verbot brachte die mexikanische Bevölkerung der Grenzprovinz gegen die Regierung auf.
Bent’s Old Fort, 1845
Der Abzweig nach Nordwesten:
In den 1840er Jahren begann die eigentliche Besiedelung des Westens. Die Prärien galten als lebensfeindlich, die Siedler zogen über die Rocky Mountains in die Küstenregionen am Pazifischen Ozean in Oregon oder Kalifornien. Nach ersten Pionieren startete der erste größere Siedlertrek 1842 unter der Führung des Missionars Marcus Whitman nach Oregon.
Alle Wege über die Rocky Mountains begannen wie der Santa Fe Trail in Independence und sie verliefen die ersten Meilen bis Gardner gemeinsam. Dort zweigten sie nach Nordwesten ab, zum Platte River und seinen Nebenflüssen North Platte River und Sweetwater River hinauf zum South Pass, dem einzigen bekannten Pass über die Berge, der für Planwagen geeignet war.
1846/48: Kriegszug auf dem Trail:
1841 versuchte die seit 1836 von Mexiko unabhängige, überwiegend von Amerikanern besiedelte Republik Texas New Mexico zu erobern und zu annektieren. Der texanische Präsident Mirabeau B. Lamar hoffte, den lukrativen Handel mit Mexiko über seine Republik umzuleiten. Der Feldzug misslang und Lamar verlor die folgenden Wahlen an seinen Vorgänger Sam Houston.
1844 versuchte Texas noch einmal, Mexiko zu überfallen und mindestens New Mexico, möglichst auch den mexikanischen Staat Chihuahua zu annektieren. Die texanische Miliz musste nach ihrem nur teilweise erfolgreichen Überfall auf amerikanisches Gebiet ausweichen und wurde dort von der US-Armee gestellt und festgenommen. Als Mexiko von der Festnahme der Texaner hörte, änderte sich die Einstellung zu den Amerikanern und die Grenzen wurden wieder für die Händler geöffnet, doch für einen regulären Handelszug war es in diesem Jahr schon zu spät.
Im folgenden Jahr schloss Mexiko die Grenze aber schon vor Beginn der Saison wieder. Grund waren die laufenden Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und Texas über einen Beitritt der Republik als Bundesstaat. Im Dezember 1845 unterzeichnete Präsident James K. Polk die Urkunde und Texas wurde als 28. Staat in die Union aufgenommen. Für Mexiko war die Entwicklung inakzeptabel. Die Mexikaner hatten 1836 die Unabhängigkeit Texas von Mexiko nicht anerkannt und weigerten sich jetzt, den Beitritt und die Grenze am Rio Grande zu akzeptieren. Der mexikanische Botschafter wurde aus Washington abgezogen und beide Staaten begannen mit Vorbereitungen für den Mexikanisch-Amerikanischen Krieg.
Am 25. April 1846 überschritten mexikanische Truppen den Rio Grande und drangen nach Texas ein. Die US-Armee war vorbereitet, Brigadegeneral Zachary Taylor überschritt seinerseits den Fluss und stieß tief nach Mexiko vor. Die Mexikaner wurden geschlagen, mussten sich zurückziehen und Taylor besetzte drei mexikanische Bundesstaaten.
Währenddessen hatten die USA eine zweite Armee aufgestellt, die Army of the West, die unter Brigadegeneral Stephen W. Kearny von Fort Leavenworth über den Santa Fe Trail nach New Mexico zog. Der Brigadegeneral kaufte alle verfügbaren Wagen und Ochsen auf, um seinen Nachschub zu sichern, trotzdem wurde die Reise für seine knapp 1700 Mann mehr zu einem Kampf gegen den Hunger als gegen die Mexikaner, die Santa Fe kampflos aufgaben. Kearny erklärte New Mexico zu einem Territorium der Vereinigten Staaten und setzte den Händler Charles Bent als vorläufigen Gouverneur ein.
Mit 300 Mann und Kit Carson als Kundschafter zog Kearney weiter und konnte schließlich im Frühjahr 1847 das ganze mexikanische Oberkalifornien besetzen. Unter General Winfield Scott zog die US-Armee fast gleichzeitig siegreich in Mexiko-Stadt ein. Im Februar 1848 musste Mexiko im Vertrag von Guadalupe Hidalgo die Territorien der heutigen US-Bundesstaaten Kalifornien, Arizona, Nevada, Utah, Teile von Colorado und Wyoming und auch New Mexico an die Vereinigten Staaten abtreten.
Für den Handel war der erwartete Ausgang des Krieges ein Glücksfall. Die Händler hatten gehofft, dass mit der mexikanischen Verwaltung die verhassten Zölle fallen würden und die amerikanischen Soldaten in Santa Fe erschienen ihnen als zusätzliche zahlungsfähige Kunden. Laut Josiah Gregg, selbst Händler und Autor, überschritt das Handelsvolumen auf dem Santa Fe Trail 1846 erstmals eine Million Dollar, mehr als das Doppelte gegenüber dem bisherigen Rekordjahr. 370 große Wagen, 12 Küchenwagen, 50 kleine Wagen und zwischen 750 und 800 Männer zogen in diesem Jahr über den Trail. 37 weitere Wagen brachen zu spät auf und scheiterten in einem Blizzard.
Porträt von Stephen W. Kearny
Ausbau und Siedler:
Mit der Aufnahme der ehemals mexikanischen Gebiete in die Vereinigten Staaten veränderte sich der Charakter des Handels auf dem Santa Fe Trail. Der Westen wurde zunehmend als Siedlungsraum angesehen, immer mehr Amerikaner ließen sich jenseits des Mississippi nieder.
Auch auf dem Santa Fe Trail entstanden Siedlungen. Bereits im April 1847, der Krieg war im Süden und Kalifornien noch unentschieden, eröffnete ein General Store in Council Grove, etwa 100 km von Independence entfernt. Gleichzeitig errichtete die US-Regierung eine Reparaturwerkstatt für Wagen am Arkansas River, wo die Cimmaron Route und die Mountain Route sich trennten. Mann’s Fort oder Fort Mann beim späteren Dodge City wurde jedoch nach dem Krieg nicht mehr benötigt und 1848 nach einem Indianerangriff aufgegeben.
Im Januar 1848 wurde bei Sutter’s Mill in Kalifornien das erste Goldnugget gefunden. Die Nachricht breitete sich nur langsam aus, erst im Dezember desselben Jahres bestätigte Präsident Polk offiziell den Fund und rechtfertigte damit die Eroberung Kaliforniens. Im Winter trafen Tausende Vorbereitungen und im Frühling 1849 sammelten sie sich am Missouri − Der Kalifornische Goldrausch begann. Am 17. April warteten 2500 hoffnungsvolle Reisenden in Independence, rund 100 in Westport und weitere 100 in Kansas, Missouri auf die Abfahrt ihrer Karawanen. Die Orte hatten zusammen ein paar hundert Einwohner und wurden durch den Ansturm förmlich überrannt.
Rund 20.000 Mann zogen alleine 1849 über die Rocky Mountains nach Kalifornien. Aber etwa 2500 entschieden sich, nach Südwesten zu gehen und dem Santa Fe Trail nach New Mexico zu folgen. Viele von ihnen zogen auf dem Old Spanish Trail weiter nach Südkalifornien, einige blieben und siedelten sich in den neuen Gebieten an.
1850/51 reagierte die US-Regierung auf die wieder wachsende Bedrohung des Handels und kleinerer Siedlungen durch Indianer. Die Armee hatte nach der Eroberung New Mexicos elf kleine Posten hinterlassen, die sich als unpraktisch herausstellten. Einzeln waren sie zu schwach gegen die Apachen und Komantschen, für koordinierte Aktionen lagen sie zu weit auseinander. So baute die Armee Forts an den Knotenpunkten des Santa Fe Trails. Am Standort des ehemaligen Forts Mann wurde Fort Atkinson errichtet, wo die beiden Zweige des Trails in New Mexico wieder zusammen trafen, entstand Fort Union. Gut 150 km von Santa Fe und an der Ostflanke der Rocky Mountains wurde Fort Union zeitweilig der größte Stützpunkt westlich des Mississippi Rivers und der zentrale Versorgungsknoten und Aufmarschplatz für Militärkampagnen im ganzen Südwesten, so wie Fort Atkinson die Prärien kontrollierte.
Seit Mitte 1850 gab es einen regelmäßigen Postdienst zwischen Santa Fe und Independence. Um acht Uhr morgens an jedem Monatsersten startete ein Postwagen in Santa Fe und einer in Independence. Die Zustellung am anderen Ende des Weges innerhalb von 29 Tagen wurde garantiert.
In den folgenden Jahren baute die Armee ihre Standorte Richtung Westen aus. Teile der Truppen aus Fort Leavenworth zogen 1853 nach Fort Riley, beim heutigen Junction City. Der Name stammte von Bennett Riley, der 1823 gegen die Arikaras gekämpft, 1829 die Santa-Fe-Händler auch auf mexikanischem Boden geschützt hatte, inzwischen zum Zwei-Sterne-General befördert worden war und bis zur Anerkennung Kaliforniens als Bundesstaat 1850 als Militär-Gouverneur des Territoriums gedient hatte. Am Arkansas River zwischen Great Bend und Fort Atkinson wurde mit Fort Larned ein weiterer Militärstützpunkt zur Kontrolle der Prärien errichtet.
Der Handel blühte in der zweiten Hälfte der 1850er Jahre, es entstand eine stabile Berufsgruppe der Teamsters, die für Auftraggeber im Handel oder zur Versorgung des Militärs Wagenzüge organisierten und führten. Wild Bill Hickok sammelte so erste Erfahrungen, bevor er später als Sheriff und Marshall zum Wild-West-Helden wurde. Ein Erfinder namens Thomas erschien in Westport, und stellte seinen selbst konstruierten Windwagon vor, einen durch Segel angetriebenen Planwagen, mit dem er in nur 6 Tagen nach Kalifornien fahren wollte. Er kam immerhin rund 100 km bis Council Grove, wo sein Wagen umstürzte und schwer beschädigt wurde.
Fort Union − Blick von den Bergen über das Fort, ca. 1855
Bürgerkrieg:
1854 wurden zwei neue Territorien im ehemaligen Louisiana errichtet: Kansas und Nebraska. Umstritten war der Kansas-Nebraska Act, weil sich damit das seit dem Missouri-Kompromiss von 1820 bestehende Gleichgewicht zwischen sklavenhaltenden und „freien“ Staaten in der Union zu verschieben drohte. Sowohl Befürworter der Sklavenhaltung, vorwiegend aus dem benachbarten Missouri, als auch Abolitionisten rekrutierten in ihren Kreisen für die Besiedelung von Kansas, um dort die Mehrheit zu erringen.
Die Konflikte zwischen den Staaten des Nordens und dem Süden spitzten sich zu. Ab Dezember 1860 traten die Konföderierten Staaten von Amerika aus der Union aus, was die Mehrheiten im Kongress änderte. Im April 1861 konnte Kansas als Bundesstaat anerkannt werden, mit einer Verfassung, die die Sklaverei verbot. Bei einer Rückkehr der Südstaaten in die Union wären sie so immer in der Minderheit gewesen. Weniger als 90 Tage später begann der Sezessionskrieg.
Der Handel über den Santa Fe Trail litt anfangs nur wenig unter dem Ausbruch des Krieges. Der Dampfschiff-Verkehr war kurz unterbrochen, bevor der Nachschub der Händler sich neu organisierte. Die Frachtschiffe landeten nun bei Fort Leavenworth und umgingen so Kansas City, Westport und Independence auf dem Ostufer des Missouri. Der Staat Missouri war in der Sklavenfrage und der Unterstützung der Sezession selbst zerrissen, es bildeten sich zwei feindliche Regierungen und beide Seiten stellten irreguläre Truppen auf. Mit den Südstaaten verbündete Missourians brannten Gardner, Kansas am Santa Fe Trail nieder, die Handelszüge verlagerten sich etwas nach Norden, gingen aber weiter.
Das änderte sich, als die konföderierten Truppen im August 1861 von Texas aus im New Mexico-Feldzug große Teile New Mexicos besetzten und die konföderierten Territorien New Mexico und Arizona ausriefen. Im Januar 1862 zogen Truppen der Südstaaten gegen Santa Fe und Fort Union, wurden aber in der Schlacht am Glorieta Pass von der Armee des Nordens und freiwilligen Milizen aus Colorado zunächst zurückgeschlagen und dann von ihren Nachschubwegen abgeschnitten, so dass sich die Konföderierten im März aus ganz New Mexico zurückziehen mussten.
Am anderen Ende der Trails gingen die Kämpfe weiter. Konföderierte führten bis Frühjahr 1863 einen Guerillakrieg im östlichen Kansas. Sie überfielen kleine Siedlungen, griffen Nachschubzüge der Union an und raubten auch die Expresspost aus. Die Geschäfte der Händler gingen trotzdem nicht schlecht. Zwar litt der zivile Handel, dafür kamen lukrative Aufträge zur Versorgung der Armeen.
Der Herbst 1864 brachte eine neue Bedrohung von Osten. Der konföderierte General Sterling Price marschierte mit einer Armee von zwischen zwölf- und fünfzehntausend Mann in Missouri ein und holte den Staat symbolisch in die Konföderation. Anschließend zog er weiter auf Kansas. Im Oktober kam es zu mehreren Gefechten nahe dem Santa Fe Trail. Die ersten konnte Price noch für sich entscheiden, dann gewannen die Truppen der Union die Oberhand. Price wurde am 23. Oktober 1864 bei Westport entscheidend geschlagen und musste sich unter schweren Verlusten nach Süden zurückziehen. Damit endeten die Kampfhandlungen des Sezessionskriegs im Umfeld des Santa Fe Trails.
Im Westen waren die regulären Truppen aus den Prärieforts nach Osten abgezogen worden. Die Freiwilligen, die als Besatzung übernahmen, hatten keine Erfahrung im Umgang mit den Indianern. Kiowas, Cheyennes und Arapahos nutzten die Gelegenheit und griffen wieder verstärkt Handels- und Nachschubzüge an. Sie trauten sich sogar, eines der kleineren Forts zu belagern und die Pferde der Armee zu entführen. Die Milizen schlugen brutal zu, auch gegen friedliche Dörfer, wie im Sand-Creek-Massaker an den Cheyenne. Gegen die beweglichen Gruppen von Indianern konnten sie aber nur geringe Erfolge erreichen. Die Völker wurden zwar vom Santa Fe Trail und aus Kansas vertrieben, im benachbarten Colorado, das wegen der dortigen Goldvorkommen für den Krieg von großer Bedeutung war, blieb die Bedrohung bestehen. Im Winter 1864/65 richtete die Armee drei neue Forts im Gebiet des Santa-Fe-Trails ein, darunter Fort Dodge am Arkansas River als Ersatz für das kurz zuvor aufgegebenen Fort Atkinson. Aus dem Fort sollte sich in der Folge die Stadt Dodge City entwickeln. Außerdem führte die Armee einen Reiseplan für die Händler auf dem Santa-Fe-Trail und die Planwagenzüge durch Colorado ein. Nur noch am 1. und am 15. jeden Monats durften sie aufbrechen, und jeder Zug wurde von Soldaten begleitet. Damit wurden die Angriffe für einige Zeit beendet.
Sezessionskrieg 1864 mit dem Feldzug von Price nach Missouri und Kansas
Das Ende des Santa Fe Trails:
In den 1830er Jahren begann der Ausbau der Eisenbahn im dichtbesiedelten Osten der Vereinigten Staaten, schon früh wurden Forderungen laut, eine durchgehende Verbindung durch den ganzen Kontinent zu planen. 1853 leistete die Armee erste Vorarbeiten zu einer solchen Planung, der Sezessionskrieg verhinderte aber zunächst die Umsetzung. Andererseits zeigte sich im Laufe des Krieges die Bedeutung der Eisenbahn als Transportmittel für Güter und Personen, so dass der Kongress auf Antrag von Präsident Abraham Lincoln 1862 den Bau einer Schienenverbindung nach Kalifornien anordnete.
Schon 1864 erreichten die Schienen der Union Pacific Railroad den Ort Lawrence, 50 km westlich von Kansas City und nur wenige Kilometer nördlich des Santa Fe Trails. Transporte per Bahn waren schneller und billiger, so dass die Siedlung schnell zum neuen Ausgangspunkt des Trails wurde. In den folgenden Jahren verschob sich der Endpunkt der Eisenbahn immer weiter in die Steppen von Kansas, der Santa Fe Trail wanderte mit und wurde immer kürzer. 1865 wurde Topeka erreicht, 1866 Junction City.
Im Oktober 1868 gingen Union Pacific vorläufig die Gelder aus, die Fördermittel der Bundesregierung für die Erschließung des Westens waren aufgebraucht. Die Schienen lagen zu diesem Zeitpunkt bis kurz vor der Grenze zu Colorado. Mitten in der Prärie entstand beinahe über Nacht eine Stadt aus dem Nichts. Am Sheridan genannten, vorläufigen Endpunkt der Eisenbahn stiegen die Passagiere auf Kutschen um, die Fracht wurde auf Wagen umgeladen. Denver und Pueblo waren vor hier nur noch dreißig Stunden, Santa Fe nur drei Tagesreisen entfernt.
Schon im März 1869 konnte sich die Bahngesellschaft neue Geldquellen erschließen. Sie gliederte den Geschäftsbereich als Kansas Pacific aus und baute die Schienen weiter − im März 1870 war Kit Carson erreicht. Fast alle Bauten aus Sheridan wurden auseinandergenommen und an den neuen Endpunkt der Strecke transportiert. Bis 1871 blieben noch rund 80 Personen in Sheridan, dann schloss dort das Post Office, die letzten Einwohner zogen weg. Heute gibt es keine Spuren der Siedlung mehr.
Die Indianervölker waren die großen Verlierer der Besiedelung des Westens durch die Weißen. Nach einigen Überfällen der Cheyenne, Arapahos, Kiowas und Komantschen auf die Wagenkolonnen und die Eisenbahn erhöhte die Armee 1867 den Druck auf die Indianer. Im Frühsommer wurden die Völker gezwungen, einen Vertrag abzuschließen, der ihnen Reservate im Norden des Indianer-Territoriums zuwies. Der Vertrag wurde nicht eingehalten, die Indianer konnten oder wollten nicht ihre Jagdgebiete und die einzige Lebensweise aufgeben, die sie kannten. Im November des folgenden Jahres führte Oberstleutnant George Armstrong Custer mit der 7. Kavallerie als Vergeltungsmaßnahme einen Angriff auf ein großes Dorf der Cheyenne. Das im Winter auf Frieden eingestellte Dorf war in zehn Minuten besetzt, rund 100 Männer erschlagen und der Reichtum des Volkes, etwa 800 Pferde erschossen. Der folgende große Aufstand der Cheyenne wurde blutig niedergeschlagen. Im Juli 1869 starb ihr Kriegshäuptling Tall Bull beim letzten großen Gefecht im Süden Colorados.
Im Mai 1869 war die transkontinentale Eisenbahnverbindung mit einem symbolischen Golden Spike (goldenen Schienennagel) in der Nähe des Großen Salzsees in Utah vollendet worden. Die Siedlerströme nach Westen hatten aber schon lange nicht mehr am Missouri begonnen, so dass sich für Kansas und den Santa Fe Trail zunächst nicht viel änderte.
Aber in den 1870ern fand ein Wettbewerb um den Warenverkehr nach Santa Fe statt. Die neugegründete Atchison, Topeka and Santa Fe Railway baute eine Stichstrecke ab Topeka nach Südwesten und erreichte 1873 Granada am Arkansas River, kurz hinter der Grenze in Colorado. Um ihr das Geschäft nicht zu überlassen, stieß die Kansas Pacific ihrerseits nach Süden an den Arkansas vor. Mittlerweile war ein dritter Mitspieler aufgetreten, die Denver & Rio Grande Railway hatte eine Verbindung entlang der Ostflanke der Rocky Mountains von Denver bis kurz vor die Grenze nach New Mexico am Raton Pass gebaut.
Kansas Pacific orientierte sich nach Nordwesten und baute Richtung Denver. Aber Atchison, Topeka and Santa Fe Railway (ATSF) und Denver & Rio Grande Railway (DRG) konkurrierten 1878 um den Übergang über den Pass und den Zugang nach New Mexico. Es entbrannte ein Wirtschaftskrieg um die lukrativen Rechte. Als ATSF eine Bande Revolverhelden anheuerte und gleichzeitig der kleineren DRG das Geld ausging, setzte ATSF sich durch.
1879 war die Strecke bis Lamy (rund 35 km südlich von Santa Fe) vollendet, und der Bau ging nach Albuquerque weiter. Im folgenden Jahr legte ATSF die letzten Meilen Schienen entlang dem Rio Grande ins Stadtgebiet von Santa Fe. Die Zeitung New Mexican titelte „Der alter Santa Fe Trail fällt in Vergessenheit“. Die Straßenverbindung verlor stark an Bedeutung bis ab den 1930er Jahren das Highway-System moderne, asphaltierte Überlandstraßen auch in den Südwesten brachte.
Passagierzug der Atchison, Topeka and Santa Fe Railway, um 1895
Santa Fe Trail heute:
1907 begann die Frauenvereinigung Daughters of the American Revolution im Rahmen einer Erinnerungskampagne Wegmarkierungen aufzustellen, die das Gedenken an den Santa Fe Trail aufrecht erhalten sollen.
Der Santa Fe Trail ist seit 1987 als National Historic Trail ausgewiesen. Der National Park Service koordiniert zusammen mit dem Verein Santa Fe Trail Association eine gemeinsame Beschilderung von über 100 Orten, an denen Spuren des Trails oder historische Einrichtungen aus der Zeit erhalten geblieben sind. Die Bandbreite reicht von Ruts genannten Wagenspuren, die auch nach fast 200 Jahren noch die Stelle erkennen lassen, wo die Planwagen ein Flussufer passiert haben, bis zu Forts, Farmen oder Poststationen. Einige davon sind selbständig als Schutzgebiete oder Gedenkstätten des Bundes oder eines der Bundesstaaten am Trail ausgewiesen.
Entlang des Abschnitts vom Arkansas River in Kansas nach New Mexico verläuft der heutige US-Highway 56 auf oder parallel der historischen Route des Cimarron Cutoff. In Colorado und New Mexico sind Highways entlang der längeren Mountain Route unter dem Namen Santa Fe Trail National Scenic Byway als National Scenic Byway ausgeschildert.
Emblem und Wegmarkierung des Santa Fe National Historic Trail
Umsatz auf dem Santa Fe Trail bis 1843:
Jahr Umsatz Wagen Männer Eigentümer an andere Ziele Bemerkungen
1822 $ 15.000 1 70 60 Packtiere, Becknell nutzte als Erster einen Wagen 1823 $ 12.000 50 30 Nur Packtiere 1824 $ 35.000 26 100 80 $ 3.000 Packtiere und Wagen 1825 $ 65.000 37 130 90 $ 5.000 Tiere und Wagen 1826 $ 90.000 60 100 70 $ 7.000 Ab diesem Jahr keine Packtiere mehr 1827 $ 85.000 55 90 50 $ 8.000 1828 $ 150.000 100 200 80 $ 20.000 erstmals 3 Tote 1829 $ 60.000 30 50 20 $ 5.000 Eskorte durch Armee, 1 Toter 1830 $ 120.000 70 140 60 $ 20.000 erstmals Ochsen als Zugtiere 1831 $ 250.000 130 320 80 $ 80.000 2 Tote 1832 $ 140.000 70 150 40 $ 50.000 Kampf am Canadian River, 2 Tote, 3 Vermisste 1833 $ 180.000 105 185 60 $ 80.000 1834 $ 150.000 80 160 50 $ 70.000 Zweite Eskorte durch die US-Armee 1835 $ 140.000 75 140 40 $ 70.000 1836 $ 130.000 75 135 35 $ 60.000 1837 $ 150.000 80 160 35 $ 80.000 1838 $ 90.000 50 100 20 $ 40.000 1839 $ 250.000 130 250 40 $ 100.000 Expedition zum Oberlauf des Arkansas River 1840 $ 50.000 30 60 5 $ 10.000 Expedition weiter nach Chihuahua 1841 $ 150.000 60 100 12 $ 80.000 Expedition Texas-Santa Fe 1842 $ 160.000 70 120 15 $ 90.000 1843 $ 450.000 250 350 30 $ 300.000 Dritte Eskorte, vorübergehende Sperrung des Handels durch Mexiko
Quelle: Josiah Gregg, Commerce of the Prairies − or The journal of a Santa Fè trader − during eight expeditions across the great western prairies, and a residence of nearly nine years in northern Mexico, H.G. Langley, New York 1844, Band 2, Kapitel 9 (auch online)
Einigermaßen verlässliche Zahlen über die Umsätze auf dem Santa Fe Trail liegen nur für die Jahre bis 1843 vor. Auch sie sind nicht vollständig, sie geben nur die Zahlen der amerikanischen Händler wieder, berechnet nach dem Warenwert bei ihrem Aufbruch Richtung Santa Fe. Die Umsätze der ab den 1830er Jahren beteiligten mexikanischen Händler fehlen. Dafür zeigen sie, welcher Anteil der Waren in Santa Fe verkauft wurde und wie viel durch Amerikaner in anderen Orten New Mexicos wie Taos und Chihuahua abgesetzt wurde.
Bedeutung des Santa Fe Trails:
Kommerziell war die Bedeutung des Überlandhandels mit Mexiko eher gering. Soweit Zahlen vorliegen machen sie nur einen Bruchteil des Außenhandels der USA aus. In den 1830er Jahren schwankte der Umsatz zwischen $90.000 und $250.000. Vom Beginn bis 1843 liegt der durchschnittliche Umsatz bei $130.000[20] In den folgenden Jahren sticht das Kriegsjahr 1846 heraus, in dem erstmals eine Million Dollar an Umsatz erreicht wurden. Auch als New Mexico als Teil der Vereinigten Staaten etabliert war, war der Handel mit 3,5 Millionen Dollar im Jahr 1860 kein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
Wirklich reich geworden ist im Santa-Fe-Handel wohl niemand. Das Geschäft blieb auch die größte Zeit eine Domäne kleiner Unternehmer, nie bildeten sich Handelsimperien wie im anderen Wirtschaftszweig des Westens, dem Pelzhandel.
Dafür hatte der Handel bedeutende Auswirkungen auf die politischen Beziehungen zwischen den jungen Vereinigten Staaten und dem spanisch geprägten Mexiko. Nach der Abschottung gegen alle äußeren Einflüsse bis zur Unabhängigkeit war der Handel für die Bewohner New Mexicos von großer Bedeutung und ermöglichte ihnen den Zugang zu Waren, die wegen der langen, teuren Transportwege in Mexiko nie die abgelegenen Regionen erreicht hatten.
Kulturell prägte der Santa Fe Trail das Bild der Amerikaner in den Siedlungsgebieten an der Ostküste vom Westen fast genauso stark wie vorher der Pelzhandel und später die Rinderfarmen. Die weiten Steppen und die Gefahren durch Indianer machen bis heute das Bild vom „Wilden Westen“ aus. Dodge City ist einer der am stärksten mit der Zeit identifizierten Ortsnamen.
Der Santa Fe Trail in den Medien:
Die Handelszüge und die Kämpfe gegen Mexiko und die Indianer auf dem Santa Fe Trail waren ein häufiges Thema in frühen amerikanischen Western-Filmen. Am bekanntesten ist Santa Fe Trail (1940), Regie: Michael Curtiz, Darsteller: Errol Flynn, Olivia de Havilland und Ronald Reagan. Er hat aber nicht viel mit der realen Geschichte zu tun. Näher am historischen Geschehen ist Santa Fe Passage von 1955, mit John Payne, Faith Domergue und Rod Cameron in den Hauptrollen, Regie: William Witney.
Glenn Miller spielte den Song „Along the Santa Fe Trail“, geschrieben von Will Grosz (Musik) und Al Dubin und Edwina Coolidge (Text), 1939. Walt Disney produzierte 1961 den Zeichentrick-Kurzfilm Saga of Windwagon Smith in Anlehnung an den historischen Erfinder Thomas und seinen Planwagen mit Segelantrieb.
Literatur:
* David Dary: The Santa Fe Trail – Its History, Legends, and Lore. Alfred A. Knopf, New York 2001, ISBN 0-375-40361-2 * William Y. Chalfant: Dangerous passage – the Santa Fe Trail and the Mexican War. University of Oklahoma Press, Norman, Oklahoma 1994, ISBN 0-8061-2613-2 * Josiah Gregg: Commerce of the Prairies − or The journal of a Santa Fè trader − during eight expeditions across the great western prairies, and a residence of nearly nine years in northern Mexico. H.G. Langley, New York 1844 (auch im Volltext online: Commerce of the Prairies) * William H. Davis: El Gringo − or New Mexico and Her People. Harper & Brothers Publishers, New York 1857 (auch im Volltext online: El Gringo)
So wurde der Pfad genannt, den die Indianer in die Reservate nehmen mussten. Da der Beitrag die Zeichenmenge pro Beitrag weit übersteigt hier der Link zu Wikipedia: Pfad der Tränen
Der California Trail war während des 19. Jahrhunderts eine der Hauptrouten für Siedler und Goldsucher aus den Staaten östlich des Missouri River, durch den Mittleren Westen in den Westen der heutigen USA.
Der Trail wurde ab den 1840er Jahren von ungefähr 250.000 Siedlern und Goldsuchern genutzt, die eine neue Zukunft in Kalifornien suchten. Grund war das noch weitgehend unbesiedelte und fruchtbare Land in Zentral- und Nordkalifornien und die Goldfunde, die 1848 den kalifornischen Goldrausch auslösten. Der Pfad wurde bis in die späten 1860er genutzt, als die Eisenbahn in die Region vordrang.
Der ursprüngliche Trail hatte zahlreiche Abzweigungen und umfasste eine Gesamtlänge von über 8000 km. Im Großen Becken finden sich noch 1600 km des ausgefahrenen Weges als sichtbarer Beweis für die Massen die sich nach Westen bewegten. Teile des Trails werden durch den National Park Service als California National Historical Trail im Rahmen des National Trails System verwaltet.
California Trail
Beschreibung:
Der Verlauf des California Trail und die Wahl der einzelnen Routenmöglichkeiten hing vom Ausgangspunkt, dem Zielort in Kalifornien, sowie dem Zustand der Zugtiere und Fahrzeuge ab. Die Hauptroute des Trails durch die Great Plains war identisch mit dem Oregon und dem Mormon Trail. Dort verlief der Trail entlang dem Missouri River, daraufhin durch Nebraska entlang des Platte River und North Platte River ins heutige Wyoming. Ab da folgte der Trail dem Sweetwater River und überquerte die nordamerikanische Wasserscheide bei South Pass. Hier trennte sich der California Trail vom Mormon Trail. Von South Pass führte der Trail nach Nordwesten bis nach Fort Hall im damaligen Oregon (heute im Bundesstaat Idaho) entlang des Snake River.
Im Westen von Fort Hall (nahe dem heutigen Pocatello, Idaho), an der Gabelung des Raft River mit dem Snake River, trennt sich der Trail vom Oregon Trail und folgt dem Raft River nach Südwesten bis zum heutigen Almo, Idaho. Daraufhin durchquert er die City of Rocks und den Granite-Pass, von wo an er dem Goose Creek, Little Goose Creek und Rock Spring Creek folgt. Der Trail führte durch Thousand Spring Valley und entlang des West Brush Creek und Willow Creek, bis er den Oberlauf des Humboldt River im Nordwesten des heutigen Bundesstaatgebiets von Nevada erreicht. Ab hier folgte der Trail dem Nordufer des Flusses und durchquerte den schmalen Carlin Canyon, der bei Hochwasser nahezu undurchquerbar war. Im Westen des Canyon führte der Trail den Emigrant Gap hinauf und danach hinab durch den Emigrant Canyon um bei Gravelly Ford wieder auf den Humboldt River zu stoßen. Dort teilte sich der Trail in zwei Arme auf, die dem Nord und Südufer des Flusses folgten. In Humboldt Bar vereinten sich die beiden Arme wieder.
Eine der Routen führt entlang dem Yuba River
Die Truckee River und Carson River Routen:
Am Humboldt Sink teilte sich der California Trail erneut. Die Truckee River Route verlief weiter nach Westen durch die Forty-Mile-Wüste und erreichte den Truckee River beim heutigen Wadsworth, Nevada. Diese Route folgte dem Truckee River bis zum Donner Lake, überquerte den Sierra-Kamm durch den Donner-Pass und verlief dann die Sierra hinunter durch Emigrant Gap.
Der Carson Trail (auch als Carson River Route bekannt) verlief nach Süden durch die Forty Mile Wüste, berührte den westlichen Rand des Carson Sink und traf auf den Carson River nahe dem heutigen Fallon, Nevada. Daraufhin folgte der Trail dem Carson River und überquerte den Sierra Kamm durch den Carson-Pass.
Beide Routen führten zu Sutter's Fort, dass im Stadtgebiet des heutigen Sacramento, Kalifornien lag.
Weitere Routen:
Zu den weniger häufig genutzte Routen gehören der Beckwourth Cutoff und der Applegate-Lassen Cutoff. Der Beckwourth Cutoff verließ die Truckee-River-Route beim heutigen Reno, Nevada, führt nach Norden durch den Beckwourth Pass und hinunter zwischen dem nördlichen und mittleren Arm des Feather River.
Der Applegate-Lassen Cutoff verließ den California Trail nahe dem heutigen Rye Patch Reservoir und durchquerte die Black Rock Wüste und den High Rock Canyon bis zu Goose Lake. Dort teilte sich diese Route in den Lassen Cutoff und den Applegate Trail. Der Lassen Cutoff führt nach Süden ins Sacramento-Tal, entlang des Pit River. Der Applegate Trail führt nach Westen in den Südosten Oregons entlang des Lost River.
Am Humboldt River
Geschichte:
Als Kalifornien sich noch unter spanischer und mexikanischer Herrschaft befand, war das Große Becken nur teilweise erkundet. Die Hoffnungen auf einen schiffbaren Wasserweg von den zentralen Rocky Mountains zum Pazifik führten dazu, dass ab dem späten 18. Jahrhundert ein Fluss unter dem Namen Buenaventura River in die Landkarten der Region eingetragen wurde. 1834 sandte Benjamin Bonneville, Offizier der United States Army, während einer privaten Expedition nach Westen die durch John Jacob Astor finanziert wurde, Joseph Walker weiter westlich des Green River im heutigen Utah, mit dem Auftrag eine Route nach Kalifornien zu finden. Walker entdeckte, dass der Humboldt River eine natürliche Verkehrsader durch das Große Becken bildet.
Während der 1840er Jahre wurde der Trail sporadisch durch Siedler genutzt. Der erste bekannte Emigrant der den Trail nutzte, um nach Kalifornien vorzudringen war John Bidwell, der 1841 die Bidwell-Bartleson Party (eine kleine Gemeinschaft von Siedlern) führte. Zwei Jahre später nahm Joseph Chiles dieselbe Route. 1844 gelang es Caleb Greenwood und der Stephens-Townsend-Murphy Party als erste die Sierra Nevada mit Planwagen zu überqueren. Anfang 1844 hatte John Charles Frémont in einer Vermessungsexpedition erstmals die Geographie des Landes westlich der Rockies im Zusammenhang ermittelt. 1845 führten er und Lansford W. Hastings Siedlerzüge von mehreren Hundert Personen entlang der California Trail. Im folgenden Jahr überzeugte Hastings einen anderen Siedlerzug seine „Abkürzung“ südlich der Hauptroute zu wählen.
Der sporadischen Nutzung durch einzelne Siedlerzüge folgte ab 1848 eine Welle von Emigranten, die durch Goldfunde in Kalifornien ausgelöst wurde. Im selben Jahr erwarb die Regierung der Vereinigten Staaten mit dem Vertrag von Guadalupe Hidalgo den Südwesten der USA. Nur einige Monate nach der öffentlichen Bekanntmachung der Goldfunde durch Präsident James K. Polk im Frühjahr von 1849, machten sich tausende Goldsucher nach Westen auf.
Auf Teilen des California Trail in Nevada verläuft die Central Pacific-Bahn, als Teil der ersten transkontinentalen Eisenbahnlinie der USA. Im 20. Jahrhundert wurde die Route zum Bau der Highways genutzt. Dazu gehören der U.S. Highway 40 und später die Interstate 80. Wagenspuren der Planwagen und die Namen von Siedlern, die mit Schmierfett auf Steine geschrieben wurden, können auch heute noch in der City of Rocks National Reserve im Süden von Idaho besichtigt werden.
Der Old Spanish Trail (spanisch: Viejo Camino Español) ist eine historische Handelsroute.
Sie verbindet Santa Fé im nördlichen New Mexico mit Los Angeles in Kalifornien. Die Strecke ist ca. 2.000 km lang. Sie durchquert sehr unterschiedliche Gebiete wie z. B. Gebirge, Wüsten und tiefe Canyons. Nachdem die Strecke erstmals 1776 von europäischen Siedlern erkundet wurde, nahm ihre Nutzung spätestens ab der Mitte der 1850er Jahre stark zu.
Er wurde 2006 als National Historic Trail ausgewiesen und wird gemeinsam vom National Park Service und dem Bureau of Land Management betreut.
Der historische Routenverlauf des Old Spanish Trail
Thema von Schorsch im Forum Transportmittel und Tr...
Route des Ponyexpress
Der Pony-Express war ein als Reiterstafette organisierter Postbeförderungsdienst in den Vereinigten Staaten. Er war für rund ein Jahr die schnellste Postverbindung in Nordamerika. Sie nahm nach der Initiative von William Hepburn Russell am 3. April 1860 den Betrieb auf. Ihr Verlauf wurde 1992 als Pony Express National Historic Trail ausgewiesen und in das National Trails System aufgenommen.
Pony-Express-Denkmal in St. Joseph, Missouri
Betrieb:
Die Route verlief von St. Joseph (Missouri) nach Sacramento über eine Distanz von 3.200 km. Ungefähr alle 15 bis 20 km stand eine Zwischenstation. Die Postboten waren zu Pferd unterwegs. Die Arbeit war nicht ungefährlich, so wurden vornehmlich junge, ungebundene Männer angestellt, die nicht älter als 18 Jahre und nicht schwerer als 60 kg waren. Sie waren oftmals Waisen. Sie durften keine Waffen tragen. Einer der bekanntesten war Buffalo Bill.
Der Pony-Express war wegen seines Stafettensystems sehr schnell. Jeder Kurier wurde nach maximal 300 km ausgewechselt. Er führte etwa 10 kg Eilpost mit sich, die er in lediglich zwei Minuten dem nächsten Reiter übergeben musste. Im Schnitt übernahm nach 80 km ein neuer Junge die Post. Für die gesamte Strecke benötigten sie etwa 75 Ponys und 40 Reiter. Nach zehn Tagen waren sie am Ziel.
Der Pony-Express umfasste 153 Zwischenstationen, 80 Kuriere, 500 Pferde sowie 200 Pferdepfleger.
Der größte Teil ihres Ritts ging durch feindliches Indianerterritorium. Immer wieder musste der Betrieb aufgrund von Angriffen feindlicher Indianer eingestellt werden. Außerdem stießen Pferde und Reiter schnell an ihre Leistungsgrenzen.
Am 22. Oktober 1861, also nach nur etwas mehr als einem Jahr, wurde ihr Dienst von der transkontinentalen Telegrafenleitung übernommen. Der Pony-Express war ein finanzielles Desaster, hatte jedoch bei der Bevölkerung großes Ansehen genossen.
Streckenführung:
Die sich über etwa 3.100 km erstreckende Route folgte dem Oregon Trail und dem California Trail bis Fort Bridger in Wyoming sowie weiter dem Mormon Trail bis Salt Lake City, Utah. Von hier folgte sie etwa der Central Nevada Route bis nach Carson City, Nevada, um von dort die Sierra Nevada nach Sacramento in Kalifornien zu überqueren. Rechnet man die Beförderung bis San Francisco ein, die zu Pferde oder per Schiff erfolgte, ergibt sich eine Gesamtlänge von etwa 3200 km.[1][2]
Die Route begann in St. Joseph (Missouri) und folgte der heutigen Route 36 (dem "Pony Express Highway") bis Marysville in Kansas, um von dort in nordwestlicher Richtung dem Little Blue River bis Fort Kearney in Nebraska zu folgen. Von hier folgte sie der Great Platte River Road durch Gothenburg (Nebraska), Courthouse Rock, Chimney Rock und Scotts Bluff bis sie in Julesburg Colorado erreichte, von wo sie weiter nach Fort Laramie in Wyoming verlief. Von hier folgte sie dem Sweetwater River entlang nach Independence Rock, Devil's Gate (Wyoming) und Split Rock bis nach Fort Caspar, über den South Pass nach Fort Bridger und weiter nach Salt Lake City. Von Salt Lake City folgte sie exakt der Central Nevada Route, wie sie 1859 von Captain James H. Simpson vom Corps of Topographical Engineers kartographiert wurde. Diese Strecke entspricht etwa dem heutigen US Highway 50 durch Nevada und Utah. Sie überquert das Große Becken, die Utah-Nevada-Wüste und die Sierra Nevada bei Lake Tahoe, bevor sie Sacramento erreicht. Von hier wurde die Post mit dem Dampfschiff über den Sacramento River nach San Francisco weitergeschickt. Falls gerade kein Dampfschiff zur Verfügung stand, brachten die Reiter die Post noch zu Pferde weiter nach Oakland, Kalifornien.
Pony Express Streckenkarte des National Park Service
Pony-Express-Route durch Utah
Rezeption:
Unter dem Titel The Young Riders entstand Anfang der 1990er Jahre eine Fernsehserie mit Stephen Baldwin, Josh Brolin Christopher Pettiet, Anthony Zerbe und anderen in den Hauptrollen. Die Serie befasste sich mit dem Alltag der Pony-Express-Reiter, thematisiert aber auch Sklaverei und Probleme der Kiowa.
Der Pony-Express ist auch Gegenstand eines Lucky Luke-Comics.
Literatur:
* Max Mittler: Eroberung eines Kontinents. Der grosse Aufbruch in den amerikanischen Westen. Zürich: Atlantis Verlag, 1968.
Weblinks:
Pony-Express – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Der Llano Estacado (auch Llano Estakado) oder die Palisaded Plains ist eine Landschaftsformation in den Vereinigten Staaten. Er befindet sich im südöstlichen Teil von New Mexico und im nordwestlichen Teil von Texas.
Reliefkarte des Llano Estacado
Geografie:
Es handelt sich um ein relativ flaches baumloses und trockenes Tafelland (Mesa), dessen Grenzen zwischen 101° und 104° westlicher Länge und zwischen 31° und 35° nördlicher Breite auf 760 bis 1200 m Höhe über dem Meeresspiegel liegen. Mit ungefähr 100.000 km² ist er eines der größten Tafelländer des amerikanischen Kontinents. Es herrscht ein semiarides Klima. Der durchschnittliche Regenfall in dem Gebiet beträgt 50 cm pro Jahr.
Eingefasst wird der Llano Estacado westlich durch den Mescalero-Steilhang des Rio Pecos, östlich durch den Carprock-Steilhang, nördlich durch den Canadian River und südöstlich durch das Edwards Plateau. Er gehört zu den südlichen Ausläufern der Great Plains. Die Ebene ist häufig von Tornados betroffen.
Die bedeutendsten Städte dieser sehr dünnbesiedelten Region sind Amarillo, Lubbock, Midland und Odessa in Texas sowie Hobbs in New Mexico.
Wirtschaftlich interessant ist der Llano Estacado durch seine Öl- und Gasvorkommen, sowie durch Bewässerungsanlagen zur Bepflanzung von Baumwolle.
Literatur:
Im deutschsprachigen Raum ist der Llano Estacado durch den Schriftsteller Karl May bekannt geworden, der in einigen seiner Bücher (u.a. Der Geist des Llano estacado) beschreibt, wie die Orientierung oder auch Desorientierung der Reisenden in der Ebene funktionierte: In den Erdboden gerammte Pfähle sollten ihnen den Weg durch die Wüste zeigen; allerdings nutzten dies Verbrecher aus und rammten die Pfähle so, dass sich die Reisenden verirrten und verhungern oder verdursten mussten. Daher auch der Name Staked Plains, abgesteckte Ebene. Als Vorlage diente May möglicherweise das Buch The Lone Ranch: A Tale of the »Staked Plain« des Iren Captain Mayne Reid (1818-1883), veröffentlicht 1871 in London, die in einem Kapitel ebenfalls die Beschreibung eines jungen Indianerhäuptlings enthält, die der späteren Winnetou-Figur Mays stark ähnelt. An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass der Llano damals eine Hochgrassteppe war, was auch die Interpretation Mays des „estakado“ als „staked“ problematisch macht. „Das Verb ›estacar‹ bedeutet wohl ›abgesteckt‹, nur hat es oft die Bedeutung von ›festmachen‹, wie in ›Festung‹. Tatsächlich sieht die Ostseite des Llano von ferne wie eine Festung am Horizont aus.“
Ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten, kurz US-Bundesstaat, ist einer von derzeit 50 teilsouveränen Gliedstaaten der Bundesrepublik der Vereinigten Staaten. Die ersten Bundesstaaten entstanden aus den Dreizehn Kolonien mit der Ratifizierung der Verfassung, weitere kamen durch Erweiterungen Richtung Westen, den Louisiana Purchase, den Beitritt der Republik Texas und die Umwandlung Hawaiis und Alaskas in Bundesstaaten dazu. Zusammen mit dem Bundesdistrikt und den Außengebieten bilden die Bundesstaaten das amerikanische Staatsgebiet.
Vier Bundesstaaten – Kentucky, Massachusetts, Pennsylvania und Virginia – tragen die formelle Bezeichnung Commonwealth, ohne dass daraus weitere Rechte oder Pflichten entstünden – im Gegensatz zu den Commonwealth-Territorien Puerto Rico und den Nördlichen Marianen.
Karte der Vereinigten Staaten mit Namen der US-Bundesstaaten. Hawaii und Alaska sind hier anders skaliert.
Geschichte:
Mit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung (Declaration of Independence) vom 4. Juli 1776 vom Königreich Großbritannien entstanden dreizehn unabhängige Staaten (in Klammern die jeweiligen Unterzeichner der Deklaration):
* New Hampshire (Josiah Bartlett, William Whipple, Matthew Thornton) * Massachusetts, das damals auch das heutige Maine mit umfasste (John Hancock, Samuel Adams, John Adams, Robert Treat Paine, Elbridge Gerry) * Rhode Island (Stephen Hopkins, William Ellery) * Connecticut (Roger Sherman, Samuel Huntington, William Williams, Oliver Wolcott) * New York (William Floyd, Philip Livingston, Francis Lewis, Lewis Morris) * New Jersey (Richard Stockton, John Witherspoon, Francis Hopkinson, John Hart, Abraham Clark) * Pennsylvania (Robert Morris, Benjamin Rush, Benjamin Franklin, John Morton, George Clymer, James Smith, George Taylor, James Wilson, George Ross) * Delaware (Caesar Rodney, George Read, Thomas McKean) * Maryland (Samuel Chase, William Paca, Thomas Stone, Charles Carroll of Carrollton) * Virginia, das damals auch West Virginia mit umfasste (George Wythe, Richard Henry Lee, Thomas Jefferson, Benjamin Harrison, Thomas Nelson, Jr., Francis Lightfoot Lee, Carter Braxton) * North Carolina (William Hooper, Joseph Hewes, John Penn) * South Carolina (Edward Rutledge, Thomas Heyward, Jr., Thomas Lynch, Jr., Arthur Middleton) * Georgia (Button Gwinnett, Lyman Hall, George Walton)
Die dreizehn Staaten bildeten zunächst nur einen lockeren Staatenbund, zusammengehalten durch die Konföderationsartikel. Ein Bundesstaat entstand erst mit Inkrafttreten der Verfassung der Vereinigten Staaten am 4. März 1789. Mit diesem Jahr sind 12 der Gründungsstaaten in der Tabelle verzeichnet. Rhode Island ratifizierte die Verfassung erst 1790. Mit der Annahme der Verfassung traten die 13 Staaten die vorher unter ihnen aufgeteilten Landgewinne zwischen Appalachen und Mississippi an die Union ab, so dass dort nach und nach neue Staaten gebildet werden konnten.
Schon 1791 wurde aus einem vorher zwischen New York, New Hampshire und Massachusetts strittigen Gebiet der vierzehnte Staat, nämlich Vermont, gebildet. 1792 wurde mit Kentucky der erste Staat westlich der Appalachen gebildet, also jenseits der in Kolonialzeiten gültigen Siedlungsgrenze für Weiße. Von 1796 bis 1819 wurden in den 1783 eroberten Gebieten die Staaten Tennessee, Ohio, Indiana, Mississippi, Illinois und Alabama gebildet. Louisiana wurde schon 1812 rund um die 1803 von Frankreich gekaufte Stadt New Orleans gebildet.
Damit und mit der 1821 erfolgenden Gründung von Missouri, dem ersten komplett westlich des Mississippi liegenden Staat, verschob sich das Gewicht zugunsten der sklavenhaltenden Bundesstaaten. Deshalb wurde 1820 aus der nordöstlichen Landreserve von Massachusetts der neue freie Staat Maine gebildet. Arkansas und Michigan als sklavenhaltender beziehungsweise freier Staat wurden kurz nacheinander aufgenommen. 1845 wurde das 1819 von Spanien gekaufte Florida Bundesstaat, ebenso Texas, das sich 1836 von Mexiko gelöst hatte (außer den 13 Gründungsstaaten der einzige, der nicht aus einem Territorium gebildet wurde, das vorher bereits den Vereinigten Staaten gehörte). Als Ausgleich für diese beiden Sklavenstaaten wurden 1846/48 Iowa und Wisconsin aufgenommen.
Nach den Goldfunden 1848 im neu erworbenen Kalifornien wuchs die Bevölkerung so schnell, dass es schon 1850 als erster Staat am Pazifik in die Union aufgenommen wurde. Mit Minnesota und Oregon wurden zwei weitere freie Staaten aufgenommen, Kansas wurde 1861 nach blutigen Kämpfen nur knapp als sklavenhaltender Staat Mitglied, einer der Auslöser für den Bürgerkrieg.
1861 traten elf Südstaaten aus der Union aus, was von Präsident Abraham Lincoln als nicht zulässig betrachtet wurde und zum Bürgerkrieg führte. Die Frage, ob individuelle Staaten ein Recht zur Sezession von der Union der Vereinigten Staaten hätten, wurde bis zum Ausbruch des Sezessionskrieges diskutiert. Der Gewinn des Krieges durch die unionstreuen Nordstaaten führte zur Überzeugung, dass sie dieses Recht nicht besitzen. 1863 wurde aus dem in den Appalachen gelegenen Teil des abtrünnigen Virginia ein neuer Staat gebildet, West Virginia. Im Westen wurde 1864 Nevada aufgenommen.
Von 1867 bis 1890 wurde fast der ganze Westen in Staaten organisiert. Colorado wurde 1876, genau 100 Jahre nach Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung, ein eigener Bundesstaat und trägt daher den Spitznamen Centennial State. Das Indianer-Territorium wurde 1907 als Oklahoma ebenfalls Staat, als letzte der 48 territorial zusammenhängenden Staaten wurden 1912 Arizona und New Mexico in die Union aufgenommen.
Im Januar 1959 wurden das 1867 von Russland gekaufte Alaska sowie im August 1959 das 1898 annektierte Hawaii (erster Staat außerhalb des Kontinents Amerika) als bisher letzte Staaten Mitglieder der Union.
Nicht als Staat organisiert ist der Regierungsbezirk mit der Bundeshauptstadt Washington, D. C.. Deren Einwohner nehmen nicht an den Wahlen zum Kongress teil, wählen aber den Präsidenten mit. Die Nördlichen Marianen und Puerto Rico sind wie oben erwähnt Commonwealth-Territorien. Ihre Einwohner zählen als amerikanische Bürger, sind aber zu den Bundesorganen nicht wahlberechtigt, solange sie nicht in einem der Staaten ihren Wohnsitz nehmen. Die Bevölkerung Puerto Ricos hat sich in Volksabstimmungen mehrfach gegen die Aufnahme in die Union als Staat ausgesprochen.
Abk. ↓ seit ↓ Staat ↓ Hauptstadt ↓ WY 1890 Wyoming Cheyenne WV 1863 West Virginia Charleston WI 1848 Wisconsin Madison WA 1889 Washington Olympia VT 1791 Vermont Montpelier VA 1788 Virginia Richmond UT 1896 Utah Salt Lake City TX 1845 Texas Austin TN 1796 Tennessee Nashville SD 1889 South Dakota Pierre SC 1788 South Carolina Columbia RI 1790 Rhode Island Providence PA 1787 Pennsylvania Harrisburg OR 1859 Oregon Salem OK 1907 Oklahoma Oklahoma City OH 1803 Ohio Columbus NY 1788 New York Albany NV 1864 Nevada Carson City NM 1912 New Mexico Santa Fe NJ 1787 New Jersey Trenton NH 1788 New Hampshire Concord NE 1867 Nebraska Lincoln ND 1889 North Dakota Bismarck NC 1789 North Carolina Raleigh MT 1889 Montana Helena MS 1817 Mississippi Jackson MO 1821 Missouri Jefferson City MN 1858 Minnesota Saint Paul MI 1837 Michigan Lansing ME 1820 Maine Augusta MD 1788 Maryland Annapolis MA 1788 Massachusetts Boston LA 1812 Louisiana Baton Rouge KY 1792 Kentucky Frankfort KS 1861 Kansas Topeka IN 1816 Indiana Indianapolis IL 1818 Illinois Springfield ID 1890 Idaho Boise IA 1846 Iowa Des Moines HI 1959 Hawaii Honolulu GA 1788 Georgia Atlanta FL 1845 Florida Tallahassee DE 1787 Delaware Dover CT 1788 Connecticut Hartford CO 1876 Colorado Denver CA 1850 Kalifornien Sacramento AZ 1912 Arizona Phoenix AR 1836 Arkansas Little Rock AL 1819 Alabama Montgomery AK 1959 Alaska Juneau
Es gibt eine klare Trennung der Machtbefugnisse zwischen den Bundesstaaten und dem Bund: Entsprechend der Verfassung besitzt der Bund nur jene gesetzgeberischen Kompetenzen, die ihm durch die Verfassung eindeutig übertragen wurden, der Rest fällt in die Zuständigkeit der Bundesstaaten. Jeder Bundesstaat hat ein eigenes unabhängiges politisches System mit einer eigenen Verfassung, einem direkt gewählten Gouverneur, einer Legislative, einer staatlichen Verwaltung und einer eigenen Judikative. Im Gegensatz zur Bundesebene sind die meisten Parlamente der Einzelstaaten als Feierabendparlamente konzipiert. Die Tagungen werden auf wenige Wochen im Jahr konzentriert.
Die Bundesstaaten unterhalten ebenso eigene Polizeien und eigene Streitkräfte in Form von Milizen und Nationalgarden.
* Staaten: zweibuchstabige Kürzel (siehe die obige Tabelle) * Bundesdistrikt: DC = District of Columbia * Inselterritorien: AS = American Samoa, GU = Guam, MP = Northern Mariana Islands, PR = Puerto Rico, VI = U.S. Virgin Islands * Freie assoziierte Staaten: FM = Federated States of Micronesia, MH = Marshall Islands, PW = Palau * Militärregionen: AF = Armed Forces Africa, AA = Armed Forces Americas (except Canada), AC = Armed Forces Canada, AE = Armed Forces Europe, AM = Armed Forces Middle East, AP = Armed Forces Pacific, APO = Army/Air Force Post Office, FPO = Fleet Post Office * abgeschaffte Kürzel: CZ = Canal Zone, TT = Trust Territory of the Pacific Islands
Siehe auch:
* Listen der Bundesstaaten: alphabetisch, nach Einwohnerzahl, nach Fläche * Übersicht der Listen der Staatssymbole der Bundesstaaten der Vereinigten Staaten * Flaggen und Siegel der US-Bundesstaaten * Bundesstaaten und der Postleitzahlen-Code ZIP Code * Föderalismus in den Vereinigten Staaten * Liste der Spitznamen der Bundesstaaten der Vereinigten Staaten * Historische Territorien auf dem Boden der Vereinigten Staaten * 51. Bundesstaat * Continental United States
Literatur:
* Jörg Annaheim: Die Gliedstaaten im amerikanischen Bundesstaat. Institutionen und Prozesse gliedstaatlicher Interessenwahrung in den Vereinigten Staaten von Amerika. Duncker und Humblot, Berlin 1992, ISBN 3-428-07441-6. * Daniel Elazar: American Federalism. A View from the States. 3. Auflage. Harper & Row, New York 1984, ISBN 0-06-041884-2. * Christoph M. Haas: Die Regierungssysteme der Einzelstaaten. In: Wolfgang Jäger, Christoph M. Haas, Wolfgang Welz (Hrsg.): Regierungssystem der USA. Lehr- und Handbuch. 3. Auflage. München 2007, ISBN 978-3-486-58438-7, S. 459–496. * Wolfgang Welz: Die bundesstaatliche Struktur. In: Wolfgang Jäger, Christoph M. Haas, Wolfgang Welz (Hrsg.): Regierungssystem der USA. Lehr- und Handbuch. 3. Auflage. Oldenbourg, München 2007, ISBN 978-3-486-58438-7, S. 69–98.
Weblinks:
Commons Commons: Karten der Bundesstaaten – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
* Hochaufgelöste Karte der US-Bundesstaaten und der jeweiligen Hauptstädte. Quelle: nationalatlas.gov (PDF; 1,1 MB) (englisch) * Hochaufgelöste Karte der historischen Entwicklung der USA. Quelle: nationalatlas.gov (PDF; 1,9 MB) (engl.) * State Government, USA.gov * State Government and Politics, University of Michigan Library Documents Center * State Agency Databases, American Library Association
Einzelnachweise:
1. ↑ Birgitt Oldopp 2005: Das politische System der USA, S. 33f.
Einklappen Flag of the United States.svg Verwaltungseinheiten in den Vereinigten Staaten
Bundesstaaten: Alabama | Alaska | Arizona | Arkansas | Colorado | Connecticut | Delaware | Florida | Georgia | Hawaii | Idaho | Illinois | Indiana | Iowa | Kalifornien | Kansas | Kentucky | Louisiana | Maine | Maryland | Massachusetts | Michigan | Minnesota | Mississippi | Missouri | Montana | Nebraska | Nevada | New Hampshire | New Jersey | New Mexico | New York | North Carolina | North Dakota | Ohio | Oklahoma | Oregon | Pennsylvania | Rhode Island | South Carolina | South Dakota | Tennessee | Texas | Utah | Vermont | Virginia | Washington | West Virginia | Wisconsin | Wyoming
Texas (v. cadd. táyshaʔ ‚Freunde‘ oder ‚Verbündete‘) ist ein Bundesstaat im mittleren Süden der Vereinigten Staaten von Amerika. Texas hat den Beinamen „Lone Star State“ (Einsamer-Stern-Staat), da es neben Vermont der einzige US-Staat ist, der vor seiner Zugehörigkeit zu den USA eine unabhängige Republik war. Texas hat von allen US-Bundesstaaten nach Alaska die zweitgrößte Fläche und nach Kalifornien die zweitgrößte Bevölkerungszahl. Mit seinen 254 Countys hat Texas die meisten Countys der Vereinigten Staaten.
Texas grenzt an Mexiko im Süden, New Mexico im Westen, nördlich an Oklahoma, nordöstlich an Arkansas und Louisiana im Osten.
Hauptstadt: [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Austin_(Texas)]Austin[/url] Staatsmotto: Friendship (Freundschaft) Fläche: 695.621 km² Einwohner: 23.507.783 (2006) (34 E./km²) Mitglied seit: 29. Dezember 1845 Zeitzone: Central: UTC−6/−5 Mountain: UTC−7/−6 (Spitze von West Texas) Höchster Punkt: 2.667 m (Guadalupe Peak) Durchsch. Höhe: 520 m Tiefster Punkt: 0 m Golf von Mexiko [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Gouverneur_(Vereinigte_Staaten)]Gouverneur:[/url] Rick Perry (R) Post / Amt / ISO TX / / US-TX
Karte von Texas
Geographie:
Texas lässt sich in drei verschiedene Klimazonen unterteilen. Von der Küste aus, die fast ihrer ganzen Länge nach von Lagunen eingefasst ist, erstreckt sich 50 bis 100 km landeinwärts ein relativ flaches Gebiet, das zum Teil sehr fruchtbar und für den Anbau von Baumwolle, Zuckerrohr und stellenweise auch Reis vorzüglich geeignet ist. Dahinter erhebt sich ein wellenförmiges hügeliges Land, welches, bis 320 km breit, den ganzen Nordosten des Staats umfasst und großteils von Prärien bedeckt ist. Der nordwestliche Teil des Staatsgebiets ist Berg- und Hochland und besteht zum Teil aus einem 1.300 m hohen wüsten Sandsteinplateau (span. „llano estacado“, engl. „palisade plains“. Der Norden ist sehr fruchtbar und wird noch heute für die Viehzucht genutzt. Im gesamten Süden und Westen wurde bis Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts Erdöl gefördert. An Flüssen ist Texas reich, wenn auch die wenigsten während des gesamten Jahres schiffbar sind. Der Red River scheidet es von Oklahoma und Arkansas, der Sabine von Louisiana und der Rio Grande von Mexiko. Weitere wichtige Flüsse sind der Colorado River, Pecos River und Brazos River. Das Klima gilt im Vergleich zu den übrigen südlichen Staaten der USA als gesund.
Die größte Stadt Houston liegt im Südosten des Staates. Die zweitgrößte Stadt San Antonio liegt im Süden, Dallas, die drittgrößte Stadt, und Fort Worth liegen im Nordosten. El Paso liegt im äußersten Westen und Corpus Christi liegt im Südwesten.
Nachbarstaaten:
Texas liegt im Süden der USA und grenzt im Norden an Oklahoma, im Nordosten an Arkansas, im Osten an Louisiana, im Südwesten an Mexiko und im Westen an New Mexico.
Gliederung:
Texas hat die meisten Countys der USA. Es ist in 254 Countys unterteilt.
* Liste der Countys in Texas
Bevölkerung:
Historische Einwohnerzahlen Census Einwohner ± in % 1900 3.048.710 — 1910 3.896.542 30 % 1920 4.663.228 20 % 1930 5.824.715 20 % 1940 6.414.824 10 % 1950 7.711.194 20 % 1960 9.579.677 20 % 1970 11.196.730 20 % 1980 14.229.191 30 % 1990 16.986.510 20 % 2000 20.946.049 20 % Schätzung 2008 24.326.974 20 % Das Jahr 2008 beruht auf einer Schätzung
Texas hat 23.507.783 Einwohner (Stand: Schätzung des United States Census Bureau für den 1. Juli 2006), davon sind 69,8 % Weiße, 11,6 % Afroamerikaner, 3,3 % Asiaten, 0,5 % Indianer, 0,1 % Hawaiianer oder von anderen Pazifikinseln. 13,0 % gehören einer anderen Gruppe an, 1,8 % zwei oder mehr Gruppen. 35,7 % der Gesamtbevölkerung sind Hispanics.
Alters- und Geschlechterstruktur:
Die Altersstruktur von Texas setzt sich folgendermaßen zusammen:
* bis 18 Jahre: 6.502.854 (27,7 %) * 18–64 Jahre: 14.675.487 (62,4 %) * ab 65 Jahre: 2.329.442 (9,9 %)
Das Medianalter beträgt 33,1 Jahre (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: 36,4 Jahre). 49,8 % der Bevölkerung ist männlich und 50,2 % ist weiblich.
Abstammung:
11,5 % der Einwohner sind deutscher Abstammung und stellen damit die größte Gruppe nach den Spaniern. Es folgen die Gruppen der Irisch- (8,3 %), Englisch- (7,7 %), Amerikanisch- (6,4 %) und Französischstämmigen (2,5 %).
Religionen:
Die wichtigsten Religionsgemeinschaften im Jahr 2000:
4.368.969 Katholische Kirche, 3.519.459 Southern Baptist Convention, 1.022.342 United Methodist Church
Es gibt viele andere, vor allem protestantisch geprägte, Konfessionen.
Bevölkerungsverteilung:
Große Teile des Ostens, des Nordens und des Zentrums Texas' werden von Weißen bewohnt, die protestantischen Kirchen angehören. Es handelt sich vor allem um Nachfahren von Einwanderern aus Großbritannien und Irland. Große Teile von Zentral- und Südost-Zentral-Texas werden von Weißen bewohnt, die deutsche Vorfahren haben. Afroamerikaner, die in der Vergangenheit ein Drittel der Bevölkerung ausmachten, leben vor allem in den Teilen von Texas, wo vor dem Bürgerkrieg die Baumwollplantagen besonders verbreitet waren sowie in Dallas und Houston.
Größte Städte:
Einwohner 2000: U.S. Census 2000; Einwohner 2007: Schätzung durch das Texas State Data Center
* Liste der Städte in Texas * Liste der Städte in Texas nach Einwohnerzahl
Geschichte:
Frühgeschichte:
Projektilspitzen vom Alibates Flint Quarries National Monument im Norden von Texas. Die dortigen Funde reichen bis 11000 v. Chr. zurück.
Die Geschichte von Texas beginnt bereits vor über 11.000 Jahren, im Norden weitere zwei Jahrtausende früher. In dieser Zeitperiode erreichten die ersten Indianer das Gebiet am Golf von Mexiko.
Texas liegt in zweien der Nordamerikanischen Kulturareale, einerseits Prärien und Plains, andererseits dem Südwesten. Auf seinem Gebiet waren drei Kulturen vorherrschend, die der Pueblo um den oberen Rio Grande, die der Mound Builder am Mississippi, deren Einfluss bis in den Osten von Texas reichte, schließlich die Kulturen Mesoamerikas, deren Schwerpunkt südlich von Texas lag.
Die texanischen Paläoindianer der Zeit von 9200 – 6000 v. Chr. standen in Beziehung zur Clovis-Kultur und der von Folsom. Sie hinterließen vor allem Spuren im Norden, im heutigen Alibates Flint Quarries National Monument. Sie lebten von der Jagd auf Mammut und Bison (bison latifrons). Die ältesten Funde machte man mit dem Midland Man, der 1953 im Midland County gefunden wurde, einer 1983 entdeckten Frau nahe Leander im Williamson County sowie mit einem Mann und einem Jungen bei Waco. Um 4000 v. Chr. entstanden am Pecos River Petroglyphen. Die ersten Maisbauern lebten um 1500 v. Chr. am unteren Pecos.
Um 500 v. Chr. entstand im Osten eine sesshafte Kultur, die unter dem Einfluss der Moundbuilder am Mississippi stand, jenseits des Rio Pecos dominierte die Kultur der Mogollon.
Nach 700 begann der Bogen die Speerschleuder (Atlatl) zu verdrängen, Tonwaren wurden gefertigt. Der Handel mit Obsidian reichte im Norden bis in die Rocky Mountains, im Süden vor allem bis nach Teotihuacán. Zwischen etwa 800 und 1500 bestand die sogenannte Buried City, steinerne Wohnhäuser südöstlich von Perryton im Ochiltree County.
Die um 1150 bis 1450 lebenden Plains Village People gelten als Vorfahren der Caddo, Pawnee und Wichita. Sie lebten in dauerhaft bewohnten Großdörfern, deren Häuser aus einem, aber auch aus bis zu hundert Räumen bestanden. Vor 1500 sind sie, vermutlich durch Apachen, westwärts vertrieben worden.
Die Kulturen waren bei Ankunft der Spanier in zahlreiche ethnische Gruppen von verschiedener Zusammensetzung gegliedert. Zu ihnen gehörten die Alabama, Apachen, Atakapan, Bidai, Caddo, Coahuiltecan, Comanche, Cherokee, Choctaw, Coushatta, Hasinai, Jumano, Karankawa, Kickapoo, Kiowa, Tonkawa und Wichita.
Heute gibt es in Texas nur drei von der Bundesregierung in den 1960er und 70er Jahren anerkannte Stämme, die Alabama-Coushatta, die aus der Verschmelzung einer Gruppe der Alabama mit den Coushatta hervorgegangen sind, der Kickapoo Traditional Tribe of Texas (am Rio Grande im Maverick County), sowie die Ysleta del Sur Pueblo in El Paso und Socorro. Daneben gibt es noch eine südtexanische Untergruppe des Kickapoo Tribe of Oklahoma. Sie waren 1839 von der Republik Texas nach Mexiko vertrieben worden.
Spanier:
1519 entstand durch den Spanier Alonso Álvarez de Pineda die erste kartografische Erfassung der texanischen Küste. Dies war auch der Beginn der spanischen Besitznahme des Territoriums. Neun Jahre später, im Jahre 1528 erlitt der Spanier Cabeza de Vaca an der Küste in der Gegend des heutigen Galveston Schiffbruch. Die kleine Gruppe Überlebender marschierte quer durch die Indianergebiete bis nach Mexiko-Stadt und sorgte später für die Verbreitung der Legende von den „Sieben Städten aus Gold“. Der spanische Abenteurer Coronado, angezogen durch die Geschichten über die sieben Städte, durchquerte den westlichen Teil von Texas und Teile des heutigen New Mexico bis hinauf nach Kansas. Obwohl er die goldenen Städte nicht fand, hielt sich das Gerücht trotzdem über die Jahrhunderte.
In der Folgezeit wurden viele Ortschaften und vor allem Missionen im heutigen Staatsgebiet von Texas gegründet. 1621 gründeten spanische Einwanderer, beziehungsweise spanische Mexikaner, die Stadt Corpus Christi de la Isleta. 1659 folgte El Paso.
René-Robert Cavelier, Sieur de La Salle
Zu einem französischen Kolonisierungsversuch auf dem Territorium von Texas kam es 1685. Der Abenteurer René-Robert Cavelier, Sieur de La Salle erreichte per Schiff die Matagorda Bay und gründete dort das Fort St. Louis. Die Ansiedlung litt jedoch stark unter Indianerangriffen, Krankheiten und dem Verlust wichtigen Materials durch Schiffbrüche. Bereits zwei Jahre später wurde La Salle von seinen eigenen Leuten ermordet, als er versuchte, Hilfe zu holen. St. Louis wurde daraufhin aufgegeben. Texas war wieder spanisch. In den Besiedelungen im Delta des Mississippi jedoch konnten sich die Franzosen behaupten. 1686 bis 1689 suchte Alonso de Leon, Gouverneur von Coahuila die französische Kolonie, deren wenige Überlebende er fand.
Im Zuge einer spanischen Expedition wurden mehrere Missionsstationen gegründet. So entstand 1718 die Mission San Antonio de Valero. Über 100 Jahre später wird diese Mission in die Geschichte eingehen als The Alamo. 1786 fand Pedro Vial einen Pfad von San Antonio nach Santa Fe, der später als Santa Fe Trail bekannt wurde.
Mexiko:
1821 wurde Texas ein Teil des von Spanien unabhängig gewordenen Mexiko. Schon während des mexikanischen Unabhängigkeitskampfes sammelten sich hier viele Abenteurer aus den Vereinigten Staaten an. Nachdem der nordamerikanische Oberst Stephen F. Austin 1823 die Genehmigung der Zentralregierung Mexikos erhalten hatte, mit 300 Familien im Staatsgebiet von Texas zu siedeln, gründete er die Stadt San Felipe de Austín. Die Vereinbarung mit Austin war sehr einfach. Er musste seine US-amerikanische Staatsbürgerschaft gegen eine mexikanische eintauschen. Er unterstand somit der mexikanischen Gerichtsbarkeit. Immer mehr Siedler aus dem Norden erreichen den Golf von Mexiko. Es ist der Beginn der angloamerikanischen Kolonisation. Bis 1835 siedelten etwa 45.000 Menschen aus dem Norden in Texas.
The Alamo in Texas
Die Spannungen zwischen amerikanischen Siedlern auf der einen und den Mexikanern und der mexikanischen Regierung unter Präsident General Santa Anna auf der anderen Seite wurden immer heftiger als Mexiko die Sklaverei verbot. Weil die Vereinigten Staaten den ganzen Staat Texas kaufen wollten, verboten mexikanische Landesbehörden 1830 die weitere Immigration aus den USA. Besonders religiöse, kulturelle und politische Probleme schienen unüberbrückbar. Doch neue Gesetze und Verordnungen gewährten den Siedlern in Texas soviel Ausnahmen und Freiheiten, dass die Spannungen abnahmen und 1835 zuerst ein relativ ruhiges Jahr war. Landspekulanten aus den USA schürten jedoch das Misstrauen gegen Mexiko. Als Stephen F. Austin bei einem Besuch in Mexiko-Stadt inhaftiert wurde und sich auf Grund persönlicher Enttäuschung gegen einen Verbleib in Mexiko aussprach, sahen Separatisten ihre Chance. Nach Austins Rückkehr erklärten sie in einer eilig einberufenen Versammlung die Loslösung Texas' von Mexiko. Santa Anna entsandte deswegen kurz darauf Truppen (ca. 5.000 Mann) nach Texas. Am 2. Oktober 1835 begann mit dem Gefecht von Gonzales der Kampf um die Unabhängigkeit.
Republik Texas:
Am 2. März 1836 riefen die Texaner, im Vertrauen auf den Beistand der herrschenden Partei in den Vereinigten Staaten, die sich für eine Vermehrung der Sklavenstaaten einsetzte, die unabhängige Republik Texas aus und ernannten den General Sam Houston, zum militärischen Oberbefehlshaber. Das mexikanische Heer unter Santa Anna besetzte im Zuge der Feindseligkeiten San Felipe de Austín, die Hauptstadt von Texas.
Sam Houston
Am 6. März 1836 wurde die Missionsstadt Alamo von den Mexikanern nach dreizehntägiger Belagerung eingenommen. Dabei kamen alle Verteidiger (weniger als 190) ums Leben. Unter den Gefallenen waren auch Davy Crockett, James Bowie und William Travis.
Die mexikanischen Truppen (etwa 1.600 Soldaten) wurden am 21. April 1836 in der Schlacht von San Jacinto von den Texanern unter Sam Houston überraschend geschlagen. Der mexikanische Präsident General Santa Anna wurde gefangengenommen. In den folgenden Jahren versuchte die mexikanische Regierung die Unabhängigkeit der Texaner durch weitere militärische Expeditionen rückgängig zu machen; scheiterte aber.
Als unabhängige Republik wurde Texas von Frankreich und dem Vereinigten Königreich am 23. November 1839 beziehungsweise am 14. November 1841 anerkannt. Erster Präsident der unabhängigen Nation und Republik Texas wurde der General Sam Houston. Mit Unterbrechung war er es bis kurz vor dem Zusammenschluss mit den USA. Von 1856 – 1861 war Sam Houston Gouverneur des US-Bundesstaates. Stephen F. Austin wurde Außenminister seines Staates, starb aber bereits zwei Monate nach Amtsantritt an einem Lungenleiden.
US-Bundesstaat:
In Texas selbst aber verlangte die Mehrheit den Anschluss an die Vereinigten Staaten. Das Land wurde darauf am 19. Februar 1845 von den USA annektiert, der US-Kongress billigte dies nachträglich am 1. März 1845. Die förmliche Aufnahme in den Staatenbund erfolgte am 29. Dezember 1845. Hierüber entbrannte 1846 der Mexikanisch-Amerikanische Krieg, der am 2. Februar 1848 mit dem Vertrag von Guadalupe Hidalgo endete. Mexiko verzichtete auf seine Ansprüche auf Texas und das Gebiet zwischen Rio Grande und Nueces River, doch schlug die Regierung der USA durch Beschluss vom 7. September 1850 einen Teil dieses Gebiets New Mexico zu, das inzwischen als Territorium an die Union angegliedert worden war. Texas erhielt hierfür eine Entschädigung von 10 Millionen Dollar.
Alte Karte vom Südosten
Im Sezessionskrieg gehörte Texas zu den Konföderierten Staaten von Amerika. Texas wurde als letzter Kriegsgegner am 15. Februar 1876 wieder ein Bundesstaat der Union.
Bis heute hält sich die urban legend, dass Texas der einzige US-Bundesstaat sei, der das Recht zum beliebigen Wiederaustritt aus den Vereinigten Staaten hätte, da er durch den Abschluss eines Vertrages in die Union aufgenommen wurde.
Deutsche Einwanderer:
Deutsche Einwanderer haben den US-Bundesstaat wesentlich mitgeprägt. Caroline Ernst war mit ihrer Familie die erste deutsche Siedlerin. Der schwärmerische Brief ihres Vaters nach Deutschland 1832 war einer der Auslöser für das deutsche Engagement in Texas.
Die organisierte deutsche Einwanderung begann 1834 mit den Dreißigern und ist vor allem der Gießener Auswanderungsgesellschaft und dem Verein zum Schutze deutscher Einwanderer in Texas, auch bekannt als Mainzer Adelsverein, zu verdanken. Nach der Märzrevolution von 1848 folgten noch einige der Forty-Eighters.
Noch um die Wende zum 20. Jahrhundert waren etwa 100.000 Texaner deutschsprachig. Die meisten siedelten in Zentraltexas im sogenannten Texas Hill Country, den German Hills im Bereich von Austin und San Antonio. Frühe Siedlungen waren die so genannten Latin Settlements, gegründet von deutschen Intellektuellen. Vor allem der Einfluss des Ersten Weltkriegs führte allerdings zu einem rapiden Rückgang der Deutschen Sprache.
Den Einfluss deutscher Einwanderer kann man heute an Ortsnamen wie New Braunfels (gegründet 1845 von Carl Prinz zu Solms-Braunfels) oder dem des Wasserparks Schlitterbahn ablesen. In New Braunfels, etwa 65 km südlich der Hauptstadt Austin, wird alljährlich das Wurstfest gefeiert. Im Ortsteil Gruene, gegründet 1872 von Henry D. Gruene, befindet sich die älteste erhaltene Dance Hall in Texas, die Gruene Hall. Sie ist noch heute ein historischer Ort von Live-Musik und Tanzveranstaltungen.
Auch bei Fredericksburg (gegründet 1846 und zu Ehren des ranghöchsten Mitgliedes des Adelsvereins, des Prinzen Friedrich von Preußen (1794–1863), „Friedrichsburg“ benannt) ist eine deutsche Kolonie. Die Homepage der dortigen Handelskammer begrüßt Besucher noch heute mit „Willkommen“, die Speisekarten der Restaurants sind teilweise zweisprachig.
Bekannt wurde hier auch die Ansiedlung Luckenbach, welche in einem Lied, interpretiert von Waylon Jennings und Willie Nelson mit dem Titel Luckenbach, Texas erwähnt wurde. Das Lied brachte es immerhin zur Nummer 1 der US-Country-Charts. Etwa 10.000 – 20.000 ältere Texaner sind heute noch deutschsprachig.
Politik:
Texas gilt heute in Europa als Hochburg des amerikanischen Konservatismus. Die Präsidenten George W. Bush und sein Vater George H. W. Bush machten in Texas Karriere. In den USA wird Texas zwar als durch und durch konservativ angesehen, aber Staaten wie Mississippi oder Alabama rangieren in der internen Ansicht noch deutlich vor Texas. Sowohl in den USA als auch in Europa fällt Texas durch die rigorose Anwendung der Todesstrafe auf. In keinem anderen Bundesstaat leben so viele Kinder ohne Krankenversicherung (14 %). Politisch ist Texas seit den 1970ern eine Hochburg der Republikaner. Nur Lyndon B. Johnson und Jimmy Carter konnten in Texas siegen. Danach aber gewannen die Republikaner in Texas stets mit deutlichem Vorsprung. Demokratische Hochburgen sind heute die Countys zwischen San Antonio und der mexikanischen Grenze sowie die Countys im Raum El Paso und Houston. Im Electoral College stellt Texas seit 2004 34 Wahlmänner. 2000 waren es noch 32. 1988 nur 29.
Kongress:
* Liste der Mitglieder des US-Repräsentantenhauses aus Texas * Liste der Senatoren der Vereinigten Staaten aus Texas
Gouverneure:
* Liste der Gouverneure von Texas
Rechtsordnung:
Texas ist ein Staat der USA, der die Todesstrafe anwendet. Sie wird von den Strafgerichten bei entsprechender Schwere des Verbrechens verhängt. Der Gouverneur von Texas kann im Gegensatz zu anderen Bundesstaaten die Häftlinge nicht in Eigenregie begnadigen. Eine Begnadigung durch den Gouverneur ist nur möglich, wenn der texanische Begnadigungsausschuss (Texas Board of Pardons and Paroles) eine Begnadigung empfiehlt. Liegt ein negativer Bescheid des Ausschusses vor, kann der Gouverneur lediglich die Hinrichtung um 30 Tage aufschieben. Bei der Zahl der Vollstreckungen nimmt Texas die Spitzenposition in den USA ein; seit 1976 wurden in Texas 400 Menschen hingerichtet, was einem Drittel aller Hinrichtungen in den USA entspricht. In der texanischen Gesetzgebung findet die Sunset-Klausel Anwendung.
Körperliche Züchtigungen von Schülerinnen und Schülern durch das so genannte Paddle sind erlaubt. Texas zählt kontinuierlich zu den fünf US-Bundesstaaten, in denen die meisten Paddlings durchgeführt werden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Museen:
Das größte Kunstmuseum des Staates Texas ist das Museum of Fine Arts, Houston in Houston, das über eine Sammlung von 56.000 Objekten verfügt und zudem bedeutende Ausstellungen beheimatet.
Außerdem gibt es in Texas ein National Monument: Alibates Flint Quarries National Monument im Norden des Staates. Dabei handelt es sich um eine Fundstelle von Feuerstein, die Indianer und ihre Vorgänger-Kulturen zwischen 11.000 v. Chr. und ca. 1870 genutzt haben, um aus dem Material Werkzeuge und Waffen zu fertigen.
In Texas wird das meiste Öl der USA gefördert. Texas ist nach Kalifornien der zweitwichtigste Industrie- und Handelsstaat der USA. Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) – der wichtigste Wohlstandsindikator – lag im Jahre 2006 bei USD 36.920 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 37.714; nationaler Rangplatz: 19).
Bildung:
Die wichtigsten staatlichen Universitäten sind in dem University of Texas System mit Hauptstandort in Austin, dem Texas A&M University System, dem Texas Tech University System, dem University of Houston System und dem Texas State University System zusammengefasst. Weitere staatliche Hochschulen sind die University of North Texas, die Midwestern State University, die Stephen F. Austin State University und die Texas Southern University. Die bekanntesten privaten Hochschulen sind die Rice University, die Southern Methodist University, die Baylor University sowie die Texas Christian University. Weitere Hochschulen sind in der Liste der Universitäten in Texas verzeichnet.
Staatssymbole:
Nationalflaggen von Texas:
Die erste Nationalflagge von Texas diente als „bürgerliche Flagge“ seit November 1835. Sie zeigte die Nationalfarben von Mexiko mit der Aufschrift „1824“ (Jahr der mexikanischen Verfassung). Bei der angeblichen Nationalflagge vom März 1836 – blau, mit weißem Stern und den kreisförmig angeordneten Buchstaben „T“,„E“,„X“,„A“,„S“ – handelt es sich um eine Fälschung.
November 1835 – 10. Dezember 1836
10. Dezember 1836 – 25. Januar 1839
Seit dem 25. Januar 1839. Bis heute die Flagge des US-Bundesstaats. (Seitenverhältnis: 2:3)
Seit 1919 ist der Pekanbaum Staatsbaum. Seine Nüsse finden vielfältige Verwendung in der texanischen Küche.
Siehe auch:
* Texasdeutsch * Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko * Texas Panhandle
Einzelnachweise:
1. ↑ Population 2. ↑ Phillip L. Fry: Texas Handbook Texas, Origin of Name. In: TSHA Online − A Digital Gateway to Texas History. Abgerufen am 25. April 2009 (englisch). 3. ↑ David J. Murrah: Llano Estacado – Treasure Trove. In: The Lubbock Avalanche-Journal. 5 (September 1993), S. 13 4. ↑ The Llano Estacado 5. ↑ factfinder.census.gov 6. ↑ factfinder.census.gov Texas Selected Social Characteristics 7. ↑ Denominational Groups, 2000 (Konfessionelle Gruppen, 2000) 8. ↑ Texas State Data Center txsdc.utsa.edu 9. ↑ Grundlegegend: David La Vere: The Texas Indians, Texas A & M University 2004. 10. ↑ Alibates Flint Quarries 11. ↑ Dies und das Folgende nach Handbook of Texas Online 12. ↑ Kickapoo History 13. ↑ Website der Ysleta del Sur Pueblo. 14. ↑ Eine Liste der anerkannten Stämme nach Bundesstaaten bietet Federal and State Recognized Tribes, Stand: März 2009. 15. ↑ Hinzu kommen zwölf Stämme, die um ihre Anerkennung kämpfen: The Arista Indian Village, Atakapas Ishak Nation of Souteast Texas and Southwest Louisiana, Blount Band of Apalachicola Creek Indians, Comanche Penateka Tribe, Creek Indians of Texas at Red Oak, Jumano Tribe (West Texas) (früher The People of LaJunta (Jumano/Mescalero)), Lipan Apache Band of Texas, Pamaque Clan of Coahuila y Tejas Spanish Indian Colonial Missions, Tap Pilam: The Coahuiltecan Nation, Tribal Council of the Carrizo/Comecrudo Nation of Texas, United Mascogo Seminole Tribe of Texas, The Yanaguana Bands of Mission Indians of Texas. 16. ↑ Edmondson (2000), S. 78. 17. ↑ Andreas Reichstein: Der texanische Unabhängigkeitskrieg: 1835-36. Ursachen und Wirkung. Berlin: Reimer 1984. S. 142 ff. 18. ↑ Texas Annexation Questions and Answers: “In fact, Texas received no special terms in its admission to the Union. Once Texas had agreed to join the Union, she never had the legal option of leaving, either before or after the Civil War.” (abgerufen am 19. November 2009) 19. ↑ U. S. Census Bureau: Health Insurance 20. ↑ States 21. ↑ „EU fordert Hinrichtungsstopp in Texas“ (Spiegel online, 21. August 2007) 22. ↑ „Texas vollstreckt Todesstrafe trotz Protesten“ (Spiegel online, 23. August 2007) 23. ↑ U.S. Bureau of Economic Analysis: Regional Economic Accounts
Literatur:
* Roy R. Barkley & Mark F. Odintz (Hrsg.): The Portable Handbook of Texas. Austin: Texas State Historical Association 2000. ISBN 978-0-87611-180-2 * Randolph B. Campbell: Gone to Texas: A History of the Lone Star State. New York [u.a.]: Oxford Univ. Pr. 2003. ISBN 0-19-513842-2 * J. R. Edmondson: The Alamo Story-From History to Current Conflicts. Plano, Texas: Republic of Texas Press 2000. ISBN 1-55622-678-0 * Dieter Haller: Lone Star Texas. Ethnographische Notizen aus einem unbekannten Land. Bielefeld: transcript-Verl. 2007. ISBN 978-3-89942-696-0
Weblinks:
Commons Commons: Texas – Sammlung von Bildern und/oder Videos und Audiodateien
* Offizielle Seite des Staates Texas * Texas Handbook * Prehistoric Texas, Universität Austin